Ketsch. Im Kirchenkino läuft am Montag, 24. Januar, um 19 Uhr der Oscar-prämierte Film „Der Rausch“. Er war bislang noch nicht im Central Kino zu sehen. Der Streifen kommt als eine Art Sozialsatire daher, ist komisch, aber auch tragisch.
Martin, gespielt von dem Dänen Mads Mikkelsen, den man unter anderem von „King Arthur“ (2004), „James Bond 007: Casino Royale“ (2006) oder „Coco Chanel & Igor Stravinsky“ (2009) kennt, ist Lehrer an einer Schule. Er fühlt sich alt und müde. Seine Schüler und ihre Eltern wollen, dass er gekündigt wird, weil sie mit der Qualität seines Unterrichts nicht zufrieden sind.
Ermutigt durch eine Promille-theorie stürzen sich Martin und seine drei Kollegen Tommy (Thomas Bo Larsen), Nikolaj (Magnus Millang) und Peter (Lars Ranthe) in ein Experiment: Sie wollen durch Alkoholkonsum ihren Blutalkoholwert im Alltag konstant bei 0,5 Promille halten.
Das Ergebnis ist am Anfang positiv. Martin hat wieder Spaß am Unterrichten und die Beziehung zu seiner Frau Trine (Maria Bonnevie) entflammt aufs Neue. Doch die negativen Auswirkungen lassen nicht lange auf sich warten.
2020 erhielt Mads Mikkelsen für die Hauptrolle in dieser Sozialsatire von Thomas Vinterberg den Europäischen Filmpreis als bester Darsteller.
Konsum verlagert sich in Pandemie
Tatsächlich weiß man über den Alkoholkonsum im ersten Corona-Jahr, dass weniger junge Menschen mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus kamen. Andererseits greifen in der Pandemie viele zur Flasche, um Stress und Angst zu bewältigen. Mit der Corona-Pandemie hat sich das Trinken von der Kneipe in die eigenen vier Wände verlagert. Und daheim trinken die Menschen zwar weniger heftig, allerdings wird häufiger getrunken.
Als Gesprächspartner nach dem Film hat Dr. Sven-E. Seilkopf zugesagt. Er ist Psychiater, Sozial- und Suchtmediziner und Chefarzt der Kraichtalkliniken. Es ist ein interessanter Talk zu erwarten.
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