Neulußheim. Ein mysteriöser Familienfluch, eine neugierige Zehnjährige und ein großes Abenteuer – ideale Voraussetzungen für eine spannende Geschichte. Das dachte sich wohl auch die Speyerer Kinderbuchautorin Birgit Bestvater, als sie genau diese Attribute in ihrem Erstlingswerk „Betula Krummnagel und der Fluch des fröhlichen Sargtischlers“ verarbeitete. Dass ihr dies hervorragend gelungen ist, beweist sie nun bei ihrer Lesung in der Lußhardtschule. Begeisterte Viertklässler lauschen dabei der Geschichte über die Abenteuer von Betula Krummnagel.
Der Musiksaal der Grundschule ist bis auf den letzten Platz gefüllt, gut 50 Kinder sitzen wie gebannt auf ihren Stühlen und hören auf die Worte, die vom Lehrertisch her zu ihnen dringen. Birgit Bestvater liest gerade lebhaft aus ihrem Kinderroman und beschreibt dabei die Titelheldin Betula Krummnagel, die gerade dem Geheimnis einer mysteriösen Postkarte auf die Spur kommt. Dabei ist sofort klar: Das Abenteuerbuch ist geprägt von wunderbar schrulligen Helden, deren Highlight die zehnjährige Hauptakteurin Betula ist.
Dialog und Imagination
Zur Autorin
Birgit Bestvater wurde 1969 in Cottbus (Brandenburg) geboren.
Seit 2009 lebt sie in Speyer.
Zum Schreiben kam sie durch ihre drei Kinder.
Bisher hat sie zwei Abenteuerbücher mit Betula Krummnagel als Hauptperson im Periplaneta Verlag veröffentlicht.
Wenn sie nicht schreibt, unterrichtet sie Kinder und Erwachsene in einem Yogazentrum. hef
Bestvater, die schon öfter an der Lußhardtschule mit einer Lesung zu Besuch war, gestaltet diese bewusst abwechslungsreich. Dabei wechselt sie bunt zwischen direktem Diskurs mit den Schülern, bei dem diese den weiteren Verlauf der Geschichte gemeinsam mit der Autorin selbst herleiten, Vorlesepassagen und Imaginationsmomenten, bei denen die Kinder die Augen schließen und sich die Ereignisse bildlich vorstellen.
Die drei anwesenden Lehrerinnen müssen dabei nur selten eingreifen und für Ruhe sorgen, denn die Viertklässler sind von der Story rund um Betula und ihrem Abenteuer gefesselt. Verständlich, denn ein Mädchen im gleichen Alter, das mit Holzwürmern sprechen kann und sich auf die Suche nach dem Ursprung dieser Fähigkeit begibt, weckt schon rein natürlich das Interesse von Viertklässlern.
Vor dem ersten Leseteil erklärt die Autorin die Ausgangslage der Geschichte: Betula ist über die Sommerferien auf dem Tischlerhof ihres Großvaters, als sie durch eine Postkarte erfährt, dass sie eine Großtante hat, welche mit einem Fluch belegt ist und mit Holzwürmern sprechen kann. Von da an nimmt die Geschichte richtig Fahrt auf.
Geschichte nimmt Fahrt auf
Und bei dieser Fahrt sind die Viertklässler voll dabei: Mit kreativen Gedanken widmen sie sich Fragen wie „Was macht Betula als nächstes?“ oder „Wie kam es zu dem Fluch?“ Geschickt lässt die Autorin ihre jungen Zuhörer an dem Abenteuer teilhaben, ohne jedoch dabei den Ausgang von Betulas Suche zu verraten.
Der Pausengong kommt dann fast schon unerwartet und die Zeit ist während der Lesung wie im Flug vergangen. Doch die Schüler dürfen der Autorin noch Fragen stellen. Dabei möchten sie der Autorin natürlich weitere Details zur Handlung entlocken. Aber auch Fragen zum Schreibprozess und dem Werdegang der Speyererin.
Diese hat für den bei der Lesung thematisierten Kinderroman knapp zwei Jahre gebraucht, von der Idee bis zur Fertigstellung des Manuskripts. Gleiches gilt für das zweite Abenteuer von Betula. Nachdem der Wissensdurst der Schüler gestillt ist, gibt es noch eine lange Warteschlange vor dem Lehrertisch: Fast jedes Kind möchte sich nach der Lesung noch ein Autogramm der Autorin ergattern, bevor es wieder in den normalen Unterricht geht.
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/neulussheim_artikel,-neulussheim-lesung-der-autorin-birigt-bestvater-entzueckt-neulussheimer-viertklaessler-_arid,2063828.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/speyer.html