Ketsch. Pünktlich zum Frühlingsanfang, der meteorologisch am 20. März beginnt, lockte es die Menschen wieder nach draußen. Wenn sich die ersten Frühlingssonnenstrahlen am Himmel zeigen, hält es Frischluftliebhaber nicht mehr zu Hause. Natürlich können es Hobbygärtner ebenso kaum erwarten, bis die schöne Gartenzeit nun endlich wieder beginnt. Doch was ist aktuell im Garten zu tun?
Unsere Reporterin traf Experten des Obst-und Gartenbauvereins Ketsch in der Kleingartenanlage am Weidenstück, die mit einigen Tipps zum Start für die Gartensaison aufwarten. „Noch ist das Wetter nicht beständig, was heißt, man muss für die Aussaat oder das Ausbringen der Setzlinge noch etwas zuwarten. Wenn der Boden konstant zehn Grad hat, dann ist es richtig“, weiß Vorsitzender Karl-Heinz Stöckler.
Obst- und Gartenbauverein Ketsch gibt Tipps: Rund zwei Wochen Verzögerung
Er rechnet frühestens Ende März oder Anfang April mit beständigeren Temperaturen, wobei, wie Wilfried Windisch, der Schriftführer des Vereins anmerkt, sich dieses Jahr alles um etwa zwei Wochen nach hinten verschiebt, war es doch etwas länger kalt als sonst. Bauernregeln rund um die „Eisheiligen“ spielten dabei weniger eine Rolle, da das Wetter sich insgesamt verändert habe und vieles nicht mehr an konkreten Daten festzumachen sei. Viel wichtiger wäre das aufmerksame Beobachten der Natur. „Dann, wenn es beständiger ist, beginnt das Ausbringen von Salaten und man kann auch Radieschen, Rettich, Kohlrabi und andere Kohlsorten anpflanzen“, sagt der zweite Vorsitzende des Vereins, Michael Vreden.
Jetzt allerdings, darüber sind sich die Experten einig, sollte der Boden vorbereitet werden. „Die Erde muss gelockert werden und vor der Aussaat mit Kalk, zum Beispiel Gemüsekalk, angereichert werden. Wichtig ist auch, dass man Setzlinge, die man im Gartenhandel kauft, die ersten drei Wochen nicht zusätzlich düngt. Diese haben noch genug Dünger in sich. Danach am besten mit einem speziell für die Pflanze geeigneten Dünger vom Fachmarkt versorgen“, so Stöckler.
Obst- und Gartenbauverein Ketsch gibt Tipps: Kein Universaldünger
Von Universaldüngern, wie sie etwa in Discountern angeboten werden, halten die Experten nichts. Das sogenannte „Blaukorn“ sei allenfalls etwas für das Bestellen von Feldern, habe im Kleingarten allerdings nichts zu suchen. Auch beim Wasser gebe es für Pflanzen nichts Besseres als Regenwasser, welches man in Wassertanks auffangen kann. „Gutes und ständiges Wässern ist wichtig, sonst wächst nichts“, wissen die Gartenprofis. „Man muss sich von Anfang an darüber klar sein, dass ein Garten, in dem man Obst und Gemüse anbaut, Arbeit macht. Wir verstehen dies als Hobby und sind in der Saison täglich vor Ort. Ab Mai werden Tomaten, Gurken, Kürbis und Zucchini angebaut und im Herbst endet die Saison mit dem Anbau von Feldsalat und Endiviensalat“, ergänzt Michael Vreden.
Über die Jahre seien die Tomaten zum Trend geworden, viele bauen auch wieder selbst Kartoffeln an. „Man wird durch den wunderbaren Geschmack von selbstangebautem Gemüse überzeugt. Eine Tomate aus meinem Garten, an die kommt keine aus dem Supermarkt ran“, schwärmt Karl-Heinz Stöckler.
Einige Hobbygärtner ziehen derzeit eigene Setzlinge in den Gewächshäusern und wenn, wie jetzt, die gelben Forsythien blühen, wird es Zeit Rosen zu schneiden. „Im November zur Hälfte runterschneiden und dann Mitte März noch mal bis auf zwei Augen, dann blühen sie richtig schön und bekommen kräftige Blüten“, sagt der Vorsitzende.
Wer Lust aufs Kleingärtnern hat, könne sich beim Verein auf eine Warteliste setzen lassen. „Es gilt als Richtlinie nach dem Bundeskleingartengesetz, dass der gepachtete Garten mit einem Drittel Gemüse, einem Drittel Obst und einem Drittel Rasenfläche zu bewirtschaften ist. Wer sich noch nicht so gut auskennt, bekommt von uns Unterstützung. Durch das eigene Anbauen lernt man die Ernte der Arbeit wieder sehr wertzuschätzen“, sagt Vreden.
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