Ketsch. War es jetzt ein Rekord oder der normale Wahnsinn bei der jüngsten Auflage des Oldtimertreffens des Motorsportclubs (wir berichteten)? Das wollte unsere Zeitung wissen und fragte bei Reiner Kurtz, Vorsitzender des MSC Ketsch, nach. Es war wohl beides, denn: „Wir lagen bei rund 400 Fahrzeugen – ich denke die Zahl ist realistisch“, sagt er. Dabei kannte der Club die Zahl von 400 historischen Autos, Motorrädern oder Traktoren schon, weil bereits vor der Pandemie so viele Eigentümer und Besitzer in die Enderlegemeinde gekommen waren. „Wir haben nahtlos an die Vor-Corona-Zeit angeknüpft.“
Denn: „Unser Treffen ist bestens bekannt. Am 1. Mai ist Ketsch quasi ein Muss“, weiß Kurtz, dass die Oldtimerfreunde aus der Region „bis in den tiefsten Odenwald“ mit großer Begeisterung aufs Bruchgelände kommen. Das Konzept habe sich längst bewährt. Zum Treffen des MSC fährt man einfach hin, muss kein Geld bezahlen und hat vielmehr die Gelegenheit, reichlich Gleichgesinnte zu treffen, die sich ebenfalls darauf freuen, intensiv ins Fachsimpeln einzusteigen. Und da wären ja auch noch die „normalen“ Besucher des Treffens, die sich an den alten Fahrzeugen erfreuen und so in eigenen Erinnerungen schwelgen können, mal mehr, mal weniger begeistert nachfragen und so mit den Besitzern der Oldtimer ins Gespräch kommen.
Wie Reiner Kurtz erklärt, sei das Oldtimertreffen vor gut 15 Jahren aus dem Jugend-Motorsporttag entstanden. Damals habe der MSC noch über zwei eigene Karts verfügt und den Nachwuchs zum Rennen gebeten.
Beim jüngsten Event nun fuhren die historischen Fahrzeuge morgens auch schon vor dem offiziellen Start um 10 Uhr zügig aufs Gelände und bald wurde es für den MSC nötig, bei Bürgermeister Timo Wangler nachzufragen, ob es okay ist, dass die Oldtimer auch auf dem Asphalt des Festgeländes abgestellt werden – die zunächst abgesperrte Fläche vor der Rheinhalle war schnell zu klein geworden. „Wir sind dem Bürgermeister sehr dankbar“, sagt Kurtz. Gegen 13 Uhr war dann das Gelände derart gut besucht, dass rund um die Oldtimer so etwas wie eine Rudelbildung festzustellen war. Kein Wunder, denn ob Mercedes SL 600, Fiat mit Vintagekofferbestückung oder Abschleppwagen der Marke Ford, wobei die F-Serie zum meist verkauften Pickup Truck in den USA avancierte, die Wagen versprühen jeder für sich und in der Gesamtheit eine ganze eigene Anziehungskraft.
Wenn das Wetter mitspielt, wird das Oldtimertreffen nächstes Jahr wieder ein voller Erfolg werden – davon ist auszugehen. Dann wird voraussichtlich erneut die DLRG-Jugend als Mitveranstalter im Boot sein – denn Essen und Getränke liegen in ihrer Verantwortung, während sich die MSCler auf Kaffee und Kuchen spezialisiert haben.
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