Neulußheim. Was dem Stier sein rotes Tuch, das sind dem Gemeinderat die auf dem Messplatz geparkten Wohnmobile und Wohnwägen. Seit Jahren wird in dem Gremium diskutiert, wie deren Zahl Einhalt zu gebieten ist – bislang ohne Ergebnis. Nun sorgte die SPD mit einem Antrag für einen neuen Anlauf, der Zahl der auf dem Messplatz geparkten fahrbaren Wohnstätten Herr zu werden – mit dem Ergebnis, dass künftig wohl keine Wohnmobile oder größere Wohnwägen dort zu finden sein dürfen, es würden Höhenbegrenzung festgelegt, die nur Fahrzeuge unter 2,10 Metern passieren können.
Hanspeter Rausch (SPD) hatte mit seinem Antrag eigentlich eine andere Intention im Sinn. Zwar sollte die Zahl der auf dem Messplatz abgestellten Wohnmobile und -wägen begrenzt werden, doch in erster Linie ging es ihm darum, dass die Halter bekannt seien. Weshalb er eine Gebühr vorgeschlagen hatte, die den Nutzern schriftlich eine beschränkte Parkerlaubnis einräumt.
Aufwand reduzieren
Bei größeren Festen, beispielsweise Kerwe, so seine Begründung, habe die Verwaltung stets einen großen Aufwand, die Halter zu ermitteln und aufzufordern, ihre Fahrzeuge umzuparken. Mit der Gebühr seien die Daten bekannt, der Aufwand künftig überschaubar. Gleichzeitig wollte Rausch erreichen, dass nur Fahrzeughalter, die ihren ersten Wohnsitz in der Gemeinde haben, den Messplatz nutzen können.
Bürgermeister Gunther Hoffmann hingegen treibt die Sorge, dass sich der Parkdruck, werde der Messplatz für Wohnmobile und -wägen gesperrt, auf die Gemeindestraßen verlagere. Wobei er selbst nicht nachvollziehen konnte, warum Besitzer von Wohnmobilen, die Preise im höhen fünfstelligen Euro-Bereich hätten, die Gebühr für eine sicherere Unterstellung scheuen würden.
Dennoch, sein Vorschlag lautete einen Bereich des Messplatzes, in etwa ein Viertel der Fläche, für die besagten Mobile zu reservieren, den Rest des Platzes mit einer Höhenbegrenzung zu versehen, die diese nicht passieren könnten. Und in einem ersten Schritt solle auf die Erhebung von Gebühren verzichtet werden. Allein durch die Verkappung des Angebots erhofft sich Hoffmann eine Besserung der Situation.
Schilder anbringen
Dr. Markus Hartmann (Grüne) regte das Aufstellen von Schildern an, mit denen auf die zeitweilige Nutzung des Messplatzes verwiesen werde. Dann liege es an den Haltern, ihre Fahrzeuge rechtzeitig vor Festen zu entfernen.
Gesamte Fläche sperren
Dr. Karl Ludwig Ballreich (FWV) gingen alle Vorschläge angesichts des kleinen Platzes zu weit. Den SPD-Vorschlag lehnte er als zu bürokratisch ab, den der Verwaltung wegen der mit ihm verbundenen Kosten von über 5000 Euro. Er sprach sich für eine Höhenbegrenzung aus, die den gesamten Platz umschließt, womit sich das Problem erledige.
Andreas Sturm (CDU) forderte eine Lösung ein, die nachvollziehbar sei und Claudia Piorr (WfN) wollte gleichfalls keine großen Kosten verursacht sehen, sprach sich für die Einzeichnung von Parkplätzen aus – große und kleine.
Nur Neulußheimer auf dem Platz zuzulassen, da hatte Sven Nitsche (FWV) große Bedenken wegen der gesetzlichen Vorgaben. Und große Kosten dürfe die geplante Absperrung nicht verursachen, forderte er.
Womit die Argumente ausgetauscht waren und Bürgermeister Hoffmann erneut vor Augen geführt wurde, warum der Anlauf vor fünf Jahren gescheitert war. Doch diesmal machte der Rat Nägel mit Köpfen und beschloss mehrheitlich eine Höhenbegrenzung für den gesamten Platz und schob damit den Wohnmobilen und meisten Wohnwägen einen Riegel vor.
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/neulussheim_artikel,-neulussheim-fuer-wohnmobile-geht-die-reise-weiter-_arid,1733103.html