Ketsch. Schon allein die Tatsache, dass der seit Jahrzehnten international erfolgreiche Ketscher Pantomime Norman Ruch nach langer Zeit einen Auftritt in seiner Heimatgemeinde hat, ist etwas Besonderes. Das Format Kulturkirche macht dieses künstlerische Highlight möglich und St. Sebastian soll die perfekte Kulisse bieten, wenn der 62-jährige Künstler am Samstag, 11. Oktober, gemeinsam mit dem Akkordeonvirtuosen Laurent Leroi das Publikum begeistern will.
„Ich freue mich schon sehr auf dieses kulturelle Heimspiel und die Gelegenheit, die Zuschauer in eine Welt voller Fantasie und Emotionen zu entführen“, erklärt Norman Ruch begeistert. Er sei einer der letzten professionellen Pantomime und habe diese Kunstform unter anderem von Josef Michael Kreutzer alias „Jomi“ gelernt, der in diesem Sommer verstarb.
„Inspiriert haben mich zudem Marcel Marceau und Samy Molcho. Seit 1996 bin ich als Profipantomime tätig und dürfte weit über 2.500 Auftritte auf der ganzen Welt gehabt haben. Das waren Bühnen- und auch viele Fernsehauftritte. Ketsch war allerdings immer mein ‚Heimathafen‘, ich bin hier mit meiner Familie zu Hause und fühle mich schon immer sehr wohl in dieser Gegend. Kulturelles in die Region zu bringen – dies liegt mir schon immer am sehr Herzen“, berichtet Ruch, der in den Anfängen seiner Karriere als Musiker zudem Kindertheater spielte.
Pantomime Norman Ruch tritt in Ketsch auf
Dass es immer weniger junge Menschen gibt, die als Pantomime tätig sind, kann er gut nachvollziehen. „Auch meine Anfänge waren herausfordernd. Heute als Künstler in Vollzeit tätig zu sein, birgt eine gewisse Unsicherheit, denn um von diesem Beruf wirklich leben zu können, braucht man schon eine Vielzahl an guten Aufträgen und Engagements“, so Ruch weiter.
Dass die Kunstform Pantomime allerdings vielleicht heute mehr denn je eine Relevanz habe, sei für den sympathischen Vater zweier erwachsener Töchter und Großvater eines Enkelsohns jedoch unstrittig: „Die Gesellschaft ist immer mehr mit Reizen überflutet und es fällt vielen zunehmend schwerer, sich auf etwas zu konzentrieren und bei der Sache zu bleiben. Ein Pantomime-Programm folgt unter anderem einer gewissen Dramaturgie und das genaue Beobachten der gezeigten Gestik und Mimik spielt eine wichtige Rolle. Dieses künstlerische Programm bietet somit eine Gelegenheit, sich ohne Ablenkung mit allen Sinnen auf etwas einzulassen.“
In der Kulturkirche dürfen sich die Zuschauer auf ein zweistündiges Programm mit einer Pause freuen. Von Pantomime Norman Ruch und dem Akkordeonvirtuosen Laurent Leroi wurde die Vorführung so konzipiert, dass es immer in sich geschlossene kurze Szenen gibt, die jede für sich echte „Schmuckstückchen“ sind.
„Die St. Sebastian-Kirche ist eine sehr schöne Kulisse und man kann wirklich von jedem Platz aus gut zusehen. Es gibt einige Überraschungen in diesem emotionalen und ansprechenden Programm und wir begeistern gerne Zuschauer ab dem Grundschulalter bis hin zu den Senioren. Jeder ist willkommen und wird einen schönen Abend haben“, lässt Norman Ruch wissen.
Ketscher Pantomime Ruch: Gesunder Lebensstil ist essenziell
Er selbst lege sehr viel Wert auf einen gesunden Lebensstil, denn selbstverständlich seien solche Auftritte auch körperlich fordernd. „Ich kann tatsächlich noch die Bühnenoutfits von vor 30 Jahren tragen, allerdings gehe ich keine Risiken mehr auf der Bühne ein. Früher habe ich beispielsweise Szenen gespielt, in denen ich von einer Treppe gefallen bin, dies mache ich heute nicht mehr“, sagt Norman Ruch und schmunzelt – man spürt, wie sehr der Künstler für seine Passion lebt.
Karten für die Kulturkirche am Samstag, 11. Oktober, gibt es im Vorkauf zum Preis von 15 Euro bei Kiosk Schmeisser, im Hobbymarkt Altrichter und bei der „Bücherinsel“ in Brühl. An der Abendkasse sind die Tickets für 20 Euro erhältlich und Kinder bis 15 Jahre haben freien Eintritt. Einlass zur Veranstaltung ist um 18.30 Uhr und das Programm beginnt um 19.30 Uhr.
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