Warntag

Keine Sirenen in Ketsch

Geflüchtete aber vorsorglich informiert

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csc
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Ketsch. Zunehmende Naturkatastrophen, Bedrohungslagen wie Terroranschläge oder die Corona-Pandemie haben den Stellenwert von Warnsystemen erhöht. Deshalb wird bundesweit am 8. Dezember um 11 Uhr ein Probealarm unter Einbindung aller vorhandenen Warnmittel wie beispielsweise Warn-Apps, Radio, Fernsehen und auch lokale Warnmittel wie Sirenen erfolgen.

„In Ketsch haben wir derzeit keine Sirenen mehr installiert, von daher wird es am 8. Dezember ruhig bleiben. Auch Einsätze der Polizei mit Durchsagen sind nicht vorgesehen“, informiert Bürgermeister Timo Wangler im Gespräch mit unserer Zeitung. Was jedoch im Vorfeld geschehen sei, wäre die Information über diesen Warntag durch das Integrationsbüro an die Geflüchteten und Schutzsuchenden in Ketsch. „Wir haben hier in der Gemeinde einige Menschen, gerade aus den Kriegsgebieten in der Ukraine aufgenommen. Möglicherweise befinden sich diese zum Probealarm an Orten, an denen Sirenen zu hören sind. Diese Menschen sind teils traumatisiert und es war uns wichtig, dass diese über den Probealarm informiert sind und nicht verunsichert werden“, sagt Wangler.

Teure Neuinstallation

In Ketsch seien im Zuge des Endes des Kalten Krieges die Sirenen demontiert worden. Ob zukünftig wieder Sirenen nötig würden, müsse bewertet werden. „Wir haben derzeit keine konkreten Planungen, denn dies würde erst mal hohe Kosten bedeuten, was zur Notwendigkeit ins Verhältnis gesetzt werden muss. Fakt ist, es würde um Neuinstallationen gehen, nicht um die Aktivierung vorhandener Warnsysteme. Auch müsste dementsprechend die Bevölkerung wieder sensibilisiert werden, was die Signaltöne bedeuten. Es gibt heute sicher viele Wege, um die Bevölkerung über Gefahrenlagen zu informieren, inwieweit analoge Module wie Sirenen in Zukunft dazugehören, muss man mittelfristig entscheiden“, so Timo Wangler. csc

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