Oftersheim. Die erfolgreiche Reihe "Lebenswege", eine Kooperation von Gemeindebücherei und Volkshochschule (VHS) Schwetzingen, wird auch in diesem Semester fortgesetzt. "Wir möchten unseren Zuhörern Impulse für ihre eigene Lebensführung geben", beschreibt Gundula Sprenger, Leiterin der VHS, den Hintergrund der Reihe - und die Resonanz zeigt, dass solche Impulse gefragt sind. "Aber auch der Abenteueraspekt soll nicht zu kurz kommen", ergänzt Annette Hörstl von der Gemeindebücherei. Und so wird stets auch jemand eingeladen, der in Wort und Bild von seinen Erlebnissen in der Fremde berichtet.
Mit dieser Mischung will das Team in diesem Halbjahr wieder punkten und das Programm ist vielversprechend. Den Auftakt macht am Donnerstag, 11. Oktober, Bernhard Moestl. Der Bestsellerautor präsentiert sein Buch "Shaolin - Du musst nicht kämpfen, um zu siegen" vor. Darin stellt der Autor, der sich selbst bei den Shaolin-Mönchen ausbilden ließ, deren Techniken vor, bei denen es nicht um körperliche Kraft, sondern die Kraft des Denkens geht. Die zwölf wichtigsten Prinzipien erläutert er in seinem Buch - und bringt sie auch Führungskräften in Motivationsseminaren näher.
"Tradierte Handlungsmuster, mit denen man angemessen auf Krisensituationen reagieren kann, werden so in Erinnerung gerufen", so Sprenger. Auch hier springt Hörstel bei, es gehe darum, nicht reagieren zu müssen, sondern selbst so zu agieren, dass man nicht unter Druck gerate, und sich nicht in die Enge treiben zu lassen. "Moestl kann das sehr verständlich für uns ,Westler' schildern", lobt sie, das Buch sei in der Bücherei gefragt. Das ist im Übrigen ein weiterer Faktor bei der Auswahl der "Lebenswege"-Gäste, dass sie Bücher veröffentlicht haben, die "Alternativen anbieten" und Möglichkeiten zeigen, "sich neu zu erschaffen".
Vollkommen umgekrempelt hat der Vortragende im November sein Leben. Christoph Emmelmann war ein erfolgreicher Unternehmer mit zwei Baufirmen, ständig unterwegs, ständig unter Strom. "Mit Anfang 40 hatte er eine schwere Herzoperation. Er konnte danach nicht arbeiten, seine Firmen gingen insolvent, seine Frau ließ sich scheiden. Er musste aus seinem Haus ausziehen und lebte drei Monate auf einem Campingplatz", erzählt Annette Hörstl. "Wir haben ihn wegen seines Lebenswegs ausgesucht". Die Biografie Emmelmanns zeigt eindrucksvoll, wie man mit Rückschlägen und Krisen umgehen kann. Humor habe ihm dabei geholfen, weiß die Leiterin der Bücherei - und deshalb werde er die Zuhörer vor allem zum Lachen bringen und damit Denkanstöße geben.
"Vier Schritte zu mehr Glück"
Nicht umsonst heißt das Buch, das Emmelmann am Dienstag, 13. November, im Gepäck hat, "Schluss mit frustig". Der Lach-Yoga-Trainer erkläre, so Sprenger, wie man sich vom Lebensfrust befreie und zeige "vier Schritte zu mehr Glück und Unbeschwertheit" auf. Das veranschauliche schon das Buchcover: ein gelber Klebezettel, auf dem dringend zu Erledigendes notiert wird und der so als permanente Mahnung fungiert.
In diesem Fall erinnert er aber an eines: ans Lachen, auf dem Zettel auf dem Einband von "Schluss mit frustig" ist nämlich ein Smilie zu sehen. "Emmelmann verordnet einen ,Jammerstopp', damit man sich nicht in Negatives hineinsteigert", umreißt Hörstel, worum es geht. Lachen und Humor, das verspreche neue Kraft und Lebensfreude - und damit sind die Frauen von Bücherei und VHS schon beim nächsten Punkt, der durch die "Lebenswege" erfüllt werden sollte: Es sollte Volkshochschulkurse geben, mit denen auf die Impulse der Vorträge aufgebaut werden kann. "Wir bieten schon seit 20 Jahren Lach-Yoga an", so Sprenger.
Entspannung und schöne Gedanken stehen auch im Januar auf dem Programm. Allerdings nicht mit Denkanstößen, sondern vor allem mit großartigen, beeindruckenden Bildern. Einen Abend für die ganze Familie verspricht Hörstel, wenn Naturfotograf Florian Schulz am Freitag, 25. Januar, in seinem Multivisionsvortrag "Ruf der Wildnis" vom Abenteuer Amerika berichtet. Auch sein Lebensweg ist spannend. Über 15 Jahre lang war er zur Recherche für seine Amerika-Show in den entlegensten Wildnisgebieten unterwegs. Der Fotograf setzt sich für den Naturschutz ein, seine Aufnahmen wurden in Geo und National Geographic veröffentlicht, seine Tierfotos sind preisgekrönt.
Diese Mischung aus Hilfestellung und Unterhaltung will die Oftersheimer und die Menschen in der Region auf ihrem Lebensweg begleiten - und nachdem Annette Hörstel und Gundula Sprenger das aktuelle Programm vorgestellt haben, denken sie bereits über das nächste nach - wenn das nicht vielversprechend ist.
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