Theaterlöwen - Für neues Stück "Dem Himmel sei Dank" wird fleißig geprobt / Blick hinter die Kulissen der munteren Truppe / Agnes Müller und Shayan Katebi neu dabei

Pfarrer kommt vom Pfad der Tugend ab

Von 
Sabine Zeuner
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"Dem Himmel sei Dank" - sie spielen wieder: Shayan Katebi (v. l.), Birgit Schuppel, Andrea Berger, Anja Bastel, Agnes Müller, Stefan Scharhag, Sybille Wirth, Andreas Werner, Dagmar Brunzel, Alexander Pachwald, Andreas Süveges, Sepp Hasselbach.

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NEULUSSHEIM. Es wird wieder "himmlisch" bei den Theaterlöwen. Das bezieht sich dann selbstredend auf das fulminante Theaterdinner, die vielen klasse gespielten Auftritte und nicht zuletzt auf das Stück "Dem Himmel sei Dank". Bernd Gombold ist der Autor des Dreiakters und war schon zweimal die Wahl des Löwenrudels - beide Male mit dem gewünschten Lacherfolg.

Eine gute Basis für viel Lachmuskelkater also ist das Stöffchen, das die Löwen heuer einstudieren und demnächst fünfmal in der Lußhardtschule aufführen werden. Wir haben eine Probe besucht und ein wenig hinter die Kulissen der munteren Truppe geschaut, die in diesem Jahr zwei Neuzugänge verzeichnet.

Da ist einmal Agnes Müller, die im vergangenen Jahr entschied: "Ich möchte auch auf die Bühnenbretter." "Ich war beim Stück ,Die Prunksitzung', das war einfach klasse, hat so viel Spaß gemacht", erzählt die 61-Jährige. Für sie hat "Stückefinderin und Rollenvergeberin" Andrea Berger die Paraderolle gefunden: Emma Höll, Gattin des oberfaulen Messners Johannes Höll (Andreas Süveges), gutmütig, aber auch aufbrausend und temperamentvoll, zudem redet sie sehr schnell. Andrea Berger erinnert sich: "Agnes hat das Stück gesehen und gleich danach angerufen, dass sie einsteigen will."

Shayan Katebi ist über zwei Ecken mit den Theaterlöwen befreundet. Der 31-Jährige fand über Bergers Sohn Ralf zur Truppe, der wiederum ausscheiden muss, weil er einen neuen Job angenommen hat. "Für uns eine Superlösung, Shayan passt sehr gut ins Team und seine Rolle als cooler Student, der auch mal schnell die Rolle des Domkapitulars spielen kann", freut sich Andrea Berger über die glückliche Fügung.

Eine Kostprobe geben die beiden Neulinge gleich mal auf der improvisierten Bühne im Möbellager des Möbelhauses Bayer in Hockenheim, dem Ort, an dem die "Löwen" seit Jahren proben, dessen Equipment und Möbel sie teilweise zum Einrichten der Bühne nutzen.

Im Schatten der Heiligenfiguren

Drei Türen gibt es, elf Akteure, zwei Souffleusen, einen Tisch mit Stühlen, eine Couchecke, einen Kaminofen mit Sitzbank, auf dem etliche Heiligenfiguren stehen.

Die Geschichte könnte sich in nahezu jeder Pfarrgemeinde abspielen, sind doch überall die Finanzen knapp und die Gotteshäuser renovierungsbedürftig. Kein Wunder, dass in der fiktiven Gemeinde Pfarrer Alfons Teufel (Stefan Scharhag) zu nicht ganz sauberen Mitteln greift, damit das mit der Renovierung etwas wird. Sein arbeitsscheuer Meßner Johannes Höll (Andreas Süveges) kann sich mit den Machenschaften sehr gut anfreunden und ist überall dabei. Haushälterin Hermine (Birgit Schuppel) müht sich redlich, den Pfarrer wieder auf den rechten Weg zu bringen und richtet mit allerlei Schutzgeschichten gehöriges Durcheinander an. Obendrein hat ihre Scheinheiligkeit Pfarrgemeinderatsvorsitzende Elfriede Engel (Andrea Berger) nur eines vor: bei der Pfarrgemeinderatswahl viele Stimmen zu bekommen. Dafür kasteit sie ihre Nichte Uschi (Tina Müller) und umgarnt den vermeintlichen Domkapitular (Shayan Katebi), der eigentlich der geheime Freund von Uschi ist.

Pfarrer Teufel vermietet ganz nebenbei im Alleingang Zimmer im Pfarrhaus. Dort treffen sich Heidemarie Rosenfeld (Anja Bastel) und der heiratswillige Rentner Hans Meßmer (Sepp Hasselbach), allerdings sorgen Aerobiclehrerin Heidi Blum (Jutta Hartmann) und der echte Domkapitular Dr. Jüngling (Andreas Werner) für Verwirrung. Den Domkapitular setzt man mit K.o.-Tropfen außer Gefecht, damit er nicht hinter des Pfarrers unsittliche Aktionen kommt.

Gehöriges Durcheinander

Warum Elfriede Engel am Ende lieber als Bürgermeisterstellvertreterin kandidiert, der Domkapitular plötzlich alle Zuwendungen zum Kirchensanieren unterschreibt und das ganze Durcheinander sich fast in Wohlgefallen auflöst, erfahren die Gäste in den Aufführungen. Auch 2017 wird der erste "Theaterlöwen"-Abend am Freitag, 27. Oktober, 18 Uhr, in Zusammenarbeit mit der Bürgerhilfe Neulußheim ausgerichtet. Eine Tradition, deren Spenden über den Verein "Bürgerhilfe" unverschuldet in Not geratenen Neulußheimern zugutekommen.

Aufführungstermine: Freitag, 27. Oktober, 18 Uhr Theaterdinner; Samstag, 28. Oktober, 19 Uhr Premiere; Sonntag, 29. Oktober, 17 Uhr; Freitag, 3. November, 19 Uhr und Samstag, 4. November, 19 Uhr. Spielort ist die Lußhardtschule Neulußheim, Kornstraße 61.

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