Neulußheim. Im Nachgang zum Neujahrsbrief des CDU-Gemeindeverbandes haben sich zahlreiche Bürger, die über die mangelnde ärztliche Versorgung in Neulußheim geklagt haben, an den Vorsitzenden des Gemeindeverbands, Gemeinderat Andreas Sturm, gewandt, heißt es in einer Pressemitteilung der Partei. Die CDU-Fraktion habe aus diesem Grund mit der Geschäftsführerin des hiesigen Hausarztzentrums, Dr. Rita Bangert Semb, gesprochen, so die Union.
Dr. Bangert Semb gab einen Einblick in die Arbeit der Arztpraxis und sicherte gleich zu Beginn des Gesprächs zu, dass alle Neulußheimer Bürgerinnen und Bürger angenommen würden. Durch die Schließung der Praxis Dr. Hamadeh habe das Hausarztzentrum auf einen Schlag 30 Prozent mehr Patienten oder rund 500 Patienten mehr gehabt, während es Corona-bedingt viele Personalausfälle gegeben habe.
Ein Drittel mehr Patienten
Aufgrund der aktuellen Corona-Lage und um den großen Andrang bewältigen zu können, mussten und müssten Termine per Telefon oder online ausgemacht werden. „Das ist für manche Patienten eine große Umstellung. Wir sind uns aber sicher, dass wir so Wartezeiten verkürzen und effizienter arbeiten können. Einen Vormittag im Wartezimmer mit anderen Kranken zu sitzen, gehört bald der Vergangenheit an“, zitiert die Union Dr. Bangert Semb.
„Terminanfragen werden nun durch den telefonischen Terminassistenten Aaron angenommen. Aber alle Anrufer werden am selben Tag von medizinischen Fachangestellten des Hausarztzentrums zurückgerufen.“
CDU-Fraktionsvorsitzender Thomas Birkenmaier freute sich, dass die Gemeinde den Umbau der Räumlichkeiten ermöglicht habe, um dem Bedarf gerecht zu werden und die Kapazität erhöhen zu können. Die Gemeinderäte Ria Lehmayer und Thorsten Jakobi erkundigten sich, wie zufrieden die Praxisleitung momentan mit den Abläufen sei und wie die weitere Planung aussehe. Dr. Bangert Semb zeigte sich trotz der Herausforderungen des zusätzlichen Ansturms und der Corona-bedingten Ausfälle zufrieden und stellte in Aussicht, dass es ab dem Frühjahr „rundlaufe“.
Andreas Sturm berichtete, dass das Land eine Landarztquote eingeführt habe. Das „Landarztgesetz“, welches im Februar 2021 in Kraft getreten ist, sehe vor, dass zukünftig 75 Studienplätze der Humanmedizin an Bewerber vergeben werden, die sich verpflichten, im Anschluss an ihr Studium und die fachärztliche Weiterbildung mindestens zehn Jahre als Landärztin oder Landarzt in einem unterversorgten Gebiet oder von Unterversorgung bedrohten Gebiet tätig zu sein.
„Diese Quote wirkt aber erst in einigen Jahren“, so Sturm, „bis dahin ist es wichtig, dem Ärztemangel mit neuen Konzepten entgegenzuwirken, denn die ärztliche Versorgung ist ein wichtiger Bestandteil einer lebenswerten Gemeinde.“ Zur Verbesserung der ärztlichen Situation in Neulußheim hatte sich die CDU Neulußheim im Gemeinderat dafür eingesetzt, dass die Praxis entsprechend der aktuellen Erfordernisse umgebaut werden kann.
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