Ketsch. Kindern den Sport mit dem kleinen Plastikball nahezubringen, ist unsere vornehmste Aufgabe – nach diesem Motto veranstaltete der 1. TTC Ketsch in Zusammenarbeit mit dem „KinderHelden“ Förderverein Rhein-Neckar einen Trainingsvormittag in der Schulturnhalle.
Die Initiative fördert Kinder mit schwierigen sozialen Startbedingungen, in dem sie jedem einzelnen einen Mentor oder eine Mentorin zur Unterstützung an die Seite stellt. Diese coachen die Kinder individuell und verhelfen dabei zu einem besseren Start ins Leben.
Nadim Razvi, Aktiver beim TTC und Mentor bei „KinderHelden“, sagt auf die Frage, wie er dazu gekommen ist, „KinderHelden“-Mentor zu werden: „Mein Arbeitgeber SAP unterstützt diese bundesweite Initiative, die aktuell über 1100 Kinder fördert, damit sie trotz ihres schwierigen sozialen Umfelds Bildungsgerechtigkeit erfahren können. Nach einer Bewerbung wurde ich Mentor und führe dieses Ehrenamt seit nunmehr einem Jahr aus. Zusammen mit dem von mir unterstützen Jungen bilden wir ein sogenanntes Tandem.“
„Funktioniert erstaunlich gut“
Und wie sieht so eine Unterstützung aus? Nadim Razvi erklärt: „Mit meinem achtjährigen Tandempartner treffe ich mich einmal pro Woche für etwa ein bis zwei Stunden, unterstütze ihn bei Hausaufgaben oder unternehme kleine Ausflüge mit ihm. Gleichzeitig helfe ich ihm, sich sprachlich weiter zu verbessern. Im Prinzip geht es darum, gemeinsam Zeit zu verbringen, wobei der Spaßfaktor immer im Vordergrund steht. Für mich ist es erstaunlich, wie gut diese Zusammenarbeit auch auf emotionaler Ebene mit einem eigentlich fremden Kind funktioniert.“
Der Aktive beim TTC fährt fort und erklärt, wie es zur Veranstaltung kam: „Innerhalb des Fördervereins führen wir auch regelmäßig Projekte durch, bei denen wir gemeinsam mit anderen Tandems Veranstaltungen besuchen, diese selbst organisieren oder gemeinsam Sport treiben. Und genau hier kam der 1.TTC Ketsch ins Spiel, der für ein solches Event Trainingsraum, Geräte und natürlich auch die notwendigen Trainer und Trainerinnen hat.“
In der Enderlegemeinde trafen sich dann zwei Mädchen und drei Jungs sowie ihren Mentoren und Mentorinnen mit fünf hoch motivierten Spielern des TTC, um in die Welt des Tischtennissports eingeführt zu werden.
Vor- und Rückhandspiel erlernt
Nach einer Aufwärmrunde und ein paar Geschicklichkeitsübungen mit Schläger und Ball ging es an die Platten zum Einzeltraining. Hier wurde den Kindern und den Erwachsenen unter fachmännischer Anleitung das Vor- und Rückhandspiel gezeigt. Jede Platte wurde von einem Aktiven des Vereins betreut, die geduldig und motivierend Aufschlag, Rückschlag und Treffsicherheit einübten. Der Spaß war groß, und mit der Zeit gab es immer mehr erfolgreiche Treffer.
Die Trainer waren voll des Lobes und fanden die Disziplin der Kinder bemerkenswert. „Das sind wir von ähnlichen Veranstaltungen mit Schulklassen nicht gewohnt“, kommentierte Jugendtrainer Fabian Roth, der in gewohnter Weise den Vormittag perfekt organisiert hatte. Zum Abschluss erhielt jedes Tandem eine Teilnahmeurkunde als Belohnung und Erinnerung an ein sehr schönes Ereignis.
Vielleicht ist dieses auch der Beginn des einen oder anderen Werdeganges als Tischtennisspieler – der TTC darf gespannt sein.
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