Festplatz im Bruch

Ketsch feiert ein Backfischfest ohne Backfisch

Nach zwei Jahren Abstinenz gibt es bei der 69. Auflage einige Änderungen – Marktstände wieder unter die Schausteller gemischt

Von 
Marco Brückl
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Freude am Anglersee aufs Backfischfest: Bürgermeister Timo Wangler (v. l.), Claus Heim und Manfred Fritscher, die Geschäftsführer der Backfischfest GmbH, Platzmeister Jens Fritscher und Andreas Grüninger, Leiter Sponsoring und Gastronomie der Brauerei Rothaus. © Brückl

Ketsch. Nach zwei Jahren Pandemie-Zwangspause ist das Ketscher Backfischfest von Freitag, 5. August, bis Sonntag, 14. August, zurück – das ist ein Grund zur Freude. Doch den Organisatoren der Backfischfest GmbH ist es nicht gelungen, die Lücke zu schließen, die die Absage der Ketscher Fischbäcker (wir berichteten) hinterließ – die Sause im Bruch in 69. Auflage wird ohne Backfisch über die Bühne gehen.

„Seit Monaten haben wir mit allen Mitteln und Optionen darum gekämpft, unseren Gästen gebackenen Fisch anbieten zu können“, sagte Claus Heim, Geschäftsführer der Backfischfest GmbH, „dann stand aber endgültig fest, dass dies in der bekannten Art und Weise nicht möglich ist. Das bedauern wir sehr.“

Flammlachs und Fischbrötchen

Anstelle des Backfischs biete der Festwirt – die Firma Finke Events aus Frankenthal – Flammlachs sowie Fisch- und Lachsbrötchen an. Und auf dem Vergnügungspark gebe es ungarisches Fischgulasch und gebackenen Seehecht. In Abwesenheit von Festwirt Stephan Finke, der wegen Personalmangels unabkömmlich war, nannte Claus Heim den Bierpreis noch nicht, kündigte aber ein Pfand in Höhe von drei Euro auf alle Gläser und Krüge an. Der Glasbruch im Laufe des Fests habe kontinuierlich zugenommen und auch aus Gründen der Sicherheit müsse das Pfand erhoben werden.

„Wir mussten Änderungen vornehmen“ – das war der meistgesprochene Satz beim Pressegespräch im Anglerheim des Angelsportvereins 1928. Auch Bürgermeister Timo Wangler, der Schirmherr des Backfischfests, hatte Änderungen im Tornister. Es werde den Seniorennachmittag, den die Gemeinde auf dem Fischerfest traditionell veranstaltet, dieses Mal nicht geben. Der Grund sei in der Konsolidierung der Finanzen zu finden – ein angekündigter Aspekt, dem er seine Wahl mit verdanke. Die unpopuläre Entscheidung trage auch der Gemeinderat mit. Und die Mitarbeiter der Verwaltung treffe es ebenso, da sie auf den üblichen Ausflug aufs Fest verzichten müssten.

Eigener Biergarten entfällt

Zu den nötig gewordenen Anpassungen auf dem Backfischfest zählt gemäß Claus Heim, dass der vom ASV 1928 bewirtschaftete Biergarten heuer entfällt. Dafür sei der Biergarten vor dem Festzelt erweitert worden. „Wir möchten damit unserem neuen Festwirt wirtschaftlich entgegenkommen“, sagte Heim.

Da der Zuspruch bei der Abholung des Fischerkönigs am ersten Festsamstag im Laufe der Jahre deutlich abgenommen habe, sei man überein gekommen, auf den Umzug und die Abholung des Fischerkönigs zu verzichten und die Proklamation am Eröffnungstag im Festzelt vorzunehmen. Das Königsangeln finde am Sonntag, 31. Juli, am Anglersee mit der Vorstellung des Fischerkönigs und der vier Prinzen statt.

Um die Umwelt zu entlasten, aber dennoch ein Highlight zu bieten, werde nur ein Feuerwerk durchgeführt – nämlich am ersten Festsonntag. Auf das Ballonwettfliegen werde der Umwelt zuliebe verzichtet. Gleichwohl gebe es den Familientag mit attraktiven Angeboten am Mittwoch, 10. August. Festgehalten werde ebenso am ökumenischen Gottesdienst im Festzelt am Sonntag, 14. August, ab 10 Uhr. Den Dorfältesten werde für ihren Festbesuch ein Kontingent an Freibons zur Verfügung gestellt, damit sie wetterunabhängig und je nach Wohlbefinden planen könnten.

Platzmeister Jens Fritscher informierte, dass 53 Schausteller aufbauen werden – das sei ein vergleichbarer Wert der vergangenen Jahre vor der Pandemie. Rund 70 Prozent davon hätten sich bewährt und würden von rund 30 Prozent flankiert, für die man sich auch aus Gründen der Abwechslung entschieden habe. Die Marktmeile gebe es nicht mehr – die Stände seien wieder in den inneren Festplatz integriert. Neu seien ein Kinderriesenrad und ein Kettenflieger, auf Autoscooter, Breakdance oder Berg- und Talbahn müsse keiner verzichten. Das Angebot an Speisen und Getränken umfasse viel Bewährtes und neu italiensche Backwaren, Griechisches, Dubbedosen oder wieder Flammkuchen.

Erneut wird die Partyband „Radspitz“ drei Auftritte haben. Erstmals dabei sind die vom Cannstatter Wasen bekannte Band „Das Regiment“, „Who2ladies“ und „Jens Huthoff Band“. Derweil freut sich Bürgermeister Timo Wangler auf seinen ersten Fassbieranstich, was ein Highlight geben könnte. Doch aus sicherer Schwarzwald-Quelle weiß unsere Zeitung, dass die Rothaus- Brauerei einige Probefässer zur Verfügung stellen möchte.

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