Rheinhalle

Leistungsschau in Ketsch: Run auf Wärmepumpe und Co.

Die energetische Sanierung beschäftigt Haus- und Wohnungsbesitzer, sodass die Aussteller auf der Leistungsschau in Ketsch auf der entsprechenden Angebotsseite intensive Gespräche mit Interessierten führten.

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Marco Brückl
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Die Leistungsschau in der Rheinhalle findet nach fünf Jahren Pause statt – wegen der Corona-Pandemie kein Dreijahresturnus – sodass Angebot und Nachfrage auf kurzen Wegen zusammenkommen können. © Brückl

Ketsch. Beim Sehen und Gesehenwerden bei der Leistungsschau in der Ketscher Rheinhalle war am Wochenende ein Trend nicht zu übersehen: Die energetische Sanierung beschäftigt Haus- und Wohnungsbesitzer, sodass die Aussteller auf der entsprechenden Angebotsseite alle Hände voll zu tun hatten – oder besser gesagt zunächst mal intensive Gespräche geführt haben.

Aber es dürfte nicht verwundern, wenn nach der Leistungsschau sukzessive Aufträge generiert werden. Bei Holzbau Scheer, wo Nikolas, Marco und Frank Müller den Stand betreuten, war ständig was los. „Die Besucher sind sehr interessiert“, sagt Frank Müller. Viele gute Kontakte habe man auch schon am ersten Tag, am Samstag, gehabt. Es gebe kein Zweifel, dass die Leistungsschau positiv zu bewerten sei. „Wir haben gut zu tun“, sagt der Handwerksmeister und führt als eher problematisch den Fachkräftemangel an. Den gebe es nicht erst seit gestern, sondern schon einige Jahre.

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Ketsch: Leistungsschau in der Rheinhalle kommt gut an

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Die Firma Schenk hat sich aufs Heizen mit erneuerbaren Energien spezialisiert. Für sie sagt Mario Rahn, dass sich die Leistungsschau für sie wahrlich lohne, denn man habe sehr viele gute Gespräche geführt „vor allem über Pelletheizung“. Die Besucher seinen mit großem Interesse an den Stand gekommen und hätten über ein gutes Basiswissen verfügt.

Kran, Spezial-Lkw oder Bistrobus – schon von weitem ist zu sehen, dass in der Rheinhalle die Leistungsschau stattfindet. © Brückl

Einen wahren Run erlebte Christian Ochs von Heizung Expert. Das Thema Wärmepumpe habe voll eingeschlagen. Am Samstag seien er und sein Team zu sechst auf der Leistungsschau gewesen und hätten Gespräch um Gespräch geführt. Da werden wohl viele Wärmepumpen demnächst eingebaut. „Das sind halt die Ketscher“, frohlockte Christian Ochs.

Heizung Expert in Ketsch mit 17 Jahren Erfahrung

Sein Betrieb ist in Sachen Wärmepumpe aber auch kein unbedeutender, denn beim Bundesverband Wärmepumpe zum Beispiel ist Heizung Expert die Nummer fünf, will heißen, der Betrieb ist einer der ersten Stunde. Christian Ochs und seine Männer bauen seit 17 Jahre Wärmepumpen bei ihren Kunden ein. Im Umkreis von rund 50 Kilometern sind es bald 600.

Amelie Nowatscheck versteht sich am Stand von Ramer auf Orthopädietechnik. © Brückl

Während die Informationen rund um die energetische Erneuerung also quasi durch die Rheinhallen-Decke ging, befanden sich aber auch die Damen am Stand des Sanitätshause Ramer durchweg gut frequentiert. Hier interessierten sich die Besucher nicht zuletzt für die Elektro-Mobile und E-Rollstühle, mit denen man auch noch mit Einschränkungen noch wunderbar agil sein kann. Der Kymco Texel ist so ein E-Mobil, das quasi ständig in der Halle zu Testzwecken herumgefahren wurde. Neben den Produkten aus dem Scootercenter präsentierte Rahmen außerdem die Sparte Orthopädie-Technik. Und da ist Amelie Nowatscheck die absolute Fachfrau. Als Orthopädietechnik-Mechanikerin hat sie eigens für die Leistungsschau noch eine Prothese gefertigt, um zu zeigen, dass der Kohlefaserverbundstoff je nach Wunsch gefertigt werden kann. Beispielsweise habe sie zuletzt für einen Anhänger des Fußball-Clubs SV Waldhof Mannheim eine Unterschenkelprothese gefertigt und das Carbon entsprechen bearbeitet.

Gemeinsam mit ihrer Kollegin Özlem Kiyak zogen die beiden eine gute Bilanz ihres Leistungsschau-Auftritts. Auch lobten sie die Veranstalter aufgrund der unkomplizierten Organisation.

Viele Besucher bei der Eröffmung der Ketscher Leistungsschau

Das hören die Veranstalter immer gerne – Rainer Fuchs und das Orga-Team des Handwerker- und Gewerbevereins (HGV) war es wichtig, die Veranstaltung, die eigentlich im Dreijahresturnus über die Bühne geht, nach der Corona-Pandemie immerhin nach fünf Jahren Pause wieder durchführen zu können.

Wenn der Hubschrauber von „Heli Tours“ der „Heliseven Group“ über Ketsch kreist, weiß man, es ist Leistungsschau – Besuchern bot sich die Gelegenheit, Ketsch und die Umgebung beim Rundflug zu betrachten. © Brückl

Rainer Fuchs, den seine Kollegen aus dem HGV für 20 Jahre als Vorsitzenden ehrten, äußerte sich zufrieden über die jüngste Auflage der Leistungsschau. Schon zur Eröffnung seien viele Besucher gekommen und ob es nun insgesamt weniger Publikum gewesen sei als vor fünf Jahren könne er nicht sagen, gezählt würden die Gäste in der Rheinhalle bei freiem Eintritt nicht. Es seien auf jeden Fall weniger Aussteller gewesen – 22 Unternehmen stellten ihre Leistungsfähigkeit heuer unter Beweis.

Präsenz zeigen bei der Leistungsschau in Ketsch gehört dazu

Den Eindruck von weniger Zuspruch im Vergleich zur Schau von 2018 hatte Daniela Blaschko vom Wohnmarkt Keilbach. Doch auch bei ihr überwog der Frohsinn über die Neuauflage. Als Ketscher Firma müsse man sich einfach präsentieren. Der Schaden sollte es auch nicht sein, wie Lara Keilbach berichtete. Die 20-Jährige, die im September ihren Betriebswirt des Möbelfachs in Köln machen wird, sei ein Grill und ein Backofen verkauft worden, zudem ganz feine Hochglanztücher, die vielen guten Gespräche nicht mitgezählt.

Solche hatte auch Marco Obeldobel von Heckert Markisen, Michael Wudy von Wudy Rollladen oder Lisa Heußler-Gärtner und Uwe Heußler vom gleichnamigen Stuckateurbetrieb.

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