Blaulicht

So läuft die Grundausbildung bei der Feuerwehr in Ketsch ab

21 ehrenamtlichen Helfer haben ihre Feuerwehrgrundausbildung in Ketsch mit einer schriftlichen und einer praktischen Prüfung beendet und dürfen ab sofort bei einem Alarm mit zur Einsatzstelle ausrücken.

Von 
Katrin Dietrich
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Ketsch. Wenn man Kinder fragt, was sie später einmal werden wollen, dann gibt es einen Beruf, der auf dieser Liste ganz weit oben steht: Feuerwehrmann. Meist werden die Frauen und Männer, mit ihrer Einsatzkleidung, dem Helm und den Atemschutzgeräten auf dem Rücken, von den Kindern als Helden angesehen, da sie anderen Menschen helfen. Ganz egal wann, egal wie und egal wo.

Allerdings muss man die Arbeit bei der Feuerwehr nicht zwingend zum Beruf machen, denn die meisten Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmännern sind ehrenamtlich bei der Feuerwehr. In Baden-Württemberg sind es etwa 110.000 Frauen und Männer, die in einer Freiwilligen Feuerwehr arbeiten und per Funkmeldeempfänger alarmiert werden, wenn Hilfe gebraucht wird. 21 dieser ehrenamtlichen Helfer, die aus dem Unterkreis Schwetzingen stammen, haben gerade ihre Feuerwehrgrundausbildung in Ketsch mit einer schriftlichen und einer praktischen Prüfung beendet und dürfen ab sofort bei einem Alarm mit zur Einsatzstelle ausrücken.

Erfahrung aus der Jugendfeuerwehr mitgebracht

Elf Teilnehmer brachten bereits erste Erfahrungen und Kenntnisse aus der Jugendfeuerwehr mit zur Ausbildung, zehn dagegen waren sogenannte Quereinsteiger, die sich also erst nach ihrem 18. Lebensjahr dazu entschlossen haben, zur Feuerwehr zu gehen. Einer von ihnen ist Damian Bura aus Altlußheim. „Ich hatte das Bedürfnis, etwas Nützliches zu tun und wollte den Menschen etwas zurückgeben. Außerdem suchte ich einen Kontrast zu meinem Job“, berichtete der 41-Jährige nach einer Übung während der Ausbildung und ergänzt: „Man spürt bei der Ausbildung, dass es körperlich schon recht anstrengend ist, aber es macht dennoch sehr viel Spaß“.

Damian Burda freute sich auch darüber, dass aus allen Teilnehmer, die aus verschiedenen Feuerwehren kommen, völlig verschiedenen Alters sind und verschiedene Berufe ausübend, innerhalb von fünf Wochenenden ein gutes Team wurde. Und genau das ist wichtig bei der Feuerwehr, denn alle Einsatzkräfte müssen sich auf ihre Kameraden verlassen können. Dass dies bereits sehr gut funktioniert, zeigt eine Übung, bei der die Gruppe hinter einem Feuerwehrfahrzeug stand und von einem der Ausbilder einen Einsatzbefehl erhielt.

Nachdem dieser wiederholt wurde, löste sich die Gruppe auf. Die Rollläden am Feuerwehrfahrzeug wurden geöffnet, Schläuche, Schaummittel, Schaumstrahlrohr, ein Schaumzumischer und viele weitere Materialien herausgeholt und ein sogenannter „Schaumangriff“ aufgebaut.

Mit den Kameraden Menschenleben retten

Eine andere Gruppe musste eine Leiter aufstellen und eine Person von einem Balkon retten. Hier war eine der acht Teilnehmerinnen dabei, die mit ihren 17 Jahren bereits große Kenntnisse mit in die Ausbildung brachte. „Ich kam mit sieben Jahren durch meinen Bruder zur Kinderfeuerwehr und mit zehn dann in die Jugendfeuerwehr“, erzählte Ellen Brandel aus Plankstadt, die im September 18 Jahre wird und dann sofort ihren Dienst in der Einsatzabteilung aufnehmen kann.

Eine Saugleitung wird aufgebaut. © Katrin Dietrich

„Es macht mir Spaß, Menschen in Zusammenarbeit mit meinen Kameraden zu helfen“, sagte sie weiter. Weiter berichtete sie auch, dass sie das Leiterstellen und die Selbstrettung in der Ausbildung besonderes spannend fand, da man das in der Jugendfeuerwehr nicht oft üben könne wie in der Ausbildung.

Die Steckleiter wird vom Fahrzeug genommen. © Katrin Dietrich

Großen Einsatz zeigten auch wieder die Leiter des Ausbildungsteams, Gunter Wiedemann und Thorsten Lehrenkrauß, und natürlich alle Ausbilder, die die Teilnehmer an den fünf Wochenenden der Ausbildung in Ketsch begleiten. Nach den Anforderungen des Ausbildungskataloges haben sie den Lehrgang genauestens geplant und alle Bausteine mit den Teilnehmern bearbeitet.

Dazu gehörten unter anderem die Rechtsgrundlagen, Umgang mit gefährlichen Stoffen und Gütern, Fahrzeugkunde, der Löscheinsatz, die technische Hilfeleistung sowie viele Übungen. Nun mussten die 21 angehenden Einsatzkräfte dann nur noch in einer theoretischen und praktischen Prüfung beweisen, ob sie rundum fit sind, um zukünftig bei den Einsätzen in ihrer Feuerwehr mit auszurücken.

Freie Autorin Seit 2001 fotografiere und schreibe ich regelmäßig und gerne als Freie Mitarbeiterin für die Schwetzinger Zeitung. Vor meine Linse und unter meine Feder kommen gerne die Feuerwehr, Tiere, Natur, Kinder, Kirche, Feste, Kultur, mein Heimatort Reilingen und

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