Evangelische Kirche - Luzie mit der Taufe am Ostersonntag in die christliche Gemeinschaft aufgenommen / Im Gotteshaus und im Internet gefeiert

Das Fest des Lebens zusammen auf Abstand gefeiert

Von 
Renate Hettwer
Lesedauer: 
Mit Blumen geschmückt präsentiert sich der Altar beim Osterfest in der evangelischen Kirche. © Hettwer

Neulußheim. Mit einer guten Mischung zwischen digitalem und Präsenzgottesdienst ist es der evangelischen Kirchengemeinde gelungen, Ostern, das höchste christliche Fest, eindrucksvoll zu feiern. Mit ausgelegten Broschüren und Worten zu den einzelnen Gottesdiensten konnten interessierte Menschen auch ohne Internet zu Hause teilhaben.

Gerade in der Pandemie, wo Einsamkeit, Unsicherheit und Angst herrschen, kommt der Kirche eine große Bedeutung zu. Hier suchen Gläubige Stärkung und Zuversicht in Gottes Wort. Die stets gut besuchten Präsenzgottesdienste sprechen da ihre eigene Sprache. Auch die diesjährigen Ostergottesdienste fanden in Neulußheim unter strengen Coronaauflagen statt.

Passionswoche und Karfreitag

Passionsandachten, gestaltet von Kirchengemeinderäten, dem Morgenlob und dem Kirchenchor mit Gerhard Müller an der Orgel, konnten nur mit Voranmeldung und einem gut durchdachten Hygieneplan des Kirchenteams besucht werden. Die verschiedenen Stationen des Kreuzweges Jesus Christus wurden in Bildern kommentiert, sein Leben und Sterben betrachtet.

Mehr zum Thema

Katholische Gemeinde

Basar bei katholischer Kirchengemeinde in Schwetzingen

Veröffentlicht
Von
Gerhard Rieger
Mehr erfahren

„Nehmt einander an, Gott lässt uns nicht fallen, auch heute nicht“, so Pfarrerin Katharina Garben und Lehrvikarin Joanna Notheis im digitalen Zoom-Karfreitagsgottesdienst mit Abendmahl. Musikalische Beiträge von Charlotte Johansen und Alexander Levental am Klavier sowie die Möglichkeit, sich mit Bitten und Gebeten selbst einzubringen, rundeten den virtuellen Gottesdienst ab.

Zur Todesstunde Jesu öffnete die Kirche wiederum ihre Türen, um mit den Gläubigen zu beten und zu gedenken. Vor dem mit Trauerflor und mit ausgelegten Steinen gestalteten Altar hielten Katharina Garben und Joanna Notheis Andacht. Sie gaben Menschen unter dem Kreuz eine Stimme, die Lieder des kleinen Chores, mit und unter der Leitung von Lena Haug-Habicht, vertieften die gesprochene Botschaft:

„Auferstehung. Das Leben wird nicht enden oder kann in jedem Moment neu beginnen, so Gottes Botschaft an Ostern. Aus dieser Kraft leben wir. Von Hoffnung, so schwer sie auch in dieser Pandemie sein mag. Gott richtet uns auf, macht uns Mut, auch andere zu stärken und aufzurichten. Einer trage des Anderen Last.“

Hatte man vor zwei Jahren noch im Pfarrgarten vor Sonnenaufgang die Auferstehung Gottes an einem lodernden Feuer und anschließendem Osterfrühstück im Gemeindehaus gefeiert, so fand der frühe Präsenzgottesdienst vor dem sich von der Trauer zum bunten Blumenmeer gewandelten Altar statt. Aus den Steinen von Karfreitag, die symbolisch auf den Herzen der Menschen lasteten, blühten jetzt die Blumen.

Kirchenglocken erklingen

Pfarrerin Katharina Garben trug die brennende Osterkerze in das Dunkel der Kirche. Nach den Tagen der Stille erklangen nun wieder Orgel und Kirchenglocken. Mit Diakon Jascha Richter, Joanna Notheis, dem Kirchenkleinchor und Alexander Leventhal an der Orgel feierten die zahlreichen Gläubigen mit Gebeten die Auferstehung Jesus Christus.

Das Ja zur Taufe war für Luzie am Ostersonntag eigene Entscheidung und Grund zur Freude. Ein Jahr hatte sie nun darauf gewartet. Mit dem Taufspruch „Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit dem Guten“ aus dem Römerbrief wurde sie in die christliche Gemeinschaft aufgenommen.

Mit einer kleinen Kerze, die man an der Osterkerze entzünden konnte und einer Rose, gingen die Kirchenbesucher mit dem Segen gestärkt und berührt in den Ostermorgen.

Mit Worten von Pfarrerin Garben, „Ostern wird es nicht, weil der Frühling uns belebt, Frühling ist ein Bild dafür, dass das Leben siegt und sich Wege finden, aus der Starre des Todes zu erwachen“, fand die Osterbotschaft auf Youtube wenige Stunden später ihren Fortgang.

Mit dem Familiengottesdienst am Ostermontag über Zoom, in dem Esel Elias von Ostern berichtete, endeten die festlichen Gottesdienste in präsenz und digital mit der Botschaft, der Hoffnung immer wieder einen Platz im eigenen Herzen einzuräumen.

Freie Autorin

Copyright © 2025 Schwetzinger Zeitung