Gemeinderat

Ketscher Schwimmbad bekommt ein Blockheizkraftwerk

Der Ketscher Gemeinderat beschließt einstimmig die Installation eines Blockheizkraftwerks im Hallenbad. Diese Investition soll sich schnell amortisieren und ist Teil der Klimaschutzmaßnahmen.

Von 
Henrik Feth
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Das Ketscher Schwimmbad bekommt ein Blockheizkraftwerk wie dieses, dem stimmte der Gemeinderat in seiner Januarsitzung zu. © Jan Woitas

Ketsch. Der Ketscher Gemeinderat geht 2025 genauso an, wie er das Vorjahr in seiner Dezembersitzung beendet hat: Kurzweilig und mit einer überschaubaren Tagesordnung. Nichtsdestotrotz beschäftige sich das Gremium mit interessanten Themen wie Klimaschutz oder der obligatorischen Annahme von Spenden aus dem Vorjahr.

Doch zunächst startete die Sitzung mit einer obligatorischen Beschlussentscheidung, die üblicherweise und stets zur Freude der Gemeinderatsmitglieder zur Jahresbeginn ansteht: Die Annahme von Spenden, die im Vorjahr an die Verwaltung getätigt wurden. Bürgermeister Timo Wangler erläuterte hierzu, dass ein Gesamtbetrag von 22.742,12 Euro an Spenden zusammengekommen ist - mit 10 000 Euro ein Großteil davon für die Aktion zur Weihnachtsbeleuchtung.

Spendenbereitschaft in Ketsch: Weihnachtsbeleuchtung und mehr

„Wir haben uns sehr über die Spendenbereitschaft der Ketscher gefreut, vor allem über die Beteiligung bei der Beleuchtung“, so CDU-Rat Christian Herm in der Stellungnahme seiner Fraktion. Dem schloss sich auch Dr. Oliver Brinkmann von der SPD an - mit dem Verweis, dass seine Fraktion die Anregung zur Spendenaktion für die Beleuchtung gegeben hat.

Für Jürgen Stang von den Freien Wählern gibt es „nichts schöneres als diesen Tagesordnungspunkt“. Grünen-Rat Günther Martin erörterte das Bedenken seiner Fraktion hinsichtlich der Spendenaktion zur Beleuchtung: „Wir tun uns schwer mit diesem Thema. Es ist zwar sehr schön, aber absolut unnötig. Trotzdem ist es schön, dass sich so viele Ketscher beteiligt haben, auch bei den vielen anderen Spenden.“

Tradition und Effizienz: Ketscher AfD lobt Spendenaktion

Dass seine Fraktion für Tradition stehe und man sich daher auch über die erfolgreiche Spendenaktion für die Weihnachtsbeleuchtung freue, betonte Thorsten Naujoks von der AfD. „Gleichzeitig haben wir noch eine energieeffiziente Lösung gefunden“, so Naujoks weiter. Er zählte noch weitere Spenden auf, so gingen diese unter anderem an die Villa Sonnenschein oder die Nachbarschaftshilfe.

Wie immer gehörte das Ende der Stellungnahmen FDP-Rat Chris Brocke - an diesem Tag Geburtstagskind: „Die Beleuchtung ist eine gute Sache und tut unseren Straße gut. Trotzdem hoffe ich darauf, dass wir zukünftig nicht mehr auf Spendenaufrufe zurückgreifen müssen und solche Sachen selbst finanzieren können.“ Mit zwei Enthaltungen stimmte der Rat der Annahme der Spenden zu.

Klimaschutz im Fokus von Ketsch: Blockheizkraftwerk für das Hallenbad

Für den zweiten Beschlussvorschlag in dieser Januarsitzung war Klimaschutzmanagerin Julia Berberig anwesend und erläuterte dem Gremium die Sachlage: Für das Hallenbad sollte der Gemeinderat einer Auftragsvergabe für die Installation eines Blockheizkraftwerks zustimmen. „Aktuell nutzt das Hallenbad noch eine konventionelle Gasheizung, die zwei Brenner hat und im Jahr 1995 errichtet wurde. Aufgrund der langen Laufzeit würden nun kurzfristige größere und kostenintensivere Reparaturen anstehen.“, so Berberig.

Das Hallenbad in Ketsch. © Jungbluth

Dies brachte die Gemeinde, so Berberig weiter, zu dem Entschluss, dass ein alternatives Heizsystem eine sinvolle Investition in die Zukunft des Schwimmbades sei. Gleichzeitig hat die Verwaltung die aktuellen Entwicklungen der Gaspreise sowie Fördermöglichkeiten mit in die Rechnung einbezogen - mit dem Ergebnis, dass sie ein Blockheizkraftwerk wesentlich schnelle - pessimistisch in vier Jahren - amortisiert. Bürgermeister Wangler wies noch darauf hin, dass das Blockheizkraftwerk mit einer Laufdauer von zehn bis 15 Jahren eine wirtschaftliche Übergangslösung darstelle. Das empfohlene Angebot einer ortsansässigen Firma beläuft sich auf etwas unter 137 000 Euro.

Einigkeit im Gemeinderat: Zukunft der Beheizung im Ketscher Schwimmbad gesichert

In der Stellungnahme der CDU verwies Michael Impertro auf die Klausurtagung im vergangenem Jahr, bei der der Rat einen Einblick in den Zustand der aktuellen Heizanlage erhalten hat. „Wir liegen richtig, ein Blockheizkraftwerk als Übergangslösung anzuschaffen“, so Impertro. Sinnvoll, klimafreundlich und wirtschaftlich befand SPD-Rat Jens Kochendörfer die Anschaffung.

Auch die Freien Wähler zeigten sich aufgeschlossen für den Beschlussvorschlag: „Die Erneuerung war ja schon öfter Thema. Die schnelle Armotisierung spricht ebenfalls klar für ein Blockheizkraftwerk“, so Frank Müller. Birgit Ackermann von den Grünen stellte anschließend noch die hohe Bedeutung des Schwimmbades für die soziale Teilhabe heraus und AfD-Rat Thorsten Naujoks gab noch zu bedenken, dass es sich nur um eine kurzfristige Lösung handelt. „Wir gehen hier den richtigen Weg“, schloss schließlich Chris Brocke (FDP) die Stellungnahmen ab.

In der anschließenden Abstimmung waren sich die Gremiumsmitglieder einig: Ohne Veto folgte der Gemeinderat dem Beschlussvorschlag der Verwaltung und das Schwimmbad wird zukünftig ein Blockheizkraftwerk haben.

Redaktion Verantwortlicher Redakteur für die Gemeinde Ketsch

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