Waldpiraten-Camp unterstützt

Ketscher Holzkünstler Ralf Schebiella spendet für Kinderkrebsstiftung

Holzkünstler Ralf Schebiella öffnet jedes Jahr nach Neujahr seine Spendenkasse: Diesmal erhält das Waldpiraten-Camp der Deutschen Kinderkrebsstiftung einen besonders großen Betrag.

Von 
Caroline Scholl
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Freuen sich über die Spende von Ralf Schebiella (Mitte), Nicole Matthis (li.) und Bettina Beck (re.) von der Verwaltung der Waldpiraten. © Privat

Ketsch. Jedes Jahr direkt nach Neujahr öffnet Hobbykünsler Ralf Schebiella seine Spendenkasse und dieses Mal war die Überraschung groß, kamen doch satte 1000 Euro für den guten Zweck zusammen. Seit 2014 ist dies eine kleine Rekordsumme. „Bei jedem Verkauf einer von mir hergestellten Holzarbeit landet ein Teil des Erlöses in der Spendenkasse, die dann immer ein Jahr befüllt wird. Viele Menschen, die bei mir etwas kaufen, spenden zudem oft noch den ein oder anderen Euro extra. Allen möchte ich dafür von Herzen danken, denn es ist schön, dass andere Menschen meine Idee unterstützen“, so der Ketscher.

Gleich in der ersten Woche machte er sich zu den Waldpiraten, einer Einrichtung der Kinderkrebshilfe, nach Heidelberg auf den Weg, wo seine Spende freudig von den Mitarbeiterinnen Nicole Matthis und Bettina Beck entgegengenommen wurde. „Seit einigen Jahren geht die Spende jedes Jahr an die Waldpiraten. Den Kontakt habe ich durch Gabi Kief aus Ketsch bekommen, die früher dort arbeitete. Hier kommt das Geld dem Camp für Kinder und Familien zugute, die nach schwerer Krankheit wieder Mut fassen möchten. Auch dort gibt es eine Holzwerkstatt und das gefällt mir sehr, denn etwas aus Holz herzustellen, macht einfach Freude“, so Ralf Schebiella.

Kunst von Ralf Schebiella aus Ketsch: Aus Stammen und Wurzeln

Sein Hobby ist seine Leidenschaft und zahlreiche wunderschöne Schalen, Hohlgefäße, Dosen und sogar Kugelschreiber entstehen in seiner kleinen Werkstatt aus heimischen Stämmen und Wurzeln. Mit Holz, oft aus privaten Gärten, wird der Holzliebhaber reichlich versorgt, doch dann brauche es erst einmal Geduld. „Als Erstes muss das Holz vorbearbeitet werden, bevor sich mehrere längere Trocknungsprozesse anschließen. Bevor ein Stück Stamm auf der Drechselmaschine landet, dauert es schon seine Zeit. Die schöne Maserung zeigt sich dann oft erst ganz am Schluss beim letzten Arbeitsschritt“, erklärt der Künstler, der gerne Obstgehölz und Nadelhölzer verarbeitet.

Rechts ein Gefäß aus serbischer Fichte, und das Objekt, welches aus der Nussbaumwurzel entstand auf einer Apfelbaumschale © SCHOLL

Prinzipiell lasse sich jedes Holz verwenden, jedoch habe es ihm der angenehme Geruch, der beim Schleifen von Nadelhölzern entsteht, besonders angetan. Seine Holzobjekte, natürlich alles Unikate, sind in Ketsch beim Blumen Seitz und seit Neuestem auch bei Buch und Manufakturwaren ausgestellt. „Auch beim Heimat- und Kulturkreis Ketsch war ich schon und im vergangenen Jahr an vier Wochenenden in Altrip bei der Galerie im Hof. Für mich ist das Arbeiten mit Holz die beste Entspannung und fast schon meditativ. Wenn ein Objekt fertig ist, hat es immer eine gewisse Faszination, was beispielsweise aus einem Stück Holzwurzel werden kann“, so Ralf Schebiella, der alle seine Werke mit seinem Spitznamen „Schibi“ kennzeichnet.

Eine Nussbaumwurzel bei de Vorarbeiten, später entsteht daraus ein schönes Kunstobjekt © SCHOL

Auch sein Sohn Dennis sitzt ab und an der Drechselmaschine. Von ihm stammt die Idee der Fertigung von Kugelschreibern. „Unsere gesamte Familie ist sehr kreativ und natürlich freut es mich, dass ich die Liebe zu den Holzarbeiten weitergegeben habe. Ob Schalen oder Kerzenständer oder auch Pfeffer- oder Muskatnussmühlen. Viele Ideen lassen sich umsetzen. Zunächst wird eine Zeichnung angefertigt. Oft kam schon jemand mit einem Stück Baumstamm aus dem eigenen Garten und gab etwas in Auftrag. Dies hat dann noch mal einen ganz besonderen Charakter und Wert für die Person“, weiß er zu berichten.

Auch in diesem Jahr möchte „Schibi“ wieder bei einigen Gelegenheiten seine Holzobjekte ausstellen, aber nur so oft und so viel, dass alles vor allem eines bleibt: ein schönes Hobby, ganz ohne Stress. 

Freie Autorin Freie Journalistin für die Region Rhein-Neckar

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