Ketsch. Fußball ist sein Sport, denn Klaus Frank ist schon seit seiner Kindheit vom Spiel mit dem runden Leder begeistert. Bereits mit zehn Jahren stand er selbst auf dem Spielfeld. Als junger Erwachsener entdeckte er seine Leidenschaft für das Trainerdasein. Vor rund 50 Jahren, mit Anfang 20, trainierte er bei der Sportvereinigung 06 unter anderem die Jugend.
Legendär und unvergessen ist sein Einsatz Mitte der 1980er Jahre, in denen der Industriekaufmann mit den A-Jugendmannschaften – unterstützt von Rüdiger Müller, Peter Haas und Manfred Kreutzer – Fußballreisen bis Übersee für „seine“ jungen Spieltalente organisierte.
„Wir haben damals durch die Eltern der Spieler rund zwei Jahre vor einer Reise, beispielsweise nach Kalifornien, Geld angespart, um die damals sehr teuren Flüge zu finanzieren. Die Spieler selbst waren bei Gasteltern untergebracht und ich weiß: Viele erinnern sich heute noch an diese schöne Zeit“, berichtet Klaus Frank.
Ende der 1980er Jahre führte ihn sein Weg weiter– Frank wurde Trainer beim Badischen Fußballverband Kreis Mannheim und später Fördergruppenleiter. Weitere Stationen seines Lebensweges sind unter anderem die Tätigkeit als Kreisübungsleiter oder die als stellvertretender Vorsitzender der Jugendspruchkammer.
„Die U13, also die D-Jugend, ist aus ‚Fussballersicht’ schon immer hochinteressant. Dieses Alter nennt man auch das ‚goldene Lernalter’ von Fußballern. Zu diesem Zeitpunkt entwickelt sich die sogenannte Finesse beim Spielen, es werden also die strategischen und technischen Fähigkeiten und das Umsetzen von Spielzügen verfeinert und wichtige Grundlagen geschaffen“, erklärt Klaus Frank im Gespräch mit unserer Zeitung. Dabei, so die Meinung des erfahrenen Trainers, spiele es noch keine Rolle, ob ein Jugendlicher zu diesem Zeitpunkt in einem großen Verein spielt oder in einem eher kleineren.
U13 Masters in Ketsch: Talent setzt sich durch
„Ich bin der Meinung, das Talent setzt sich durch, egal wann. Man muss in diesem Alter neben Talent auch berücksichtigen, dass die jungen Spieler in großen Vereinen sehr viel unterwegs sind, oft lange getrennt von Zuhause sind und die Erfolgsorientierung in den Vordergrund rückt. Man muss genau hinschauen, ob ein Elf- oder Zwölfjähriger diesen Dingen psychisch gewachsen ist“, erklärt der 71-Jährige, der seit 2022 wieder in Ketsch zum Trainerstab der D-Jugend gehört und zudem AG-Leiter bei der Neurottschule ist. Der Spaß am Fußball sei, so Frank, neben dem Erfolg auch sehr wichtig.
Wie es zum ersten U13-Masters-Turnier in Ketsch im Januar 1988 kam, weiß Klaus Frank noch sehr genau: „Peter Schumacher, der ebenfalls bei der 06 war und immer vor Ideen sprühte, kam zu mir und sagte: ‚Klaus, wir müssen was machen. Wir brauchen etwas neues für die 06, was ein echtes Aushängeschild wird.’ Er hatte dabei schon einen fertigen Turnierablauf geplant und ich übernahm den sportlichen Teil der Organisation dieser Veranstaltung. Durch Kontakte gelang es uns schließlich acht D-Jugend Mannschaften unter anderem von der Eintracht Frankfurt, den Stuttgarter Kicker, dem 1. FC Nürnberg, dem KSC, dem SV Waldhof Mannheim und dem Chemnitzer Fußballclub nach Ketsch zu holen, dies war etwas wirklich Besonderes“, führt Klaus Frank aus.
Auch die Sponsorensuche sei damals positiv verlaufen – viele Eltern und Helfer sorgten für ein tolles Turnier. Zudem sorgte die Einbindung weiterer Ketscher Vereine ins Rahmenprogramm für Abwechslung und am Ende für rund 500 Zuschauer.
U13 Masters in Ketsch: Viele ziehen an einem Strang
„Der Musikverein 1929 spielte auf, die Kindergärten waren involviert und auch die ,Narrhalla’ hatte einen Auftritt. Gleich nach dem Turnier, das ein voller Erfolg war, beschlossen wir: Dieses U13 Masters machen wir weiter“, so der passionierte Jugendtrainer. Auch wenn es den Ketscher Fußballern leider noch nie in der Turniergeschichte gelungen ist, am Ende als Turniersieger hervorzugehen, sei es immer spannend und interessant gegen Mannschaften zu spielen, die von weiter her und auch von großen Vereinen kommen.
„Für unsere D-Jugend ist das U13 Masters immer ein Highlight und ich freue mich schon sehr auf die 34. Auflage am kommenden Sonntag. Die Jungs sind alle hochmotiviert und es ist absolut sehenswert“, bestätigt Klaus Frank voll Vorfreude.
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