Ketsch. Sehr beeindruckende Zahlen konnten die Verantwortlichen in der Neurott-Gemeinschaftsschule präsentieren. Das sind zuvorderst Elena (8), Zoelle (7) und Felix (8), die dort Grundschüler sind und beim Sponsorenlauf die Beine in die Hand nahmen. „Ich bin acht Runden gelaufen“, sagte Felix, seine Kameradinnen der dritten Klassenstufe brachten es auf elf und 15 Runden – aber Felix war an dem Tag vergangenen Oktober auch mit einer Verletzung gehandicapt.
Egal, alle drei begaben sich auf den 250 Meter langen Kurs und haben wie alle Mädchen und Jungen der Grundschule und der Sekundarstufe, die allerdings 500 Meter je Runde zurücklegen mussten, Anteil daran, dass insgesamt die Strecke von Ketsch nach Stockholm zurückgelegt wurde. Das ist aus sportlichen Gesichtspunkten schon toll – daran ließen die Lehrer Ulrike Christ, Claudia Fischer und Ali Demir keinen Zweifel – allerdings ist beim Sponsorenlauf fast wichtiger, dass die Kilometer nach Runden Beträge einspielen. Der Nachwuchs hatte für Sponsoren gesorgt, meist Eltern, Opa und Oma, die auf Basis des Geleisteten blechen mussten: Insgesamt über etwa 180 Grundschüler und rund 280 Schüler der Sekundarstufe hinweg 6352 Euro.
Projektwoche im Mai
Die eine Hälfte des Betrages wird für das Projekt Klasse 2000 verwendet. Was sich dahinter verbirgt, erklärte Klaus-Dieter Schoo. Über die ersten vier Schuljahre hinweg werden dabei Themen wie gesunde Ernährung, biologische Aspekte oder soziale Kompetenz begleitend angesprochen. Auch Rauchen, Alkohol und Drogen seien präventiv in der dritten und vierten Klasse Teil des Programms. Es werde alle zwei, drei Jahre wissenschaftlich überprüft, sagte Schoo. „Gesund, stark und selbstbewusst – so sollen Kinder aufwachsen“ – so wirbt der Verein Klasse 2000, der 1991 am Institut für Präventive Pneumologie des Klinikums Nürnberg entwickelt wurde. Es sei das in Deutschland am weitesten verbreitete Unterrichtsprogramm zur Gesundheitsförderung, Sucht- und Gewaltvorbeugung in der Grundschule.
Wie Schulleiter Joachim Rumold erklärte, könne die kommende erste Klasse mit dem zugedachten Geld über die vier Grundschuljahre hinweg daran teilnehmen.
Über die zweite Hälfte des erlaufenen Geldes freute sich nicht zuletzt Astrid Kaberna-Zelt, die frisch gewählte Vorsitzende des Fördervereins. Es sei im Mai eine Projektwoche für die gesamte Schule geplant. „Da wollen wir was bieten. Wir wollen es schon knallen lassen“, sagte Schulleiter Rumold, schließlich sei es schon zwei Jahre her, als zuletzt eine solche Woche anstand. Es schwang die Hoffnung mit, dass die Corona-Pandemie dieses Mal keinen Strich durch die Rechnung macht.
„Die Kinder bleiben eine Woche lang an einem Projekt dran, wofür sonst im Schulalltag keine Zeit ist“, meinte Joachim Rumold. Die Projekte, die 2022 klassenweise angegangen werden sollen, stünden unter der Überschrift „Wir und unsere Erde“.
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