Ketsch. Wer einer früheren Generation angehört, der kann sich an die Probealarme der Sirenen in Ketsch noch gut erinnern. Dabei wurden unterschiedliche Sirenen-Tonfolgen abgespielt, jede mit einer anderen Bedeutung. „Bis etwa Ende der 1990er oder bis in die frühen 2000er Jahre gab es in Ketsch noch Sirenen, ad hoc würde ich sagen, es waren etwa drei Stück“, erinnert sich Grünen-Gemeinderat Günther Martin.
Danach wurden die Sirenen, die vom Fernmeldeamt der Bundespost unterhalten wurden, stillgelegt oder abmontiert. Wenn nun am Donnerstag, 14. September, eine bundesweite Probewarnung stattfindet, wird um 11 Uhr ein Warntext an alle am Modularen Warnsystem (MoWaS) des Bundes angeschlossenen Warnmultiplikatoren (App-Server – Katwarn – und Radiosender) übermittelt. Von dort aus werden die Probewarnungen an Warnmittel wie Fernseher, Radios und Smartphones versendet.
Bundesweiter Warntag – Es gibt Fördermittel
„Man benötigt bestenfalls dann eine entsprechende App“, ergänzt Günther Martin im Gespräch mit unserer Zeitung. Auch über Radio, Fernsehen, Internet, Social Media, Stadtanzeigewarntafeln, oder Lautsprecherwagen bestünde die Möglichkeit, die Bevölkerung zu warnen. Warnsituationen könnten beispielsweise durch Naturkatastrophen, Terroranschläge, Schadstoffaustritte, Großbrände oder Krankheitserreger entstehen. „Grundsätzlich wäre wenigstens eine Sirene in Ketsch aus meiner Sicht sinnvoll.
Dabei geht es nur um einen Warnton, um die Bevölkerung zu sensibilisieren, sich weiter zu informieren. Für die Installation, die sich etwa auf kostenmäßig 15 000 Euro beziffern lässt, da eigene Leitungen verlegt werden müssen, gibt es Fördermittelanträge. So könnten im Idealfall zwei Drittel der Kosten gespart werden“, stellt Günther Martin fest.
Während Nachbargemeinden durchaus noch Sirenen im Einsatz haben, wird es sirenentontechnisch beim Warntag in der Enderlegemeinde zumindest diesmal ruhig bleiben. „Ob sich dies in Zukunft ändert, kann ich nicht sagen. Was sich allerdings sagen lässt: Zu viele Warnmöglichkeiten in Gefahrensituationen kann es nicht geben. Im Ernstfall wird später eher diskutiert, ob man nicht hätte mehr tun können“, sagt Martin.
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