Ketsch. Eine echt tolle Aktion schloss das 20. Fischerstechen bei der Preisverleihung ab: Alle platzierten Teams spendeten ihr Preisgeld für „Athelets 4 Charity“ (A4C). Dahinter steckt eine Stiftung, die unter anderem lebensbedrohend erkrankten Kindern einen letzten Wunsch erfüllt. Dabei kennen die Aktiven alle Familien persönlich, wodurch sichergestellt ist, dass die Unterstützung dort ankommt, wo sie gebraucht wird.
Spontan hatte die Mannschaft um Dominik Rapp vom „Bierwagen-Team“ ihr Preisgeld für den 4. Platz der Herren an die A4C-Stiftung gespendet. Alle Gewinnermannschaften auf den Plätzen taten es ihnen gleich. Insgesamt gab es 750 Euro. Bürgermeister Jürgen Kappenstein machte den Betrag spontan „rund“, so dass insgesamt 1000 Euro an die Stiftung gingen. Eine tolle Geste der Spaßsportler.
Die wurden im Wortsinn und in der Bedeutung der Regeln beim Fischerstechen ordentlich nass. Beim heißen Wetter eine willkommene Abkühlung. Zum „kleinen“ Jubiläum mit 20 Jahren Tradition gingen acht Damen-Mannschaften und 18 Herren-Teams an den Start. Und das war bereits zu den Vorentscheidungsrunden bestens besucht und von der Sonne geküsst – lockte doch freitags und samstags eine zünftige Party nach den Wettbewerben.
Dass das Fischerstechen auch bei der 20. Auflage eine Supergaudi war, das zeigte schon, dass sich immer wieder Menschen zusammenfinden, die an einem Kostüm werkeln, weil auch das Outfit bewertet wird; dass es Engagierte gibt, die die Organisation übernehmen und die beiden turbulenten Tage ausrichten, die wahrlich nichts für Wasserscheue sind.
Extra-Pokal für „Utz“ Limbeck
Die „Moskitos“, eine besondere Gruppe der TSG-Handballer, hatten die Idee und sind alljährlich am Start. Im Jubeljahr wurde Klaus „Utz“ Limbeck mit einem Extrapokal ausgezeichnet. Wofür? Er ist als Einziger in allen Jahren mit im Boot gewesen, dafür gab es tosenden Applaus. Auch für die „ProBierer“ wurde geklatscht; sie hatten mit ihrem Kostüm gepunktet. Als fesche Kapitäne mit gefaktem Bierbauchtäschchen) sahen sie zum Schießen aus. Familie Duppke, die Brüder Dennis, Sascha und Timo haben mit der Bauchtasche der im Kostüm geforderten Schärpe einen neuen Look gegeben, denn auch für die kunterbunten Klamotten gibt es Basisvorschriften im Regelwerk.
Im 20. Jahr gab es auch sonst leichte Anpassungen an den Zeitgeist: etwa die „externe“ Essensversorgung durch einen Dampfnudel- und Flammkuchenstand sowie eine Hähnchenbraterei. Vorgaben für Veranstalter in Sachen Hygiene und darüber hinaus machten diesen Schritt notwendig. Die Akteure und Gäste waren zufrieden mit der Bewirtung.
Ihre Augen richten alle jedoch über viele Stunden auf den See, der Bühne war für die „Battles“ zwischen den Besatzungen des „Ketscher Hewwl“, in leuchtendem Gelb gestrichen, und dem „Enderle von Ketsch“, in sattem Blau – den beiden Ketscher Farben. In den Kähnen waren faire „Sticheleien“ zu sehen, aber auch vorsichtige Annäherungen, die bei etlichen Durchgängen in den vorgegebenen fünf Minuten nicht zum „Final-Stich“ gelangen.
Dann gab es von der Jury „Nachstechzeit“. In den kommenden drei Minuten musste einer der Stecher, die zu diesem Zweck wechselten, ins Wasser, damit es eine Entscheidung gab. So zogen sich die Runden von Zwischenrunde über „Sudden Death“ (plötzlicher Tod) bis zu den Endrunden. Die anschließende Siegerehrung endete im Doppelsinn feucht: Die Siegerteams ließen es sich nicht nehmen und gönnten der Jury und Bürgermeister Jürgen Kappenstein ein Bad im See.
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Die Sieger
Frauen: 1. Bumble Bees, 2. Ketsch me if you can (Enderle Gang), 3. Poseidon. 4. Krümelmonster (Vorjahressieger).
Männer: 1. Barbaren, 2. Kränzgänger, 3. Superhelden Inkognito, 4. Bierwagen.
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