Neulußheim. „Unsere Bücherei ist auf einem guten Weg“, so Vorstand und Fraktion der Neulußheimer Sozialdemokraten als Fazit nach einem Besuch in der Gemeindebücherei, heißt es in einer Pressemitteilung des Ortsvereins.
Mit ihren Medienangeboten erfülle die Bücherei einen zentralen Auftrag im Bildungswesen. Sie sei als Bestandteil der kommunalen Infrastruktur eine wesentliche Bildungs- und Kultureinrichtung. Keine andere Institution erreiche einen so hohen Anteil der Bevölkerung aller Alters-, Sozial- und Bildungsschichten wie die öffentliche Bücherei. Sie sichere den freien Zugang zu Informationen und sei ein Grundstein für die Entfaltung von Wissen, Fachkompetenz und Kommunikation und trage damit im Wesentlichen zu einer lebendigen Demokratie und einem sozialen Miteinander bei, betonen die Sozialdemokraten beim Vor-Ort-Termin.
Mehr Sachbücher gewünscht
Die Ausleihzahlen seien trotz Corona in der Bücherei kontinuierlich gestiegen und hätten fast die Zahlen früherer Ausleihungen von 14 000 im Jahr erreicht. Die Geldmittel, die der Gemeinderat bewilligt habe, seien stets gut investiertes Geld, wobei das Angebot an Sachbüchern sicher noch ausbaufähig sei. Die von der SPD-Fraktion seit vielen Jahre geforderten Investitionen machten sich nun bemerkbar. Jedoch bestätigen sich die Befürchtungen der Sozialdemokraten, dass auch die jetzigen Räumlichkeiten für die Aufgaben einer modernen Bücherei zu klein seien und an ihr Limit stoßen.
Kooperationsmöglichkeiten zwischen Bücherei, Schule und Kindergärten seien ausbaufähig und würden Wertegrundlagen für die Erziehung junger Menschen schaffen. Vorlesestunden seien sehr beliebt und würden zur Lese- und Sprachförderung beitragen, so die zweite Vorsitzende Jutta Menssen und Vorstandsmitglied Dagmar Engelhardt.
Und was wünschen sich die Ausleiher? Eine Leseecke zum Wohlfühlen, ein Kommunikationsort mit Veranstaltungen, Buchlesungen und vieles mehr, erfuhren die Besucher der SPD. Und nach der Corona-Zeit vielleicht die Möglichkeit, eine Tasse Tee oder Kaffee zu trinken. Ober aber mehr Öffnungszeiten wie zum Beispiel eine Samstagsöffnung – „muss ja nicht jeden Samstag sein“, meinte eine Leserin. Dass hier eine Optimierung zwischen Personalbestand und Öffnungszeit gesucht werden müsse, machte Gemeinderätin Renate Hettwer im Gespräch deutlich.
Zugriff auf 37 andere Standorte
Im Zuge der digitalen Aufrüstung der Schulen sollte auch die Bücherei den IT-Standards angepasst werden, so die beiden Gemeinderäte Winfried Vaudlet und Hanspeter Rausch. Sozusagen ein Brückenschlag zwischen Schule und Bücherei.
Eine digitale Ausleihe beispielsweise sei bisher in der örtlichen Bücherei nicht möglich und stehe nur in der Hockenheimer Stadtbibliothek zur Verfügung. Hier biete sich aktuell auch die Metropolkarte an. Damit habe man von der Bücherei aus Zugriff auf 37 weitere Bibliotheken mit dem Vorteil, dass man als Gemeinde im ersten Jahr Fördergelder für diese Anbindung erhalten kann.
Die Bücherei Neulußheim, eine Einrichtung für gesammeltes Wissen und guter Unterhaltungsliteratur für alle Altersgruppen, sei mit ihrem freundlichen und engagierten Personal bereits auf einem guten Weg, der sicher noch ausbaufähig ist. Das breite Angebot an Belletristik trage zusätzlich zur guten Resonanz der Bücherei bei, zeigen sich die Sozialdemokraten mit der Einrichtung zufrieden. rhw
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