Haus der Feuerwehr

Herbstliches und Heiteres bei den Neulußheimer Landfrauen

Fest mit Ehrungen langjähriger Mitglieder und Liedern von Thomas Rothfuß stimmt auf kühlere Jahreszeit ein.

Von 
Renate Hettwer
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Die Vorstandsmitglieder Doris Stifter (v. l.), Uschi Hübner und Hannelore Blattner haben sich mit den Geehrten hinter dem reich geschmückten Erntedanktisch aufgestellt. © Renate Hettwer

Neulußheim. Seit 50 Jahren halten Helga Mergel und Renate Schwesinger den Landfrauen Neulußheim die Treue, und genauso lang ist Thomas Rothfuß bundesweit als Musiker bekannt. Was lag also näher, als ihn für das Herbstfest mit Ehrungen und musikalischer Unterhaltung einzuladen? Beim Betreten des Saales im Haus der Feuerwehr fiel der erste Blick auf den prachtvollen Erntedanktisch. Mit herbstlichen Obst- und Gemüsesorten dekoriert, war er ein absoluter Hingucker.

Vorstandsmitglied Annerose Niedermayer trug zur Einstimmung ein herbstliches Gedicht von Ludwig Strunz vor, Vorstandsmitglied Hannelore Blattner freute sich zur Begrüßung besonders darauf, mit ihrem Vorstandsteam Doris Stifter und Uschi Hübner langjährigen Mitgliedern Dank zu sagen (Infobox). Nach den Ehrungen begrüßte Thomas Rothfuß charmant sein Publikum. „Das Gesicht und vor allen die Stimme kommt mir so bekannt vor“, sagte eine Besucherin des Herbstfestes.

Über zehn Jahre mit den Schäfers auf der Bühne

Kein Wunder: Als Alleinunterhalter ist Rothfuß ein begehrter Musiker bei Seniorennachmittagen, Sommerfesten, Faschingsfeiern und dergleichen mehr. Auch für Kreuz- oder Flussfahrten wird er gebucht. Zweimal war er Gewinner der Goldenen Stimmgabel, eine davon mit den Schäfers, denen er über zehn Jahre angehörte, bis er seine Solokariere startete. „Jetzt erinnere ich mich“, sagte die Besucherin und lauschte Thomas Rothfuß, der mit seiner Familie in Bretten lebt und Wert darauf legt, nicht im Schwabenländle zu wohnen, auch wenn der nächste Ort Knittlingen schon dazu gehört. Bevor er zu seiner Gitarre griff, erfreute er mit Wortspielereien über die 16 Bundesländer, humorvollen Gedichten und Dialogen.

Als großer Fan von Heinz Ehrhard war es ihm ein Anliegen, an diesem Abend an ihn auch mit seinen Gedichten und Sprüchen zu erinnern. An Ehrhards damaliger Bewerbung beim Norddeutschen Rundfunk in Gedichtform, ließ er die Gäste teilhaben. Ehrhard habe in vier Zeilen manchmal mehr gesagt als eine ganze Geschichte. Und so wurden auch die berühmten Märchenfiguren Gold- und Pechmarie in die Neuzeit umgedichtet. Bei der Made konnte der eine oder andere sogar den Text mitsprechen. Aus seinem eigenen Werk „Die Made ist auch nur ein Wurm“ las Rothfuß Auszüge, bevor die Landfrauen zu einem Imbiss einluden.

Die Geehrten

50 Jahre: Helga Mergel und Renate Schwesinger.

45 Jahre: Jutta Ballreich, Annelie Drepper und Rosemarie Prestel.

40 Jahre: Ilse Dietze, Juliane Müller, Karin Scheck, Claudia Thorn und Traudel Wernersbach.

25 Jahre: Gertrud Nock und Sigrid Göbelt.

10 Jahre: Britta Winkler, Stefanie Bertuzzi und Monika Schroth. rhw

Danach war es Zeit für seine Gitarre. Mit seiner angenehmen und kraftvollen Stimme verneigte er sich mit „Ich wollte einst wie Orpheus singen“ vor Reinhard May. Bei „Über den Wolken“ wurde der Refrain mitgesungen, bevor er aus Schüleraufsätzen lustiges zum Besten gab.

Auch nachdenkliche Lieder wie das über kleine Fische, die wie kleine Mädchen groß werden, gehörten zu Rothfuß’ Programm. Gefällige und humorvolle Musik beherrscht eindeutig sein Leben. Mit Titeln wie „Auf einem Baum ein Kuckuck saß“ und dem „Hähnchen vom Kraichgau“ (statt Ännchen von Tharau) kam er bei den Gästen bestens an. Von Einführungspreisen für Zäpfchen in Apotheken oder dem Porzellansyndrom, das einer Ehefrau bescheinigt wurde, bis hin zu Adam, der gerne seine Rippe wieder zurück hätte, ging sein Programm, das mit viel Applaus bedacht wurde, viel zu schnell zu Ende. Wer von den Gästen jetzt schon an Weihnachten dachte, freute sich, mit seinem angebotenen Werk bereits ein schönes Geschenk zu haben. Mit einer Vorausschau von Vorstandsmitglied Petra Nastainczyk über die kommenden Termine endete das Herbstfest der Landfrauen.

Unterhaltsam mit Humor, Stimme und Gitarre: Thomas Rotfuß erntet viel Applaus mit seinem Auftritt bei den Landfrauen. © Renate Hettwer

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