Ketsch. Im Mai 2019 wählte Ketsch seinen neuen Gemeinderat. Als die Sitze verteilt waren, wurden dieses von vielen Gemeinderäten belegt, die damals erstmalig in dieses Amt gewählt wurden. Knapp die Hälfte der 22 Gemeinderatsmitglieder waren „neue Gesichter“, die wir damals in Portraits vorstellten. Mit welchen Erwartungen und Ideen sind die neuen Gemeinderäte gestartet? Was hat sich verändert und wie ist der aktuelle Stand? Kurz vor der „Halbzeit“ kommen die „Neuen“ erneut zu Wort.
Mit nicht ganz 20 Jahren und als einer von damals fünf möglichen Kandidaten für die FDP zog Chris Brocke 2019 erstmalig in den Ketscher Gemeinderat ein. „Zunächst möchte ich mich heute noch mal bei allen Wählern für das Vertrauen bedanken und auch bei allen Gemeinderatskollegen für die gute Zusammenarbeit in den letzten beiden Jahren und die gute Aufnahme in den Gemeinderat“, bekräftigt der Vertreter der Liberalen.
Zusammenarbeit zielführend
Als „Einzelkämpfer“, wie sich Brocke nach der Wahl 2019 bezeichnete, fehle ihm zwar ein weiterer Parteikollege, um die FDP als Fraktion zu repräsentieren, doch sehe er rückblickend und perspektivisch gute Chancen, Einfluss zu nehmen. „Nach fast der Hälfte meiner aktuellen Amtszeit kann ich sagen, dass die Zusammenarbeit und die Abstimmung mit den anderen Fraktionen im Gemeinderat sehr gut und zielführend läuft. Außerdem konnte mittlerweile eine Ortsgruppe in der Enderlegemeinde der FDP gegründet werden, was sehr erfreulich ist“, bilanziert der Student der Wirtschaftsinformatik (Technisches E-Government).
Damals habe ihn die Möglichkeit, auf kommunaler Ebene mitzuwirken, besonders für eine Kandidatur zum Gemeinderat bewogen, denn nur so könne man, so Brocke, als junger Mensch aktiv etwas für die Zukunft beeinflussen. „Ich denke, dass es sehr wichtig ist, dass auch jüngere Ketscher im Gemeinderat vertreten sind, denn so entsteht ein ganz anderer Blick auf Themen. Mir sind Fortschritte im Bereich Digitalisierung besonders wichtig, genauso wie der Netzausbau und die lokale Situation der Wirtschaft“, bekräftigt der Ketscher.
Gerade der Bereich Digitalisierung habe im Zuge der Corona-Pandemie noch einmal besonders an Stellenwert gewonnen, sei es im schulischen Kontext, hier sei beispielweise mit der Anschaffung von Endgeräten viel erreicht worden, doch es sei noch Luft nach oben, natürlich immer mit Blick auf die Finanzen.
„Hier hat die Corona-Pandemie neue Herausforderungen gebracht und in vielen Bereichen musste man einfach auf die Situation reagieren und sorgfältig Abwägen zwischen Gesundheitsschutz und Lebensqualität“, sagt Chris Brocke.
Mit Augenmaß bei Finanzen
Besonders wichtig sei ihm außerdem der Bereich Kommunikation. „Dass die Mitwirkung an Projekten den Ketschern wichtig ist, zeigte sich an der Beteiligung beim Gemeindeentwicklungskonzept. Eine gute Kommunikation, gerade bei solchen Projekten, ist wichtig und eine verbesserte Webseite der Gemeinde wäre sicher hilfreich für viele Bereiche der Information. Doch auch hier benötigt man aktuell ein gesundes Augenmaß, was die Finanzierung beispielsweise eines neuen Website- Designs betrifft. Wo aktuell Gelder investiert werden, muss einfach abgewogen werden, denn die Haushaltssituation ist angespannt, da braucht es in manchen Bereichen einfach Geduld“, weiß der Bundestagskandidat des Wahlkreises der Liberalen.
„Was ich mir in meiner bisherigen Amtszeit sicher mehr gewünscht hätte, wäre das persönliche Treffen mit den anderen Gemeinderäten und natürlich auch der persönliche Austausch mit den Ketschern gewesen. Dies ist pandemiebedingt nur sehr eingeschränkt möglich und es bleibt zu hoffen, dass sich dies eines Tages wieder ändert“, streicht der Student heraus.
„Dennoch bin ich, zumindest per Telefon oder per E-Mail erreichbar und setze mich gerne ein. Ich freue mich, Teil des Gemeinderates zu sein, und stehe bestimmt auch bei der nächsten Wahl wieder gerne als Kandidat zur Verfügung“, versichert Chris Brocke.
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