Fünfvierteläcker - Nach Eingreifen der Gemeinde melden sich erneut Leser / Vollzugsdienst vor Ort

Kabel bereitet weiter Probleme

Von 
beju
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Ketsch. Nach unserem Bericht über die gefährliche Kabelquerung an einer Baustelle im Neubaugebiet Fünfvierteläcker sollte eigentlich alles besser werden: Das Ordnungsamt der Gemeinde wurde auf unseren Hinweis hin aktiv und versuchte, die vor allem für Fahrradfahrer brenzlige Stelle in der Straße Altrheinbogen zu entschärfen. Offenbar wochenlang lag dort ein Baustellenkabel quer über Fahrbahn und Gehweg, das mit einer sehr hohen und völlig verschobenen Kabelbrücke „gesichert“ war – scharfe Kanten, herausragende Nägel und teilweise nicht abgedeckten Kabelrillen inklusive.

Das Ordnungsamt wies den Bauunternehmer deshalb an, das gebrochene Verbindungsholz zu ersetzen, die Nägel zu entfernen und die Brücke neu auszurichten. „Auch die Warnschilder wurden versetzt, um wie vorgeschrieben frühzeitig vor dem Hindernis zu warnen“, erklärte Gerd Immel vom Ordnungsamt.

Doch in der vergangenen Woche bot sich nicht nur den Anwohnern wieder ein vertrautes Bild. Auch Annette und Dr. Jörg-Otto Läppchen, die die Gefahrenstelle ursprünglich publik gemacht hatten, meldeten sich erneut bei unserer Redaktion. „Es ist nicht zu fassen: Schon wieder ist dort alles verschoben, die Vorgaben des Ordnungsamtes sind also nicht lange eingehalten worden“, beklagte das Ehepaar Läppchen.

Insbesondere wegen des schweren Unfalls ihres Umweltstammtisch-Kollegen und ehemaligen Grünen-Gemeinderats Bernd Kraus würden sie sich um die Gefahren solcher Kabelführungen sorgen. Kraus hatte im vergangenen Jahr schwerste Verletzungen erlitten, als er mit seinem Fahrrad an der Kabelbrücke einer anderen Baustelle im Fünfvierteläcker stürzte (wir berichteten).

Kanthölzer fehlen

Am Tag nach dem Hinweis auf die erneut verschobene Konstruktion zeigte sich immerhin, dass die Kabelbrücke inzwischen wieder zusammengesetzt worden war. Doch weiterhin fehlten nahezu auf der gesamten Breite die Kanthölzer, so dass tiefe Rillen quer zur Fahrbahn bestanden. Außerdem waren Teile der Kabelbrücke inzwischen abgebrochen, so dass scharfe Kanten entstanden waren.

Auf den erneuten Hinweis wurde das Ordnungsamt am Freitag aktiv. „Unser Vollzugsdienst hat heute den Bauunternehmer in einem Vor-Ort-Termin abermals auf seine Pflichten hingewiesen und die ordnungsgemäße Verlegung der Kabelbrücke veranlasst“, erklärte Sachgebietsleiter Gerd Immel vom Ordnungsamt. „Sollten diese Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg bringen, wäre eine grundlegend andere Verlegung des Kabels eine mögliche weitere Option.“ Falls es also mit der Kabelbrücke im Altrheinbogen weiterhin zu Problemen kommen sollte, könnten sich Anwohner direkt an den Vollzugsdienst, Telefon 06202/60 63 70, wenden.

Ganz grundsätzlich sei das Verlegen eines Stromkabels oder auch eines Bewässerungsschlauchs über eine öffentliche Straße immer ein Eingriff in den Straßenverkehr, der der Genehmigung der zuständigen Straßenverkehrsbehörde bedürfe. „Die Erlaubnis enthält dann meist zahlreiche Auflagen, die der Antragsteller oder Bauherr beachten muss – und das kontrollieren wir auch entsprechend“, betont Gerd Immel vom Ordnungsamt. beju

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