Aktiv im Alter

Senioren tauchen bei Vortrag in Neulußheimer Vereinsgeschichte ab

Sven Nitsche von den Freien Wählern Neulußheim weckt mit seinem Vortrag bei Aktiv im Alter Erinnerungen an Neulußheimer Organisationen und ihre Veranstaltungen.

Von 
Renate Hettwer
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Referent Sven Nitsche von den Freien Wählern mit Besucherinnen. © Hettwer

Neulußheim. Bevor der interessante Fotovortrag mit Sven Nitsche von den Freien Wählern begann, lud Bürgermeister Gunther Hoffmann seine Senioren mit Freikarten zum Palatina Classic Konzert ein. Die Begrüßung der Senioren übernahm Vikarin Joana Notheis. Sie freute sich nicht nur über die große Resonanz, sondern auch über die Kuchen und insbesondere den Marmorkuchen, der Erinnerung an ihre Kindheit weckte. Diese Erinnerungsmomente wünschte sie auch den Senioren.

Fotos aus der Neulußheimer Vereinsgeschichte wecken Erinnerungen

Das Jahresprogramm von „Aktiv im Alter“, sagt Sven Nitsche, habe viele schöne Vorträge und Erlebnisse gebracht. Er freue sich, in der Novemberstimmung mit Fotos Erinnerungen an einige Neulußheimer Vereine und deren Veranstaltungen zu wecken. Quelle seien verschiedene Festschriften, die er persönlich gerne sammle und auch dankbar sei für weitere Exemplare.

Es gebe vermisste Vereine – der für Obst- und Gartenbau und der Vogelfreunde – bis hin zu den Brieftauben. Die Dekoration mit blank polierten Äpfeln auf den Tischen war optischer Einstieg mit Fotos von Blumenausstellungen und Erntedankausstellungen in der ehemaligen „Reichskrone“, der Hardthalle oder der Turnhalle am Messplatz des Obst- und Gartenbauvereins. Ob Kürbisausstellung, Geranien- und Blumenschmuckwettbewerbe, ob Schnittkurse und Fachvorträge, Erinnerungen wurden mit den Bildern wach an liebevolle Präsentationen.

Der Verein der Vogelfreunde und der Brieftaubenverein „Heimatliebe“ hätten mit großem Aufwand die Vogelwelt der Bevölkerung nähergebracht – auch sie bestehen heute leider nicht mehr.

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Der Kleintierzuchtverein 1913 dagegen ist im Vereinskalender nicht wegzudenken. Waren Schauen früher im „Bären“ oder in der Alten Turnhalle, so findet man sie heute im Altreuthweg in der eigenen Halle. Das seit 1972 stattfindende Gockelfest lockt Besucher aus nah und fern. So auch das Fischerfest des ASV Frühauf, das in den 1950er Jahren volksfestartig auf dem Messplatz gefeiert wurde und heute am Eichelgartensee stattfindet. Ein Bild von Wolfs Schießhalle und den Feiernden war vielen in guter Erinnerung.

Ein Höhepunkt der vielen Feste in Neulußheim war das Schopfenfest der Landfrauen im Kriegbachweg und auch das Waldfest des Musikvereins, „als es noch nicht solche ausufernden Hygienevorschriften wie heute gab“, sagt Nitsche. Und was wurde nicht alles vom nicht mehr existierenden Männergesangverein auf dem Messplatz gefeiert. Auch die Athleten, der Spielmannszug und der Musikverein standen ihnen in nichts nach. Große Konzerte und Jubiläumsfeiern des AGV Harmonie 1911 (heute Frauenchor „Women’s Voice“) und des Kirchenchors sind heute noch kulturtragender Bestandteil Neulußheims.

Die Hardthalle war in den 1970er Jahren Austragungsort großer Galabälle der Landfrauen, von Kerwetanz, Kegler- und Olympia- und Tennisbällen. Legendär waren die Styropor-Buchstaben, die neue Wortschöpfungen brachten, wenn sie von der Wand fielen. Spaß hatten Kinder bei der Nikolausaktion der Heimkehrer, wie das Foto mit dem Nikolaus im roten Mantel mit seinem Pferdewagen zeigte.

Südwestdeutscher Rundfunk berichtete mit Schlagergrößen aus Neulußheim

Kappenabende des Fischervereins, fröhliches Miteinander im „Parkhof“, der „Eintracht“ oder im Clubhaus Olympia, unter anderem mit dem Musikduo Sturm/Horn, zeigten, dass die Neulußheimer zu feiern wussten. Und dass der Süddeutsche Rundfunk 1979 mit Schlagergrößen aus Neulußheim berichtete, wussten noch viele.

Heute noch ein Aushängeschild ist der TB Germania. Ein Bild von 1977 zeigte eine große Turn- und Gymnastikschau. Dorfmeisterschaften der Fußballer, Kegler, Handballer und Tennisspieler zeigten Neulußheims sportliche Seite. Das Maibaumfest des Gewerbevereins, damals noch mit der Aufstellung des Baumes am Rathaus, findet heute auf dem Messplatz statt. Mit einer Gewerbeschau stellten sich damals wie heute die Betriebe vor.

„Vereine waren und sind die Seele unserer Gemeinde, sie bereichern uns“, so Sven Nitsche abschließend. Die vielen Ehrenamtlichen sind bis heute mit ganzem Herzen dabei. Nitsche sagt: „Unterstützen und tragen Sie durch Ihre Mitgliedschaften zum Gelingen bei.“

Freie Autorin

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