Rheinhallengaststätte

Ketsch feiert das Awo-Ballett: Von der Sombrero-Kontroverse zur Show-Sensation

Der Frühling 2023 brachte unerwartete Medienaufmerksamkeit für das Awo-Ballett aus Mannheim. Nun begeistern die Tänzerinnen im Alter von 60 bis 87 Jahren mit einem Auftritt in Ketsch.

Von 
Caroline Scholl
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Zur Fiesta Mexicana durften die Sombreros in Ketsch nicht fehlen © Caroline Scholl

Ketsch. „Und auf einmal waren wir in allen Medien und jeder kannte uns, selbst mein Sohn in Australien hörte unsere Geschichte im Fernsehen“, resümiert Erika Schmaltz vom Awo-Ballett die ungewöhnliche Geschichte der 1980 gegründeten Frauentanzgruppe mit Tänzerinnen im Alter von 60 bis 87 Jahren.

Im Frühjahr 2023 war der sogenannte „Sombrero Skandal“ Grund für die unerwartete Medienaufmerksamkeit, denn damals stieß die Kostümauswahl anlässlich eines geplanten Auftrittes der Tanzgruppe auf der Bundesgartenschau in Mannheim auf Kritik, wären doch einige Kostüme, unter anderem der Sombrero, der bei dem Tanz zum Gassenhauer „Fiesta Mexicana“ aus den 1970-Jahren als Kostümbestandteil laut der Meinung gewisser Experten eine „kulturelle Aneignung“.

Geschichte des Awo-Balletts aus Ketsch ging um die Welt

„Wir wussten gar nicht, was das eigentlich ist, aber unsere Geschichte ging um die Welt und heute sind wir in Ketsch“, so die sympathische und beherzte Mannheimerin. Was die 13 Tänzerinnen dem Publikum bei der Sommerausgabe des Altennachmittags in der Rheinhallengaststätte schließlich boten, war Unterhaltung par excellence.

Ein flotter Can-Can am Nachmittag © Caroline Scholl

Unter großem Applaus begeisterten die Tänzerinnen, nachdem die Gäste Kaffee und Kuchen und Unterhaltungsmusik von „Schlager Erich“ genossen haben, mit einem Stepptanz in glitzerndem Outfit. Kurz danach sorgte eine humorvolle Modenschau für viele Lacher und dann kamen beim nächsten Tanz die Sombreros zum Einsatz.

Einer Playbackshow mit Liedern zum Thema Männer folgte eine Westernshow mit allem, was dieses Genre nur bieten kann. Auch ein flotter Can-Can wurde dem faszinierten Publikum geboten und das Ballett zog sich immer wieder in Windeseile um und zeigte bis ins Detail passende wunderschöne Kostüme.

Ketscher Ehrenbürger sind begeistert von dem Mannheimer Ballett

„Es war so toll, einfach wunderbar und ich weiß, wie viel Arbeit und Zeit hinter solchen Auftritten steckt“, lobte Ehrenbürgerin Helena Moser, die früher über Jahrzehnte selbst eine Volkstanzgruppe anleitete. Sie war an diesem Nachmittag ebenso Gast der Veranstaltung wie Ehrenbürger Jürgen Kappenstein sowie die beiden Pfarrer Christian Noeske und Uwe Lüttinger.

Mit Glitzerfrack und Steppschuhen sorgte das AWO Ballett für Begeisterung © Caroline Scholl

Bürgermeister Timo Wangler verpasste es indes nicht, sich bei Michaela Issler-Kremer vom Seniorenbüro und bei Hauptamtsleiter Ulrich Knörzer für deren Engagement für Senioren zu bedanken und lobte den unermüdlichen Einsatz der Familie Elsässer als Organisatoren und deren zuverlässigem Team.

„Ohne sie alle und natürlich auch nicht ohne Sie, liebe Senioren, die so zuverlässig unsere Angebote nutzen, wäre solche Nachmittage nicht möglich. Ein großes Dankeschön geht auch an Ralph Hartung vom DRK Ortsverein, der zuverlässig den Fahrservice übernimmt“, ergänzte Wangler.

„Schlager Erich“ sorgt für gute Atmosphäre in der Ketscher Rheinhallengaststätte

Von den hohen Temperaturen draußen war in der angenehm temperierten Rheinhallengaststätte nichts zu spüren und so verweilten die Besucher des Altennachmittags nach dem großartigen Programm des Awo-Balletts noch gerne und lauschten den schönen Liedern und Melodien, die „Schlager Erich“ zur Freude und Unterhaltung auflegte.

Das AWO Ballett Mannheim begeistert das Publikum © Caroline Scholl

Es wurde geklatscht, geschunkelt und getanzt bevor ein weiterer gelungener Altennachmittag zu Ende ging. „Wir freuen uns sehr, dass es allen so gut gefallen hat und dass meine Idee, das Awo-Ballett anzufragen, so gut ankam. Als ich Erika Schmaltz vom Ballett anrief und fragte, ob sie nach Ketsch kommen, habe ich natürlich nach den Sombreros gefragt“, so Helmut Elsässer mit einem Augenzwinkern.

Freie Autorin Freie Journalistin für die Region Rhein-Neckar

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