Schützengilde

Ketscher Sportschützen räumen kräftig ab

2022 ist das bislang erfolgreichste Jahr in der Vereinsgeschichte – Dominik Schmidt deutscher Vizemeister mit dem Perkussionsgewehr

Von 
Caroline Scholl
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Ketsch. Wenn man in die Statistiken der 1953 gegründeten Schützengilde Ketsch blickt, dann wird schnell deutlich: 2022 ist das bisher erfolgreichste Jahr für die Sportschützen aus der Enderlegemeinde. So bestätigt es auch Kreissportleiter Uwe Schwark. Nie zuvor gab es so viele Landesmeister aus den eigenen Reihen, dazu kommen einige Qualifikationen für die deutschen Meisterschaften und weitere Qualifikationen werden in den laufenden Wettbewerben erwartet (siehe nebenstehender Ergebniskasten).

SGI-Vorstand Dominik Schmidt wurde außerdem kürzlich in Pforzheim mit dem Perkussionsgewehr deutscher Vizemeister, ein riesengroßer Erfolg für den begeisterten Schützen.

„Wir sind natürlich sehr stolz auf diese Ergebnisse, die sich durchaus sehen lassen können. Vieles erreicht man durch Training, man verbessert die Technik, entwickelt sich weiter und im Wettkampf gilt es dann, die Nerven zu bewahren“, erklärt Vorderladerrefernt Torsten Niedermeyer beim Besuch der Schwetzinger Zeitung.

Hoher Geräuschpegel

Da bei den Wettbewerben um die Landesmeisterschaften, die vom Badischen Sportschützenverband ausgelobt werden, selbstverständlich Zuschauer erlaubt seien, herrsche manchmal schon ein gewisser Geräuschpegel, der es nicht einfacher mache, einen perfekten Schuss zu plazieren.

Den Ketscher Schützen sei dies jedoch gleich in mehreren Disziplinen gelungen. Dass der Schießsport bis ins hohe Alter eine spannendes Hobby sein kann, beweist außerdem Norbert Gieser von der Schützengilde, der in der Altersklasse der über 80-Jährigen in der Disziplin Luftpistole Auflage zum zweiten Landesmeister gekürt wurde.

„Gerade in den Disziplinen mit Auflage sind viele ältere Schützen sehr erfolgreich. Hier hilft viel Erfahrung und jede Menge Disziplin zum Erfolg. Norbert ist bei uns im Verein eine wirkliche ‚Koryphäe’ und hat unglaublich viel Wissen“, bekräftigt Niedermeyer überzeugt.

Doch nicht nur beim Sportschießen sind die Ketscher Schützen gut vertreten. Auch bei besonderen Turnieren wie das Ende Juni in Osterburken durchgeführte 40. Internationale Vorderlader Westernturnier lockte vier Schützen der SGI an den Start.

„Dieses Turnier ist etwas Außergewöhnliches, weil es ein großes Rahmenprogramm im Westernstil gibt. Die Teilnehmer, die aus ganz Europa und den USA kommen, sind entsprechend gekleidet und es macht einfach Spaß, dort dabei zu sein und die Amtosphäre zu genießen. Es gibt unter anderem Diziplinen wie ‚laufender Büffel’, bei denen ein bewegtes Ziel anviesiert wird, oder es wird auf eigens angefertigte Motivscheiben mit Motiven wie beispielsweise Iltisse, Bären oder Büffel geschossen, was etwas ganz anderes ist als das Schießen auf Wettkampfscheiben. Man kann, auf diese Art von Scheiben zu zielen, praktisch nicht trainieren, da diese nur für den Turnierzweck angefertigt werden und sonst kaum erhältlich sind“, erklärt Torsten Niedermeyer gerne.

Handbemalte Medaillen

Mit Carina Eppinger, Thomas Keßler und Oliver Reis verbrachte er ein erfolgreiches Turnierwochende in Osterburken und durfte ebenso wie Carina Eppinger am Ende noch eine ganz besondere Trophäe mit nach Hause nehmen.

„Bei diesem Turnier werden große mit Westernmotiven handbemalte Ehrenmedaillen beim sogenannten Ehrenschießen vergeben. Hier siegt der Schütze mit dem besten Zehner. Carina ist mit dem Gewehr angetreten und war erfolgreich und ich hatte eine ruhige Hand an der Pistole, sodass am Ende zwei Ehrenmedaillen mit nach Ketsch reisen durften. Jede dieser Ehrenmedaillen ist ein Unikat und meine hat nun eine Ehrenplatz im Wohnzimmer gefunden“, freut sich Torsten Niedermeyer.

Ob sich in den Reihen der SGI- Sportschützen aus Ketsch bald einige deutsche Meister finden werden, wird in näherer Zukunft entschieden. Denkbar ist dies nach dem Erfolgsjahr 2022 durchaus.

Freie Autorin Freie Journalistin für die Region Rhein-Neckar

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