Tag der Bibliotheken

Kiloweise Lesestoff und Appetitmacher in der Ketscher Bücherei

Der „Tag der Bibliotheken“ wurde sehr gut angenommen: Es gab einen umfangreichen und gut ausgestatteten Bücherflohmarkt, bei dem Lesestoff, Spiele und DVDs zum Kilopreis von 3 Euro erstanden werden konnten.

Von 
Caroline Scholl
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Daumen hoch für den Tag der Bibliotheken. Bevor Leni(6), Alina (5) und Jonas (4) zum Kindertheater gehen, schmecken die Waffeln natürlich besonders gut. © SCHOLL

Ketsch. Nach einer abgespeckten Version im Vorjahr wurde zum „Tag der Bibliotheken“ in der Ketscher Gemeindebücherei nun wieder das volle Programm geboten – heißt: Es gab zum einen umfangreichen und gut ausgestatteten Bücherflohmarkt, bei dem Lesestoff, Spiele und DVDs zum Kilopreis von 3 Euro erstanden werden konnten. Zum anderen durften die Besucher rund 350 Neuzugänge – nach Genres sortiert – unter die leserische Lupe nehmen. Das Ganze wurde mit Waffeln versüßt. Eine Theatervorstellung sorgte bei den jüngsten Gästen für Kurzweil.

Lea Plümacher von der Gemeindebücherei erklärt das neue „Sami“-Lesebär-Angebot, eine Vorlesestation. © SCHOLL

„Viele Besucher haben sich heute zu uns auf den Weg gemacht. Darüber freuen wir uns sehr, denn wir investieren immer viel Zeit in die Vorbereitung des „Tags der Bibliotheken“, lässt Lea Plümacher von der Gemeindebibliothek beim Besuch dieser Zeitung wissen. Allein die große Bücherpräsentation im Obergeschoss benötige einiges an Zeit. Dieses Engagement habe sich gelohnt, denn mit lobenden Worten sind die Besucher an diesem Tag nicht sparsam.

„Ich freue mich immer besonders auf diesen Tag. Ich lese gerne Romane sowie Thriller und könnte hier stundenlang stöbern“, bekräftigt Rita Reinmuth aus Ketsch auf Nachfrage und blättert weiter in einem Krimi. Leser können sich für ihre Wunschlektüre vormerken lassen, sollte ein Buch stark nachgefragt und daher entsprechend verliehen sein.

Auch Familie Geyer aus Ketsch ist gerne Gast in der Gemeindebücherei. „Wir verbringen hier oft Zeit mit unserem Zweijährigen, denn das Angebot und die Spielmöglichkeit sind hier wirklich umfangreich“, sagt Nadine Geyer, während ihr Sohn gerade die brandneue „Sami“-Lesestation inspiziert. Hier können sich die Jüngsten von einer Figur, dem Lesebär „Sami“, Bücher aus der gleichnamigen Leseserie vorlesen lassen. Der Lesebär erkennt dabei, auf welcher Seite man sich gerade befindet. „Dieses Angebot ist ganz neu bei uns und man kann sowohl ,Sami‘-Bücher als auch einen Lesebären bei uns entleihen oder eben die Lesestation vor Ort nutzen“, erklärt Lea Plümacher.

Für Lesebegeisterte, wie Rita Reinmuth ein Tag, auf den man sich freut. Hier kann gestöbert werden. © SCHOLL

Der große Flohmarkt im Erdgeschoss ist an diesem Tag ein echter Publikumsmagnet. „Für mich ist es großartig, dass ich hier so eine große Auswahl habe. Ich habe schon für meine Kinder, für meinen Mann und für mich wirklich schöne Bücher und Spiele gefunden“, lobt Sabrina Dettmer aus Ketsch die Aktion.

Erfreuliche Entwicklung

Gerade die Kinder stehen an diesem „Tag der Bibliotheken“ in Ketsch im Mittelpunkt. Rund 90 Mädchen und Jungen sind in den Saal des Ferdinand-Schmid-Hauses zum Kindertheater von Doris Batzler gekommen und können es kaum abwarten, bis das Stück „Als die Welt die Farben verlor – eine Reise zum Regenbogen“ endlich beginnt. Damit dabei kein Magen knurrt, gibt es vorher noch eine Stärkung mit frischen Waffeln – der Duft lockt geradezu ins Obergeschoss der Bücherei. Hier zauberte das Backwerk so manches Lächeln in die Gesichter der kleinen, aber auch größeren Gäste.

Auch wenn in der Gemeindebücherei gerade kein „Tag der Bibliotheken“ ist, zeigt sich das Team mit den Besucher- und Entleihzahlen zufrieden. „Zu Beginn der Pandemie hat man uns quasi überrannt und viele Leser wollten sich mit Büchern versorgen, die Freizeitangebote waren ja sehr eingeschränkt. Mittlerweile ist alles wieder auf einem normalen Niveau, doch Menschen, die Bücher lieben, gibt es viele. In eine Bücherei zu kommen ist natürlich auch eine ganz andere Sache, als lediglich online nach neuem Lesestoff zu stöbern“, so Lea Plümacher auf Nachfrage und ergänzt: „Auch die von uns angebotenen Veranstaltungen finden Anklang bei den entsprechenden Altersgruppen.“ Schön zu wissen, dass das „Hautnaherlebnis“ mit Literatur und Kultur auch in digitalen Zeiten beliebt ist.

Freie Autorin Freie Journalistin für die Region Rhein-Neckar

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