Ketsch. Wo immer er gebraucht wurde, war Herbert Hüpsel mit großem Engagement und verlässlich zur Stelle – nun ist das Ketscher Urgestein im Alter von 87 Jahren, nur eineinhalb Jahre nach seiner Frau Selma, mit der er über 60 Jahre verheiratet war, überraschend gestorben. Dass der in Hinterpommern geborene, später aus seiner Heimat vertriebene und schließlich seit 1953 in Ketsch lebende Vater von zwei Töchtern, Opa von vier Enkeln und zweifache Uropa nun nicht mehr beim Angelsportverein als „gute Seele“ nach dem Rechten sieht, mag sich noch keiner so richtig vorstellen.
Über 57 Jahre war Hüpsel Mitglied des ASV, verwaltete dort als Hausmeister das „Holzkistl“, kümmerte sich um das Gelände um den ASV und machte sich jeden Tag von seinem Haus in Ketsch auf, um alles in bester Ordnung zu halten. Beim Backfischfest war sein Platz stets hinter der Theke der Weinlaube, um dort beim Ausschank mitzuhelfen – und dies während der Backfischfestzeit jeden Tag.
Herbert Hübsel war ein geschätztes Mitglied des Ketscher Seniorenbeirats
Herbert Hüpsel musste man nicht lange bitten, er sah, wo Hilfe gebraucht wird und für seine ehrenamtlichen Einsätze war ihm keine Stunde zu viel. Wenn die Senioren beim Altennachmittag eintrafen, nahm Hüpsel nicht etwa in deren Reihen gemütlich Platz, sondern sorgte dafür, dass alle mit Getränken versorgt wurden und später das Geschirr wieder ordentlich aufgeräumt war. Als aktives und sehr geschätztes Mitglied des Seniorenbeirates war er immer zur Stelle, wenn der sprichwörtliche „Mann für alle Fälle“ gesucht war.
Die öffentlichen Gemeinderatssitzungen waren für Herbert Hüpsel als Gast stets ein gesetzter Termin, denn schließlich war es ihm wichtig, was in Ketsch passiert und geplant wurde. Was ihn bewegte, äußerte er bestimmt und offen, jedoch immer mit der Bereitschaft, sich selbst einzubringen. Über 30 Jahre war Herbert Hüpsel im freiwilligen Polizeidienst ehrenamtlich tätig und trat 1975 als Mitglied in die CDU ein.
Ketsch ist für Herbert Hübsel zur Heimat geworden
Ketsch, so sagte er stets, sei seine Heimat geworden, doch auch seine Herkunft hatte einen Platz in seinem Leben. So war er viele Jahre Mitglied und später Vorstand des Ortsverbands des Bundes für Vertriebene, welcher sich erst im vergangenen Jahr auflöste. Zahlreiche Ausflüge und Feiern organisierte Herbert Hüpsel und trat bei den Weihnachtsfeiern des BDV und auch beim ASV gerne als Nikolaus auf, um Kindern Geschenke zu überreichen.
Wenn für andere „Ordnung das halbe Leben“ ist, so war für Herbert Hüpsel „Ordnung sein ganzes Leben“. In Ketsch wird man ihn vermissen. Seine Familie lag Herbert Hüpsel stets am Herzen und nun hinterlässt er seine Töchter Petra und Andrea mit ihren Familien. Die Trauerfeier findet am Dienstag, 23. Juli, um 13 Uhr auf dem Ketscher Friedhof statt.
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