Liefer- und Abholservice in Zeiten von Corona - Gastronomen ziehen Zwischenbilanz / Normaler Umsatz nicht erreichbar / Gäste aus dem Umkreis nutzen die Angebote

„Mittlerweile sind wir zufrieden“

Von 
Caroline Scholl
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Ketsch. Die Bestuhlungen im Freien bleiben auf den Terrassen und in den Biergärten trotz schönster Frühlingstemperaturen weiter gestapelt stehen und die Rollläden sind dicht. Bei den Gastronomen in der Enderlegemeinde zeichnet sich das gleiche Bild ab wie in ganz Deutschland, denn noch ist es laut Verordnung nicht gestattet, zu öffnen. Was jedoch in Zeiten der Corona-Krise gestattet ist, sind Liefer- und Abholservices, selbstverständlich unter strenger Einhaltung der Hygienevorschriften. Zahlreiche Gastronomen in Ketsch haben diese Möglichkeit für ihre Gäste und Kunden gewählt, für einige war dieses Geschäftsmodell schon vor der Corona-Krise gelebte Praxis, für andere eher eine neue Erfahrung. Nach einigen Wochen haben wir mal nachgefragt. Wie läuft es mit dem Angebot in Ketsch? Lassen sich die Umsatzeinbußen zumindest ein wenig kompensieren? Und was mögen die Ketscher am liebsten?

Grundsätzlich gibt es eine positive Rückmeldung und die Gastronomen sind vor allem eines: Dankbar für die Unterstützung, denn jeder, der die Angebote nutzt, hilft mit, das Überleben der Gastronomie zu sichern.

Schnitzelvariationen beliebt

„Zunächst lief es etwas schleppend an, doch die Osterfeiertage waren dann gut frequentiert und mittlerweile sind wir zufrieden. Viele unserer Stammgäste nutzen unseren Abholservice und besonders beliebt sind unsere Schnitzelvariationen und unser Kotelett, jetzt natürlich in Kombination mit frischem Spargel“, berichtet Jochen Albrecht vom „Goldenen Lamm“ in der Schwetzinger Straße.

Dass die deutsche Küche sehr beliebt ist, bestätigt auch Maria Piechotta vom „Bootshaus“ am Kraichbach: „Unser Service kommt sehr gut an und es ist schön, dass wir auch so für unsere Gäste da sein können. Viele freuen sich, unsere leckeren Speisen durch den Service weiter genießen zu können, und kommen aus dem ganzen Umkreis. Jetzt sind es natürlich die Spargelgerichte, die locken, und unser Carl-Theodor-Teller, ein Schweineschnitzel mit frischem Spargel und Salzkartoffeln, ist sehr beliebt.“

Der gute regionale Spargel spielt jedoch nicht nur in der deutschen Küche derzeit eine große Rolle. Im italienischen Restaurant „Dolce e Salato“ auf dem Gelände der TSG-Sportanlage an der Walldorfer Straße dreht sich ebenso vieles um das königliche Gemüse: „Unsere Gäste bestellen sehr gerne unser Nudelgericht Strascinati mit Buttersalbeisauce mit italienische Salsiccia und frischem Spargel. Und auch die weiße Pizza mit Spargel und Parmaschinken ist beliebt. Natürlich deckt der Abholservice nicht unsere sonstigen Umsätze, aber wir sind ein Familienbetrieb und froh, dass wir zumindest so in dieser schwierigen Zeit weitermachen können“, ergänzen die Gastronomen Jessica und Enzo Panunzio.

Fisch der Woche am See

Am Anglersee ist man sich im gleichnamigen Restaurant im Kreuzwiesenweg ebenso einig: der Abholservice hilft, die Krise zu überbrücken. „Zahlreiche Stammgäste nutzen unser Angebot und viele Gäste aus dem Umkreis. Ein starker Tag war der Karfreitag. Natürlich sind unsere Fischspezialiäten beliebt und insbesondere der ,Fisch der Woche’. Hier ist jede Woche ein anderer Fisch im Angebot zu einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis“, erklärt Urszula Steffen.

Mit genügend Abstand nutzen die Abholer im „Café am Markt“ den angebotenen Service. Wo normalerweise zahlreiche Gäste die Außenbestuhlung genießen, gibt es jetzt „Essen to go“: „Das Angebot wird gut angenommen und wir bleiben optimistisch. Es ist schön, mit allen in Kontakt zu bleiben, und wir haben gute Parkmöglichkeiten. Alle Gäste halten sich sehr gut an die Abstandsregeln und besonders beliebt ist unser Parmensan-Schnitzel und unsere vielseitigen Salatvariationen, beispielsweise mit Putenstreifen oder gegrillten Shrimps“, betont Naim Rexha.

Alle Gastronomen warten natürlich sehnsüchtig darauf, dass der normale Geschäftsbetrieb wieder starten kann, doch geht aktuell eines vor: die Gesundheit von allen. Dass dabei der Genuss nicht fehlen muss, garantieren die zahlreichen Liefer-und Abholoptionen bei den genannten und ungenannten Gastronomen in der Enderlegemeinde. Ein Blick auf die Homepages der Restaurants lohnt sich auf jeden Fall.

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