Ketsch/Schwetzingen. Wer elf Wochen Tatort-Sommerpause überstanden hatte und dann so schauen durfte wie am Samstagabend auf der Buga in Mannheim, der befand sich doch reichlich auf der Sonnenseite von Deutschlands beliebtester Krimi-Reihe: Denn hier wurde die Premiere des Ludwigshafen-Tatorts „Gold“ auf der großen Leinwand auf der Hauptbühne gezeigt.
Das sahen auch Gerlinde und Udo Kuttelwascher so. Das Ehepaar aus Schwetzingen weilte als erfolgreiche Teilnehmer unseres Gewinnspiels unter den vielen Zuschauern. Und zu den garantierten Sitzplätzen für die Tatort-Premiere gab es noch jeweils eine Tageskarte für die Buga 23 und ein exklusives „Meet & Greet“, bei dem unsere Leser Lisa Bitter, die die Ermittlerin Johanna Stern verkörpert, persönlich kennenlernten. Der Südwestrundfunk (SWR), der am Wochenende zum Familienfest auf der Buga einlud und den jüngsten Tatort produzierte, machte es einer Gruppe von Gewinnern möglich.
Aber zuerst muss die Frage der Fragen kommen: Wie ist denn nun Schauspielerin Lisa Bitter so? „Also ich fand sie sehr authentisch“, sagte Udo Kuttelwascher. In der Tat präsentierte sich die 39-Jährige, die aus ihrem Wohnort München nach Mannheim gekommen war, sehr nahbar. Bitter, die in Herzogenaurach aufgewachsen ist, betrieb früher Leichtathletik als Leistungssport, was ihr heute noch anzusehen ist. Die superschlanke Schauspielerin erzählte, dass der SWR mit den Ludwigshafener Kommissarinnen, zu denen freilich auch Ulrike Folkerts alias Lena Odenthal gehört, vor einem Jahr fünf Wochen am Stück den Tatort „Gold“ gedreht hatte. Die Dreharbeiten fanden zum Großteil in Deidesheim statt und mit Teilen der Crew habe man auch den einen oder anderen Wein vor Ort probiert.
Mit Ulrike Folkerts verstehe sie sich ausgezeichnet, so dass diverse Telefonate bereits absolviert seien, bevor das Drehbuch mit Produzent oder Regisseur eingehender unter die Lupe genommen werde, sagte Bitter. Beim „Meet & Greet“ war auch Nils Reinhardt mit dabei, der als Produzent des jüngsten SWR-Tatorts Einblicke aus seiner Sicht gab. Sehr wohl schätze man die Hinweise und Kreativität der Schauspielerinnen, um an Handlungssträngen noch ein wenig feilen und diese dann finalisieren zu können. Beim Tatort „Gold“ mimt Schauspieler Heino Ferch einen Widerpart der Ermittler, also wollte die Gruppe wissen, wie der 60-Jährige denn so sei. „Er ist ein hochgeschätzter Kollege“, sagte Lisa Bitter, „und er ist sehr witzig“.
Karten von Freunden geschenkt
Bis zum Treffen mit der Schauspielerin Bitter, die 2014 zum Ludwigshafener Tatort stieß und zunächst bis 2018 als LKA-Spezialistin für operative Fallanalyse das Ermittlerteam Odenthal und Mario Kopper ergänzte, ehe sie nach dem Abgang des Ermittlers Kopper ihre Rolle als Partnerin der Ludwigshafener Ermittlerin Lena Odenthal deutlich erweiterte, hatten sich Udo und Gerlinde Kuttelwascher mit dem tollen Angebot der Buga beschäftigt.
Sie konnten sich überdies glücklich schätzen, in Dieter und Christine Müller Freunde aus Ketsch zu finden. Denn die Müllers waren es, die den Premieren-Tag gewonnen hatten, aber aufgrund eines Aufenthalts in Berlin nicht in Mannheim sein konnten. Also fragte Dieter Müller seinen Spezi seit gemeinsamen Fußball-Tagen beim SV 98 Schwetzingen, ob er mit seiner Frau nicht Lust hätte, den besonderen Tag auf der Buga zu verbringen. Der 73-Jährige und seine ein Jahr jüngere Frau hatten Lust und begaben sich von Hirschacker aus mit der S-Bahn nach Mannheim. „Das hat alles wunderbar geklappt“, sagte Gerlinde Kuttelwascher über die Anreise. „Spannend“ fanden die beiden außerdem nicht nur die Zusammenkunft mit der Schauspielerin, sondern auch die Führung im SWR-Studio auf der Buga.
Hier kam es per Zufall zu dem Umstand, dass SWR-Redaktionsleiter Stefan Bugert dazukam und aus erster Hand berichtete. Diverse Sendungen seien direkt aus dem Mannheimer Buga-Studio gesendet worden, erklärte Bugert, allerdings werde das Studio nach Ende der Schau wieder abgebaut. Auch gab er Einblicke in den Redaktionsalltag und den Arbeitstag eines Moderators, der freilich nicht nur eine Stunde auf Sendung sei und sich dann vollends einen schönen Tag mache. Die Sendungen und Moderationen müssten ja auch geschrieben und vorbereitet werden.
Die Schwetzinger Gäste auf der Buga ließen sich zwischendurch von den vielfältigen Themen, die die Bundesgartenschau präsentiert, inspirieren. „Für jeden Geschmack ist da etwas dabei“, sagte Gerlinde Kuttelwascher.
Alsbald ging es zur Hauptbühne, wo es sich viele Hundert Zuschauer für die Tatort-Premiere gemütlich gemacht hatten. Lisa Bitter hatte erzählt, dass diese Folge eine besondere Note bereithalte, „wir haben nach einem Schatz gesucht“, meinte sie. Der Ludwigshafener Tatort erzählt quasi die Nibelungensage neu. „Eigentlich war es die Überlegung, dass bis heute niemand den sagenumwobenen Nibelungenschatz gefunden hat, es aber immer noch Leute gibt, die danach suchen“, lässt sich Fred Breinersdorfer zitieren, der mit Katja Röder das Drehbuch geschrieben hat. Breinersdorfer ist Mannheimer und weilte – wie gefühlt die halbe Crew der SWR-Produktion – ebenfalls bei der Premiere. Schon deshalb musste der Beifall nach dem Film umso lauter ausfallen.
Aber zum guten Schluss: Wie hat der Tatort „Gold“ denn den Schwetzingern gefallen, zumal die Folge auch eine besondere musikalische Bearbeitung bereithält? „Es hat uns sehr gut gefallen. Es war ein Erlebnis“, sagten Udo und Gerlinde Kuttelwascher am Abend eines sehr gelungenen Tages.
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