Ketsch. Gegen diesen Stecher und seine Ruderer ist kein Kraut gewachsen, weder Seerosen noch Schilf halten die Vier-Mann-Armada auf: Die "Seefahrer von Catan" haben auch das 13. Ketscher Fischerstechen gewonnen und damit ihren Titel eindrucksvoll verteidigt. Das Quartett mit Andreas Piller an der Lanze und den Rudergängern Roland Berlinghof, Jürgen Michaelis und Günter Hemmerich, seit 2000 in unveränderter Besetzung am Badestrand "Hohwiese" dabei, ging zum vierten Mal als Sieger vom Wasser.
"Waschweiwa" und Göttinnen
Acht Frauenteams und 26 Männermannschaften fuhren an den zwei Tagen fast 90 Stecher-Duelle auf dem See, bevor am Sonntagabend die Gewinner feststanden. Beim Damen-Wettbewerb holten sich die "Waschweiwa" mit Stecherin Kristina Teichmann und den Ruderinnen Michaela Jahn, Maike Herm und Saskia Luksch Wanderpokal und Medaillen.
Die Mädels entschieden das Damen-Finale erst im letzten Anlauf gegen die "Göttinnen des Michalis" mit Indra Artelt-Bauer als Stecherin und den Rudergängerinnen Annette Drexler, Saskia Gerardi und Sarah Rehner.
Die griechischen Töchter vom Olymp hatten sich im Halbfinale gegen die "Feuchte Banditen Girls" durchgesetzt, die "Waschweiwa" kamen durch einen Erfolg in der Verlängerung gegen Vorjahressieger "Wild Angels" ins endgültige Stechen.
Unter den Klängen der Filmmusik zu "Fluch der Karibik" sicherten sich die "Seefahrer von Catan" den Finaleinzug trotz eines Stecher-Wechsels in der Verlängerung gegen den "FC Huschdeguzel". Dort trafen sie auf die "Barbaren", die es erstmals in die Schlussrunde schafften. Stecher Michael Christ und die Ruderer Torsten Sobeschuck, Marc Hild und Sascha Böhm hatten gegen "Robin's Hood" im Halbfinale die Oberhand behalten.
Die beiden Wettkampftage zeigten sich vom Wetter her unterschiedlich. Während am Samstag die Duelle auf dem Hohwiesensee zweimal wegen Gewittern für jeweils eine halbe Stunde unterbrochen werden mussten, war der Sonntag mit einem Mix aus Sonne und Wolken durch wärmere Temperaturen verwöhnt. Gute Laune und Geselligkeit waren auf jeden Fall wieder Trumpf bei der von der Handballabteilung der TSG Ketsch bestens organisierten Veranstaltung, die jede Menge spannender Wettkämpfe bot.
Mit viel Fairness und Elan
Erneut taten sich bei den Damenteams unter anderem die "Village Hohwies People", "Poseidons Töchter", die "Crazy Beetles" oder die "Moskitos reloaded" als überaus faire Sportlerinnen hervor. Alle Teilnehmer hatten sich die mehr oder weniger richtige Taktik in den Kampf-Nachen "Ketscher Hewwl" und "Enderle von Ketsch" zurechtgelegt.
Das Feld der Männerteams, unter anderem stachen hier die "arschhaarrasierten Rempler", "Stoß der Karibik" und die "Havana Boys" in See, war dieses Jahr so gut wie ausgeglichen. "Da hätte eigentlich jeder weiterkommen können", beurteilte Cheforganisator Ralf Rapp das Engagement von alten Seehasen und Debütanten. Bei den Trainingsabenden unter der Woche waren noch die "Motocross-Piraten" kurzfristig für "Mickie's Krause" eingesprungen, "Brauhaus Vetters Stecher" mussten die "Enderle-Darter" ersetzen und das eigene "TSG-Bierwagen-Team" ruderte für die ausgefallenen "Schwabenheimer Panzerknacker" auf den See hinaus. Wer die schwimmende Kampflinie nicht richtig ins Visier nahm oder gar einen unfairen Stoß setzte, bekam es mit der Jury um Zunftmeister Jens Kochendörfer und den Gemeinderäten Michael Seitz, Achim Reister, Gerhard Jungmann und Dieter Mummert zu tun.
Nicht wenige Teilnehmermannschaften hatten sich wieder bunt und teils schrill präsentiert, so dass es am ersten Wettkampftag schon Sachpreise gab. Der erste Platz der Kostümprämierung bei den Männern ging an die "Mario Brother Stecher", gefolgt von den "Fehlpaddl", den "Barbaren" und den "arschhaarrasierten Remplern".
Bei den Damen machten die "Göttinnen des Michalis" das Rennen, vor den "Village Hohwies People", den "Wild Angels" und den "Waschweiwa". Viel Stimmung herrschte am Samstagabend im großen Festzelt, als bei der Beach-Party mit den DJs Wolle & Charly ausgiebig gefeiert wurde.
Bei der Siegerehrung dankte Schirmherr Jürgen Kappenstein dem Organisationsteam und der Jury sowie den vielen Helfern hinter den Kulissen: "Diese Veranstaltung ist aus Ketsch nicht mehr wegzudenken." Dann wurden Bürgermeister und Veranstalter der nassen Gaudi von den feiernden Siegerteams noch in den kühlen See befördert.
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