Neulußheim. In der Gemeinde ist Alexander Mansel gut bekannt – sei es durch seine Arbeit für die Grünen im Gemeinderat oder bei seiner Tätigkeit im Jugendtreff „Point“. Dem 28-Jährigen liegen beide Aufgaben sehr am Herzen, deswegen engagiere er sich auch für die Jugendlichen und stehe für deren Interessen ein. Da liege es nur nahe, dass Mansel Soziale Arbeit studiert und seine Masterarbeit auf den Schwerpunkt Jugendarbeit ausgelegt sein soll. Grundsätzlich versuche er aber, Politik und Jugendtreff voneinander zu trennen. Ein offenes Ohr habe er aber doch zu jeder Zeit.
Die Arbeit in der Politik, vor allem bei den Grünen, sei dem 28-Jährigen quasi in die Wiege gelegt worden, denn auch seine Mutter war bereits Grüne. „Es ist für mich ein Lifestyle“, beschreibt Mansel. Durch familiäre Erzählungen habe er früh Einblicke bekommen.
Zur Person: Alexander Mansel
- Alexander Mansel wurde am 11. Februar 1994 in Speyer geboren und lebt in Neulußheim.
- Nach seiner Grundschulzeit an der Lußhardt-Schule machte er seine Mittlere Reife an der Theodor-Heuss-Realschule in Hockenheim und besuchte anschließend das Berufskolleg an der Carl-Theodor-Schule in Schwetzingen.
- Seit 2013 studiert Alexander Mansel Soziale Arbeit an der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen. Der nächste Schritt ist das Schreiben der Masterarbeit.
- In seiner Freizeit engagiert er sich bei den Grünen und im Jugendtreff „Point“. Zum Ausgleich macht er gerne Sport und fängt wieder bisschen an Gitarre zu spielen.
- Alexander Mansel ist außerdem gerne in der Natur unterwegs, unter anderem zum Fotografieren.
So war es nicht ganz überraschend, dass er Teil der Grünen Liste in der Gemeinde wurde, die von Monika Schroth ins Leben gerufen worden war. Voller Elan ging er an die Arbeit, als er 2014 in den Gemeinderat gewählt wurde. Über die Grenzen der Gemeinde hinaus engagierte er sich. Die Grüne Jugend bildete 2017 eine Kreisgruppe, er wurde Teil davon. „Ich habe im Kreis dann auch angefangen und wir diskutierten, wie man weitermachen kann. Dabei sind auch Freundschaften entstanden“, erinnert sich Mansel an die für ihn schöne Zeit.
Letztlich war der 28-Jährige auch ein Jahr im Landesvorstand, es wurde ihm aber zu viel. „Es war eine unglaublich intensive Zeit. Man hatte mit Menschen zu tun, die man nur aus dem Fernsehen kannte. Mit ihnen zu sprechen war toll. Aber auch die Reisen durch Baden-Württemberg. Es war eine richtige Ideenschmiede“, erzählt Mansel leidenschaftlich von der Zeit vor einigen Jahren. Dann kam Corona – er merkte selbst, dass das Studium auf der Strecke blieb, und entschied sich, den Kreisvorstand zu verlassen. „Es war am Ende einfach zu viel“, sagt er.
Querschnitt der Bevölkerung
Mansel möchte im Gemeinderat Sprachrohr für die jungen Menschen sein, denn schließlich soll das Gremium ein Querschnitt der Bevölkerung darstellen. Mit Monika Schroth sprach er vor seinem Einzug viel über die Arbeit im Gemeinderat, informierte sich, was auf ihn zukommen würde – er kandidierte und zog ein. „Ich finde viel Spaß daran und wenn ich etwas anfange, dann bringe ich das auch zu Ende“, betont er, auch, wenn die Arbeit zu Beginn schwierig war. Denn viele der anderen Gemeinderäte machten die Arbeit schon seit vielen Jahren – „da muss man auch reinwachsen“.
Außerdem gehöre es dazu, auch mal Fragen zu stellen, nachzuhaken und die Meinung der anderen zu hören. Das Gefühl bei den Sitzungen im Gemeinderat sei ein Gutes – das mache ihm Spaß. „Zudem habe ich ja auch die Ehre erhalten, dieses Amt ausführen zu dürfen“, erklärt er, dass er es deshalb richtig und mit Leidenschaft ausführen wolle. Und auch, wenn es mal schwierig ist, erfüllt es ihn. „Wir leben in einer sehr schnelllebigen Gesellschaft, in der gerade junge Menschen nicht mehr so gerne Entscheidungen treffen. Aber so eine Entscheidung nimmt Möglichkeiten, öffnet aber gleichzeitig eine andere Seite der Welt, die man erfahren kann“, sagt Mansel, dass das Amt einem auch etwas gibt.
Interesse für Psychologie
Per Zufall habe er 2006 bei einer Team-Challenge im Jugendtreff „Point“ hineingeschnuppert. Seit 2008 ist er regelmäßig dort. Zuvor habe er nur über seinen Bruder vom „Point“ gehört, der selbst aber auch nicht dort gewesen war. Im Jugendtreff habe ihn letztlich der Billardtisch gehalten, wie Mansel mit einem Lachen erzählt. So ging er mit einem Freund immer öfter hin, lernte Menschen kennen, knüpfte Freundschaften. „Über den Jugendtreff bin ich auch zur Sozialen Arbeit gekommen“, sagt Mansel, dass ihm dies seinen beruflichen Weg ebnete – auch wenn er sich stark für Psychologie interessiert. Daher hatte auch seine Bachelorarbeit dahingehend einen Schwerpunkt.
Mansel lebt für die Jugendarbeit, er spricht leidenschaftlich darüber, auch wenn es manchmal schwer sei und man auch mal was mit nach Hause nehme. Aber es mache ihm Spaß, er will für die jungen Menschen da sein, Ansprechpartner sein. Wichtig sei ihm dabei auch die Jugendbeteiligung. Denn auch die Jugend ist politisch, interessiert sich dafür, was im Ort passiert. „Wir können nicht erwarten, dass Jugendliche den Ort lieben lernen, wenn wir sie nicht mit einbinden. Oder man auf sie zugeht und fragt, was ihnen wichtig ist“, sagt der 28-Jährige und nennt als Beispiel, dass es im Ort keinen Unterstand gibt, wo die Jugendlichen zumindest überdacht zusammenkommen können.
Zukunft soll politisch bleiben
„Ich glaube, ich habe meine Heimat bei den Grünen gefunden“, betont Mansel, dass es für ihn politisch auf jeden Fall weitergehen soll. In welcher Form er sich politisch engagieren wird, werde sich zeigen, „das kann ich jetzt noch nicht sagen“. Auch mit den Erfahrungen, die er in den vergangenen Jahren gemacht hat, möchte er nach vorne blicken und dabei auch die Jugendlichen nicht vergessen – „auch wenn man es selbst irgendwann nicht mehr ist.“
Zudem wolle er im „Point“ tätig bleiben. Wie es da allerdings mit der Arbeit im Vorstand ist, dem er seit 2010 angehört, werde sich zeigen. „Ich freue mich, dass wir hier nun ein neues Zuhause gefunden haben“, sagt Mansel über die neuen Räumlichkeiten des Jugendtreffs. Zudem sei es ihm wichtig, dass die Jugendlichen und alle, die ins „Point“ kommen, eine gute Zeit miteinander verbringen. „Ich möchte da sein, eine gute Zeit haben, ich habe das Recht dazu. Das gilt auch für die Menschen, die dort arbeiten – für uns alle“, betont Mansel, wie wichtig ihm das ist.
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