Schützengilde

Salut für den Ketscher Schützenkönig Thomas Gredel

Thomas Gredel bringt den hölzernen Königsadler zu Fall und der Verein feiert insgesamt das erfolgreichste Jahr in seiner Geschichte.

Von 
Caroline Scholl
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Ein besonderer Moment für den Schützenkönig: Thomas Gredel (2. v. l.) mit Torsten Niedermeyer (2. v. r.) als Erstem Ritter und Dominik Schmidt (r.) als Zweitem Ritter durfte in der schicken weißen Kutsche fahren, die von Michael Schmidt (l.) gelenkt wurde. © Scholl

Ketsch. Die wunderschöne weiße Kutsche mit dem stattlichen Schimmel, die am vergangenen Montag vor das Vereinshaus des Ketscher Traditionsvereins Schützengilde vorfuhr, war alleine schon eine imposante Erscheinung. Diese hatte Vorstand Dominik Schmidt eigens für den amtierenden Schützenkönig Thomas Gredel organisiert, denn dieser durfte in dem schönen Gefährt durch die Ketscher Straßen zu seiner Königsfeier anreisen und wurde von einigen Vereinsmitgliedern begrüßt.

Bereits am 3. Oktober hat sich der Ketscher, der zum dritten Mal beim Königsschießen in der Enderlegemeinde antrat, nicht nur sprichwörtlich ‚den Vogel abgeschossen’, sondern brachte mit einem gezielten Treffer den hölzernen Königsadler schließlich zu Fall, was ihm nun die Königswürden für ein Jahr einbrachte.

Rund 30 Schützen bildeten an diesem Tag die Konkurrenz, schließlich war es Gredel, der dann Torsten Niedermeyer auf den Platz des Ersten Ritters und Dominik Schmidt auf den des Zweiten Ritters verwies.

Andrea „war total erfreut“

„Ich hatte überhaupt nicht damit gerechnet, denn beim Königsschießen ist, genau betrachtet, tatsächlich viel Glück mit im Spiel. Gegen Ende kann der Königsadler theoretisch bei jedem fallen. Ich freue mich nun sehr über das Amt und auch meine Frau Andrea, selbst Mitglied bei der Schützengilde, hat sich zwar gewundert, warum ich nach dem Königsschießen erst so spät heimkam, war dann aber total erfreut“, berichtet der 64-Jährige, der seit 1995 im Schießsport sein Hobby gefunden hat.

Nun darf er für ein Jahr die Königskette des Vereins tragen, in der nun sein Name eingraviert ist. „Im Verein ist dies die dritte Kette, denn seit den 1950er Jahren gab es schon einige Schützenkönige, sodass man irgendwann keinen Platz mehr für die Gravuren hatte und neue Ketten gestaltet wurden“, lässt Vorstand Dominik Schmidt wissen, bevor an diesem Abend für Gredel als neuem Schützenkönig mit dem traditionellen Salutschießen eine weitere Ehre zuteil wurde. Er darf nun im November beim Landeskönigsball des Deutschen Sportschützenbundes (DSB) als Schützenkönig den Verein vertreten und wird auch dort geehrt.

Insgesamt blickt die Schützengilde Ketsch auf ein, wenn nicht sogar auf das erfolgreichste Jahr der Vereinsgeschichte zurück. Ganze 47 Kreismeistertitel, 22 Vizekreismeistertitel und 15 dritte Plätze wurden in verschiedenen Disziplinen im Schützenkreis 9, der sich aus acht Vereinen aus der Region zusammensetzt, von den Ketscher Sportschützen mit größter Einsatzbereitschaft erzielt.

Bei den Kreisvergleichsmeisterschaften, bei denen zwölf Schützenkreise ihr Können auf die Probe stellen, erreichte Dominik Schmidt mit dem Perkussionsgewehr im Einzelwettbewerb und mit der Mannschaft den dritten Platz. Bei den deutschen Meisterschaften des DSB gelang es ihm in Pforzheim bei einer Konkurrenz von rund 250 Schützen den Vizemeistertitel zu sichern.

Torsten Niedermeyer räumt ab

Vereinskollege Torsten Niedermeyer räumte dann in Philippsburg bei den deutschen Meisterschaften des Bunds Deutscher Sportschützen (BDS) kräftig ab und holte sich in zwei Disziplinen den Meistertitel, weitere vier Vizemeistertitel, drei Bronzeplätze und weitere Platzierungen unter den besten zehn Schützen in verschiedenen Disziplinen.

Bei der Königsfeier im Vereinsheim der Schützengilde blickten die Vereinsmitglieder auf das erfolgreiche Schützenjahr in geselliger Runde zurück und Schützenkönig Thomas Gredel kündigte bereits an, dass er seinen Königstitel im nächsten Jahr definitiv beim Königsschießen verteidigen werde.

Thomas Gredel (64) trägt stolz die Königskette der Schützengilde Ketsch. © SCHOLL

Freie Autorin Freie Journalistin für die Region Rhein-Neckar

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