Ketsch. Was gibt es Schöneres, als zu sagen: „Damals war unsere Entscheidung die Richtige“ ? Für das Ehepaar Noeske trifft dies in vielerlei Hinsicht zu. „Wir kamen 2014 in die Enderlegemeinde und haben uns von Anfang an sehr wohlgefühlt“, bekräftigt Pfarrer Christian Noeske, der Ende Juni in seine wohlverdiente Rente gehen wird, und seine Frau Elke stimmt ihm zu.
Unsere Zeitung traf die beiden in ihrer neuen Wohnung, der Umzug aus dem Pfarrhaus der evangelischen Kirchengemeinde hat bereits stattgefunden. „Dies ging schneller, als wir gedacht haben. Eigentlich wollten wir uns nur ein wenig über Wohnmöglichkeiten informieren und haben direkt das Passende gefunden. Wir fühlen uns nun sehr wohl und genießen das ruhige Umfeld hier“, ergänzt Elke Noeske und streichelt die niedliche „Emmi“, eine kleine Hündin, die seit 2023 ihren Platz als fröhlicher Mittelpunkt bei den Noeskes beansprucht.
Sein erster Gottesdienst in Ketsch war an Erntedank
Noch ganz genau erinnern sich die beiden an ihre Anfangszeit in Ketsch, denn 2014 trat Noeske die Nachfolge von Pfarrer Reinhard Kunkel an, der zuvor 30 Jahre als Seelsorger in der Enderlegemeinde tätig gewesen ist. „Mein erster Gottesdienst war an Erntedank und ich erlebte die Ketscher direkt als sehr offen sowie interessiert und wurde ganz herzlich von der Johanneskirchengemeinde aufgenommen“, so der 66-Jährige, der damals mit seiner Frau und dem jüngsten der gemeinsamen vier Kinder von Weinheim-Hohensachsen nach Ketsch kam.
„In Weinheim waren wir vorher für zwölf Jahre und wenn man so zurückblickt, war unser Leben doch immer wieder durch viele Umzüge geprägt“, erinnert sich Elke Noeske. Sie stammt ursprünglich aus Bergisch-Gladbach und lernte ihren Mann, der vom Bodensee kommt, in Heidelberg, wo er studierte, kennen.
1985 heiratete das Paar und der junge Theologe kam als Lehrvikar nach Freiburg. Über Emmendingen ging es nach Genf, dort trat Noeske eine Stelle im ökumenischen Rat der Kirche an. „In Genf kam unser erster Sohn Tobias 1988 zur Welt“, ergänzt Ehefrau Elke, die zunächst Lehramt studierte und auch eine Ausbildung zur Erzieherin absolvierte.
Ketscher Pfarrer Noeske: Von Genf in den Schwarzwald inklusive Reise nach Indien
Von Genf ging es für die junge Familie nach St. Georgen, denn dort nahm Pfarrer Noeske die Stelle als Seelsorger an. „Dort waren wir sehr verwurzelt, denn im Schwarzwald kamen unsere weiteren Kinder Viola, Jannik und Gabriel zur Welt“, erzählt das Ehepaar. Besonders prägend sei dort der Aufbau einer Indienpartnerschaft gewesen und der Pfarrer brach zu einer Reise zum Subkontinent auf, an die er sich heute noch lebhaft erinnert.
„Als ich schließlich 2002 nach Weinheim kam, wurde ich dort Beauftragter für Mission und Ökumene. Dadurch kam ich in Kontakt mit der Dekanin für die südliche Kurpfalz. Als nach zwölf Jahren wieder ein Wechsel anstand, war Ketsch tatsächlich unser Wunschort, obwohl wir zuvor noch keine Verbindungen hierher hatten“, berichtet der Pfarrer, der nun bald seinen Ruhestand antritt.
„Der Arbeitsplatz als Pfarrer, dies ist eben immer mit Wohnen verknüpft und uns hatte die Lage des Pfarrhauses in Ketsch sehr gefallen. Wir haben uns hier immer sehr wohlgefühlt, daher ist es nun besonders schön, dass wir auch weiterhin in Ketsch bleiben, denn so ist uns alles vertraut hier“, ergänzt Elke Noeske.
Ketscher Ehepaar Noeske hat schon konkrete Pläne für die Zeit im Ruhestand
Einige Pläne für den Ruhestand habe das aktive Ehepaar bereits. „Meine Frau ist ja noch nicht im Ruhestand und hat einige Projekte, wie die Lea-Erzählfiguren. Außerdem ist sie als Gästeführerin in Schwetzingen unterwegs und ist Mitorganisatorin von Islandreisen“, berichtet Noeske.
Er selbst möchte sich im Ruhestand dem Laufen und Klavierspielen widmen. „Diese Hobbys begleiten mich schon immer, jetzt möchte ich diese weiter intensivieren. Zudem bin ich in der Französisch-Konversationsgruppe mit Bezug zu unserer Partnerstadt Trélazé und auch den Bibel-Koran Kreis möchte ich gerne weiterführen“, ergänzt er.
„Wir freuen uns außerdem darauf, dass wir öfter und spontaner unser Ferienhaus in Holland nutzen können, das seit 1998 schon unsere ‚zweite Heimat‘ geworden ist. Wir sprechen beide fließend Holländisch und fühlen uns dort sehr wohl, denn hier trifft sich gerne die ganze Familie. Mittlerweile sind wir glückliche Großeltern und freuen uns auf die Zeit mit unserer Enkelin Victoria, die 2023 zur Welt kam. Auch mal spontan einen Kurs bei der Abendakademie oder einen spannenden Vortrag besuchen, dies ist jetzt möglich“, bekräftigt Elke Noeske.
„Unser Dank gilt allen in der Kirchengemeinde, denn die Zusammenarbeit war immer harmonisch und wertschätzend und allen Ketschern, mit denen wir uns verbunden fühlen. Als Ansprechpartnerin vor Ort wird Pfarrerin Franziska Beetschen für die evangelische Kirchengemeinde in Ketsch zuständig sein, die dann mit den Gemeinden Brühl, Schwetzingen, Plankstadt, Oftersheim und Eppelheim zusammengeführt wird“, erklärt Pfarrer Christian Noeske, der am Sonntag, 29. Juni, um 15 Uhr in der Johanneskirche offiziell in den Ruhestand verabschiedet wird.
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/ketsch_artikel,-ketsch-ketscher-pfarrer-christian-noeske-geht-in-ruhestand-_arid,2310204.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/ketsch.html