Neulußheim. Hämmernde Rhythmen, grillduftgeschwängerte Luft und das Summen der Gespräche von rund 1000 feierwütigen Gästen – alle nötigen Ingredienzien für einen Gute-Laune-Zaubertrank waren da, als sich der Vorplatz des Alten Bahnhofs von Neulußheim erneut in eine Partymeile verwandelte: Die Vier-Sterne-Gemeinde hatte zur längst legendären „Summertime-Party“ gerufen und das Volk kam in Strömen. Angesichts des unausgegorenen Wetters eigentlich keine Selbstverständlichkeit, dank der grandiosen Feste in den Vorjahren aber eben doch ein Muss.
Kulturamtschefin Alexandra Özkalay hatte wieder einmal das organisatorische Rückgrat vom Verein „Kulturtreff“, den Bauhof, die Parteien, die Landfrauen und den SC Olympia koordiniert, um eine Blase der Kulinarik um das Musikevent herum zu bauen: die in Qualitätsjahrgängen gemessenen Feuerwürste der von den Landfrauen hinter dem Grill eingespannten Landmänner und der den Ladies förmlich aus den Händen gerissene Hackbraten, heruntergespült mit dem Bier, an dessen Zapfhähnen der Kulturtreff die zurückliegenden Wettkämpfe der Parteien in ruhigere Bahnen gelenkt hat.
Neulußheimer Bürgermeister Weirether: Auf Verbundenheit stolz sein
Die Grünen, die SPD, die CDU und „Wir für Neulußheim“ gaben dieses Jahr ein entsprechend gelasseneres gastronomisches Kopf-an-Kopf-Rennen an den Softdrinks, die sich herrlich mit den Crêpes des Sportclubs kombinieren ließen, um dann an die längst zur Institution weiterentwickelte Bar mit Glitzerstimmung und Hochprozentigem zu wechseln. Diese wurde weitgehend von der Kulturtreffjugend übernommen: ein wundervolles Beispiel für das einzigartige Miteinander in Neulußheim, das der gerade ins Amt eingeführte Bürgermeister Kevin Weirether in seiner kurzen Begrüßung – eine fast schon sensationelle Neuheit bei der „Summertime-Party“ – beschwor. Gerade diese Party zeige, „wie groß die Verbundenheit untereinander ist und wie viel Gemeinschaftsgefühl hier besteht. Darauf können wir stolz sein.“
Stolz waren sie, die Neulußheimer, mehr aber noch ausgelassen: Die „klampfenden Telekomer“ der T-Band um Sänger und passionierte „Rampensau“ Klaus Schenk heizte dem rundum zufriedenen Publikum wie gehabt ordentlich ein. Die unprätentiöse Partyband, die in einem spaßorientierten Mix alles spielt, was seit den 1960ern für Laune sorgte, hatte schon 2017 und 2018, vor allem aber bei der ersten Nach-Corona-„Summertime-Party“ 2022 das Volk zum Toben gebracht. So war es wie ein Heimkommen, als das Stimmungssextett seinen charakterstarken, unverkennbaren Sound auf die Zuhörer ausgoss: Wie immer keiner musikwissenschaftlichen Linie verpflichtet, sondern ausschließlich am Spaß orientiert, den es dann zwischen „Satellite“, mit dem 2010 Lena Meyer-Landrut den ESC in Oslo abräumte, „Mike and the Mechanics“ und dem Monkees-Hit „I’m a Believer“ reichlich gab.
T-Band sorgt in Neulußheim für Stimmung
Den Beat und das Feuer des Drummers Thomas Münster und des relaxten Bassisten Mirko Amann trägt das am Haupte lichte, in den Fingern aber blutjunge Gitarren-Doppel Richard Jung und Jörg Dalmolin weiter zum mit grandiosen Effekten jonglierenden Alex Hoppe am Keyboard. Um in der mal beinharten, mal kuschelsanften Stimme Klaus Schenks konzentriert und von diesem – gerne auch mal durch das Publikum hüpfend – als mitreißende Stimmungssalve abgefeuert zu werden: ein Stimmungsgarant erster Güte.
So wurde der Mando-Diao-Kracher „Dance with somebody“ fast so etwas wie ein Motto: Fröhlich und ausgelassen versammelte sich eine ganze Tänzergruppe vor der Bühne, was als Stimmungsmesser für den ultrahocherhitzten Partytiegel gelten kann. Die „Summertime-Party“ war einmal mehr der perfekte Topact der Gute-Laune-Abteilung im Neulußheimer Kulturdreiklang aus Musik, Sekt und Kulinarik.
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