Ketsch. Die Vorfreude ist Klimaschutzmanagerin Julia Berberig und Bauamtsleiter Marc Schneider förmlich anzusehen: Sie stehen an dem Ort, an dem aktuell daran gearbeitet wird, die Gemeinde erneut einen Schritt weiter in Richtung der Mobilitätswende zu bringen: dem Marktplatz. Denn hier soll in Kürze die erste E-Carsharing Station in der Enderlegemeinde entstehen.
„Wir sind momentan noch dabei, die perfekte Stelle dafür zu finden, es sollen so wenig Tiefbauarbeiten wie möglich nötig sein, um die Station zu errichten“, berichtet Schneider. Sobald dieser Entschluss gefallen ist, soll die Station, die dann auch zwei E-Ladesäulen – einmal für das Carsharing-Fahrzeug und einmal für die Öffentlichkeit - errichtet werden.
E-Carsharing in Ketsch: Ein Schritt zur Mobilitätswende
Ketsch wird damit Teil des E-Carsharing-Netzwerks der Heidelberger Firma „Deer“, die mit ihrem Angebot im ganzen Rhein-Neckar-Kreis vertreten ist. „Wir sind sehr froh, dass wir mit ,Deer‘ einen Anbieter finden konnten, der keine Verbrenner mehr benutzt und wir damit auch einen weiteren Schritt in der Mobilitätswende gehen“, berichtet Berberig.
Im direkten Umkreis der Enderlegemeinde läuft das E-Carsharing mit „Deer“ bereits sehr erfolgreich in Reilingen, Altlußheim, Neulußheim und Oftersheim, was die Klimaschutzmanagerin und den Bauamtsleiter überzeugt, dass man genau die richtige Entscheidung getroffen hat: „Je größer das Netzwerk wird, umso mehr profitieren die Nutzer von dem Angebot. Oftersheim und Ketsch sind hoffentlich nur der Anfang und es schließen sich noch mehr Gemeinden an.“
Bereits vor gut einem Monat haben sich einige Vertreter der teilnehmenden Gemeinden in Malsch bei der Vertragunterzeichnung des Ortes mit den Verantwortlichen von „Deer„ getroffen, die ihr Konzept eingehend erläuterten.
“Deer“-Projektmanagerin Bettina Öffinger erläuterte dazu: „Es stehen Fahrzeuge mit verschiedenen Reichweiten zur Verfügung. An über 1.100 Ladepunkten in mehr als 400 Kommunen in Baden-Württemberg kann die Fahrt begonnen und beendet werden. Es gibt außerdem Stationen an den Flughäfen Frankfurt, Karlsruhe/Baden-Baden und Stuttgart.“
Flexibilität und Reichweite: Vorteile des E-Carsharing in Ketsch und Umgebung
Vorallem die Standorte an den Flughäfen sieht Bauamtsleiter Marc Schneider als großen Vorteil: „Man kann das Auto beispielsweise hier in Ketsch nehmen und am Flughafen in Frankfurt abstellen, in den Urlaub fliegen und bei der Rückkehr einfach wieder vorab das E-Auto reservieren und entspannt und kostengünstig wieder in die Heimat nach Ketsch fahren.“
Denn das Fahrzeug kann an der für den Kunden am besten gelegenen Station wieder abgegeben werden. Auch Auslandsfahrten sind möglich, etwa zu den angrenzenden EU-Nachbarn oder in die Schweiz, denn das Fahrzeug ist nicht ortsgebunden. Nach ein bis zwei Tagen bringt das Dispoteam das Auto wieder zurück. Ausleihbare Modelle können so mit der Zeit auch wechseln. Abgerechnet wird nach verschiedenen Tarifen – ein simples, aber umso effektiveres Konzept.
„Der Anbieter entscheidet je nach Nachfrage, welche E-Auto-Modelle er an welchen Stellen zur Verfügung stellt“, führt Berberig weiter aus. Sobald die Station am Marktplatz fertig ist, können E-Auto-Fahrer ihren Pkw also an einer weiteren Stelle in Ketsch aufladen. Erst vor Kurzem wurde die Ladestation am Nahkauf in der Gassenäckerstraße eingeweiht.
Das sind die aktuellen Tarife beim „Deer“-E-Carsharing
Wer sich für die Kosten beim E-Carsharing von „Deer„ interessiert, der kann diese immer aktuell auf deren Internetseite finden. Aktuell gibt es unterschiedliche Tarife: Die halbe Stunde wird zum Kurzstreckentarif von 7,90 Euro angeboten, während die volle Stunde mit 12,80 Euro abgerechnet wird. Wer die Stunde übersteigt, der zahlt viertelstündig 3,20 Euro.
Es gibt zudem einen Tagestarif zum Preis von 79,90 Euro, der sich auf die Laufzeit von 24 Stunden bezieht. Und wie bereits von Bauamtsleiter Marc Schneider hervorgehoben, steht eine „Flughafenpauschale“ in Höhe von 30 Euro zur Verfügung. Diese greift zusätzlich zur Nutzungsgebühr, wenn der Start oder das Ziel der Fahrt an einer Flughafenstation ist. Wer das Angebot über ein ganzes Wochenende nutzen möchte, der zahlt von Freitag bis Sonntag einen Tarif von 119,90 Euro.
Doch wie kann man sich für das E-Carsharing registrieren? Hierfür gibt es eine Smartphone-App von „Deer“. Diese muss man herunterladen und die Schritte im Buchungsportal befolgen. Danach wird der Führerschein verifiziert: Dies ist nur während der Geschäftszeiten von „Deer“ möglich, da die Überprüfung von einem Mitarbeiter bestätigt werden muss.
E-Carsharing in Ketsch: So kann man mitmachen
Sobald dies erledigt ist, kann man sich das passende E-Auto an der gewünschten Station heraussuchen und ebenfalls per App buchen. Auto entriegeln, Motor starten und abschalten – alle nötigen Prozesse werden über die App vollzogen, sodass man für die „freie Fahrt“ nichts als sein Handy braucht.
Auch sein Haustier kann man ohne Probleme bei der Fahrt mit dem E-Carsharin-Fahrzeug mitnehmen, allerdings weist „Deer“ darauf hin, dass der tierische Freund sich in einer entsprechenden Transportbox aufhalten muss. Das Rauchen in den Fahrzeugen ist hingegen untersagt. Auch versicherungstechnisch müssen sich die Nutzer keine Sorgen machen: Sobald die Buchung erfolgt ist, ist man vollkaskoversichert und bei einem Unfall steht der Anbieter zudem mit einer Hotline an der Seite der Fahrer.
Noch steht die Station am Marktplatz noch nicht, Schneider betont jedoch, dass bei der exakten Standortentscheidung momentan zwei Stellen im Rennen sind und wie schon betont, der geringere Aufwand hinsichtlich der Tiefbauarbeiten essenziell sein wird. Doch allzu lange wird es nicht mehr dauern, bis Ketsch Teil des großen „Deer“-E-Carsharing-Netwerkes ist.
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/ketsch_artikel,-ketsch-stationen-tarife-buchung-alles-wissenswerte-zum-kommenden-e-carsharing-in-ketsch-_arid,2289761.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/ketsch.html
[2] https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/reilingen.html
[3] https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/altlussheim.html
[4] https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/neulussheim.html
[5] https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/oftersheim.html
[6] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.schwetzinger-zeitung.de/orte_artikel,-region-oftersheim-als-erstes-auf-dem-weg-zur-elektromobilitaet-_arid,2285345.html
[7] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.deer-mobility.de/?gad_source=1&gclid=EAIaIQobChMIgZb4waL1iwMVnZGDBx3hIgOWEAAYASAAEgLxcvD_BwE
[8] https://www.deer-mobility.de/so-einfach-gehts/