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Neulußheimer SPD organisiert E-Bike-Training

Das E-Bike-Training kam in Zusammenarbeit mit der Verkehrswacht Rhein-Neckar zustande. Hintergrund ist, dass vor allem ältere Menschen oft in Unfällen mit den Fahrzeugen verwickelt sind.

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rhw
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Die Teilnehmer des E-Bike-Trainings des SPD Ortsvereins mit der Verkehrswacht Rhein-Neckar. © Hettwer

Neulußheim. E-Bikes und Pedelecs erfreuen sich steigender Beliebtheit. Sie schonen die eigenen Kräfte, bringen einen schnell und umweltfreundlich ans Ziel. Doch viele unterschätzen die Geschwindigkeit und das Gewicht der elektrischen Fahrräder. Beides sorgt für ein anderes Fahrverhalten und vor allem ein anderes Bremsverhalten.

Gerade ältere Menschen verunglücken besonders häufig mit dem Pedelec, so Polizeihauptmeister (PHM) Holger Heckmann und PHM Michael Grab von der Verkehrswacht Rhein-Neckar, zu deren Aufgabengebiet unter anderem die Verkehrsprävention gehört.

„Mit Rückenwind“

Es galt, auf Einladung des SPD-Ortsvereins, an einem Samstagvormittag E-Bikern die Handhabung und das Fahren auf dem Fahrrad mit Elektromotor oder mit elektrischer Fahrunterstützung, sprich „mit Rückenwind“, näher zu bringen und eigenes Fahrverhalten auf einem Parcours auf dem Messplatz zu testen.

Will man flott im Straßenverkehr unterwegs sein, so Heckmann, gilt es, einiges zu beachten. Ein Helm schützt Kopf und Hirn, hier sollten gerade Ältere Vorbild für die Jugend sein.

Reifenwechsel üben

Was man alles bei längeren Fahrten dabeihaben sollte, zeigte Heckmann aus seinem mitgebrachten Packsack. Und was da alles so drin war: Luftpumpe, Werkzeug, Ersatzschlauch, Pannenspray, Regenjacke, Schal, Armlinge, Regenhose und sogar wasserdichte Socken. Fahrradhandschuhe, zweites Schloss, Erste-Hilfe-Tasche, Schutzbrille gegen Insekten und eine Flasche Wasser. Und damit man bei Pannen weiß, was zu tun ist, sollte man ruhig mal zu Hause das Ein- und Ausbauen eines Reifens üben.

Aber auch im alltäglichen Gebrauch sollte man darauf achten, dass das E-Bike verkehrssicher ist. Gute Bremsen, Beleuchtung und Reflektoren sowie vor allen Dingen helle Kleidung im Straßenverkehr erhöhen die Sicherheit.

Zur richtigen Seite absteigen, Abbiegen und sichern mit Schulterblick, vieles gilt es zur eigenen Sicherheit zu beachten. Wie oft wird man doch als E-Bike-Fahrer in der Geschwindigkeit von anderen Verkehrsteilnehmern unterschätzt.

„Und machen Sie es Dieben nicht so leicht“, so Grab, am besten mit zwei Schlössern oder einem Textilschlauch sichern.

Sicher durch den Parcours

Und was gar nicht geht auf dem Fahrrad: Tüten am Lenker, Regenschirm oder Handy in der Hand. Fürs Handy in der Hand auf dem Fahrrad ist schnell ein Bußgeld von 55 Euro fällig.

Und was fürs Autofahren gilt, gilt bei Alkoholkonsum auch fürs Fahrrad. Ein Alkoholgrenzwert ab 0,5 Promille gilt als Ordnungswidrigkeit, ab 1,1 Promille als Straftat.

Vielen der Teilnehmer wurde im praktischen Teil erst bewusst, wie das eigene Fahrverhalten bei Kurvenfahrten oder dem schnellen Abbremsen ist. Zwischen zwei Feuerwehrschläuchen in der Spur die Balance zu halten oder Slalom zwischen aufgestellten Hütchen zu fahren, war gar nicht so einfach. Und mit einer Hand einen Ball aufzunehmen und in einen Eimer zu werfen, das war schon eine ganz besondere Herausforderung. Doch unter der Aufsicht der Polizei-Verkehrswacht wurde mit Begeisterung geübt, ausprobiert und auch mal ein Fahrradsattel richtig eingestellt, damit die Sitzhöhe stimmt.

Viel zu schnell ging das Fahrtraining zu Ende. Bevor Initiatorin Dagmar Engelhardt und die Vorsitzende Jutta Menssen vom SPD-Ortsverein beiden Trainern mit einem Obstkorb dankten, konnten noch Fragen zu verschiedenen Verkehrssituationen gestellt werden, die fachmännisch und mit einem Lob an die Teilnehmer, beantwortet wurden. rhw

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