Ketsch. „Eigentlich war ich beim Vorlesen nicht wirklich aufgeregt“, verrät Lisa (11), kurz nachdem sie wieder die Fassung nach einigen Minuten purer Freude gefunden hat. Kurze Zeit vorher wurde sie von der Jury, die von Marion Sandritter (Schulsozialarbeiterin), Angelika Schmidt (Betreuerin des Lesezimmers der Neurottschule) und Ulrike Biedermann (Lesepatin der Gemeindebücherei) gebildet wurde, zur diesjährigen Schulsiegerin der Neurott-Gemeinschaftsschule beim Vorlesewettbewerb ernannt.
Mit ihr haben fünf weitere Leser der sechsten Klassen ihr Können unter Beweis gestellt, um sich für den Bezirksentscheid des diesjährigen Vorlesewettbewerbs zu qualifizieren.
Dieser wird von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels nun bereits zum 64. Mal durchgeführt. Der Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten und zählt zu den größten bundesweiten Schülerwettbewerben. Rund 600 000 Kinder der sechsten Klassen aller Schularten beteiligen sich jedes Jahr an rund 7000 Schulen.
Unter anderem werden von der Jury Kriterien wie die Lebendigkeit des Lesens, die Lesegeschwindigkeit oder die Lautstärke der jungen Leser bewertet, um einen Schulsieger zu ermitteln. Alle Vorleser durften zunächst einen selbst gewählten Text lesen und mussten sich danach an einen kurzen, ihnen unbekannten Text wagen.
Wettbewerb in der Neurottschule Ketsch: Bis zu zehn Bücher im Monat
Vor einem großen Publikum, schließlich durften alle Klassenkameraden der 6a und 6b sowie deren Lehrer Anette Schwab, Belifin Toktas und Mandica Breitrück zuhören, galt es für alle Vorleser, zunächst viel Mut zu beweisen und die eigene Aufregung zu überwinden.
Julian (11) aus der 6b machte den Anfang und entschied sich für eine Textpassage aus dem Buch „Finsterbrook – Vier Freunde und ein Höllenhund“ des Autors Peter Schwindt. „Ich habe etwa eine Woche zu Hause geübt“, bestätigt der Schüler.
Dorina (11) aus der 6a las indes aus einem Buch ihrer Lieblingsreihe „Gregs Tagebuch“ und ihre Klassenkameradin Anna-Lena (12), die besonders Fantasy Bücher mag, wählte eine Textstelle aus „Woodwalkers“ von Katja Brandis. „Ich bin ein richtiger Lesefan und lese in einem Monat manchmal bis zu zehn Bücher“, bekräftigt Theresa (11) aus der 6b. Sie las aus dem Buch „School of Talents“.
Schulsiegerin Lisa hatte einen Textauszug aus dem Buch „Der zauberhafte Wunschladen“ vorbereitet und alle Vorleser mussten immer im Anschluss an ihren vorbereiteten Text ein Stück aus dem Buch „Rico, Oskar und das Vomhimmelhoch“ vortragen.
Wettbewerb in der Neurottschule Ketsch: An den richtigen Stellen betont
Die Zuhörer honorierten alle Beiträge mit großem Applaus. „Es war wirklich sehr schwierig, einen Sieger zu ermitteln. Ihr habt alle sehr gut gelesen, an den richtigen Stellen betont und euch richtig gut vorbereitet“, lobte Marion Sandritter. Auch Ulrike Biedermann und Angelika Schmidt, die zum ersten Mal mit in der Jury waren, zeigten sich begeistert: „Es gehört viel dazu, vor so vielen Menschen etwas vorzulesen und dabei nicht zu nervös zu wirken. Am Ende waren es wenige Nuancen, die dann dazu geführt haben, dass wir Lisa ganz vorne gesehen haben.“
Ende März darf die Schülerin die Neurottschule beim Bezirkswettbewerb vertreten und wenn es gut läuft, würde es perspektivisch mit dem Landesentscheid weitergehen. Alle Teilnehmer bekamen eine kleine Süßigkeit überreicht, und Lisa durfte eine Urkunde in Empfang nehmen. „Was ich nun beim nächsten Mal vorlesen werde, das weiß ich noch nicht“, erklärt sie. Für den heutigen Tag ist ihr Wunsch weiterzukommen jedenfalls in Erfüllung gegangen und darauf darf die Schülerin durchaus stolz sein.
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