Jugendbeirat

Ketsch: Calisthenics-Anlage braucht noch

Rund 16.000 Euro fehlen noch zur Finanzierung des Projekts. Derweil sucht der Jugendbeirat Nachwuchs und Jugendliche ab 14 sind zum Mitmachen eingeladen.

Von 
Marco Montalbano
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Emanuel Kuderna (mobile Jugendarbeit), Celina Keilbach (Jugendbeirätin), Bürgermeister Timo Wangler, Heino Völker, Alexandra Scalia und Robert Brusnik (Gemeinderäte), Hauptamtsleiter Ulrich Knörzer und Marion Sandritter (Schulsozialarbeiterin Neurottschule). © Montalbano

Ketsch. Im Ketscher Jugendbeirat (JBR) engagieren sich seit 2015 Jugendliche ab 14 Jahren für ihre Altersgenossen, die seitdem viel bewegt haben, sei es mit Veranstaltungen, dem Einsatz zur Einrichtung der Free-Wlan-Zonen oder dem Pavillon beim Kreuzwiesenweg, stets unterstützt von der Gemeinde und dem Team der mobilen Jugendarbeit. Nun traf sich das Gremium im Rathaus, wobei – zwangsweise – eher über sie als mit ihnen gesprochen werden musste, denn nur ein Mitglied des derzeit aus sieben bestehenden Stammteams hatte es etwas später noch zur Sitzung geschafft. Trotzdem konnte eine positive Bilanz der vergangenen Arbeit gezogen und hoffnungsvoll in die Zukunft geblickt werden.

Jugendliche werden groß und vieles in ihrem Leben verändert sich schnell – Ausbildung oder Studium sind zeitraubend und führen einen oft ganz oder teilweise an entfernte Orte. So auch beim Ketscher Jugendbeirat, dessen Stammbesetzung mit Lea Blaschko, Yannick Ishimwe, Celina Keilbach, Mina Lösch, Alexandra Rohr, Ishema Ruppert und Werner Kearney eine gute Arbeit geleistet und sich stets erfolgreich eingebracht habe. „Dass wir uns dringend um Nachwuchs für den JBR kümmern müssen, wird uns gerade auf gravierende Weise bewusst“, meinte Hauptamts- und Sitzungsleiter Ulrich Knörzer, nachdem zu Beginn kein JBR-Mitglied anwesend war. JBR-Mitglied Celina Keilbach schaffte es trotz Erkrankung dann doch noch zu kommen. An der Sitzung nahmen ebenfalls Bürgermeister Timo Wangler, Emanuel Kuderna von der mobilen Jugendarbeit und Marion Sandritter, Sozialarbeiterin der Neurottschule teil. Mit Robert Brusnik, Alexandra Scalia und Heino Völker waren auch Vertreter des Gemeinderates anwesend, die auf den Besuchersitzen Platz genommen hatten.

Positive Bilanz des Spendenlaufs

Nach der Aufzählung von mit dem JBR gemeinsam umgesetzten Aktionen durch Ulrich Knörzer berichtete Emanuel Kuderna über den dritten Ketscher Spendenlauf (wir berichteten): „Mit rund 220 Teilnehmern lief es gut ab. Rund 2400 Euro konnten eingenommen werden, von denen allerdings noch ein paar Ausgaben abgezogen werden müssen. Dabei hat der JBR toll geholfen.“ Gleichwohl setze das Team der mobilen Jugendarbeit auch ein Fragezeichen vor eine Fortsetzung. „Sehr hoher Zeitaufwand und geringe Zuverlässigkeit bei zugesagten Einsätzen sind nur zwei der Gründe dafür. Eventuell wäre es besser, stattdessen ein Konzert zu veranstalten“, meinte er nachdenklich. Alexandra Scalia warf ein: „Man könnte die Vereine stärker involvieren, um den Aufwand auf mehr Schultern zu verteilen. Der Spendenlauf ist doch eine tolle Sache. Das sollten wir beibehalten.“ Der Sitzungsleiter meinte hinsichtlich eines Benefiz-Konzertes: „Der Spendenlauf als Format hat sich etabliert. Man kann doch das eine machen, ohne das andere bleiben zu lassen.“

Kuderna informierte: „Die Calisthenics-Anlage wird um die 44 000 Euro kosten. Fast die Hälfte übernimmt Forst BW durch auszuführenden Arbeiten. Mit den aufgestellten Spendenbüchsen haben wir von den 22 500, die aufzubringen sind, zirka 16 000 noch offen.“ In einer seien sogar 100 gewesen. „Sollte das bei zehn Dosen der Fall sein, sind das in einem Jahr auch 1200 Euro“, betonte er. Außerdem liefen noch Spendenanfragen bei der Hopp-Stiftung und ein Antrag bei der Jugendstiftung BW. „Das können bis 5000 Euro sein. Die Entscheidung fällt am 11. November, wenn das Kuratorium tagt, dem auch Landtagsabgeordneter Andreas Sturm angehört, mit dem wir Kontakt aufgenommen haben.“

Celina Keilbach berichtete, dass die anderen Mitglieder aus Studien- und Ausbildungsgründen nicht anwesend sein könnten. Sie selbst sei auch schon 22 Jahre alt und betonte: „Eigentlich wollten wir es den Jüngeren überlassen. Denn in meinem Alter kann ich auch nicht mehr gut über die Bedürfnisse von 15-Jährigen sprechen.“

Kuderna und Marion Sandritter berichteten, dass an den weiterführenden Schulen Aktionen liefen, um Jugendliche zu interessieren. Man wolle auch in die Klassen gehen und erklären, wie eine Kommune funktioniere. „Corona brachte eine Zäsur“, betonte Kuderna weiter: „Fast alle ab 15, 16-Jahren, scheinen abgetaucht und bewegen sich viel außerhalb von Ketsch. Die fehlen als Unterstützung.“ Celina Keilbach lud Jugendliche ab 14 Jahren zur Teilnahme ein: „Es ist sehr spannend und jeder entscheidet selbst, wie oft und wie er sich einbringt. Einfach mal unverbindlich in unserem Insta-Account vorbei schauen.“

Freier Autor Freier Journalist. Davor Pressereferent. Studium der Politikwissenschaft.

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