Oftersheim. Es ist für eine Gemeinde wie Oftersheim nicht selbstverständlich, sich mit einem eigenen Kulturprogramm im Jahreskalender adäquat zu positionieren. Denn das Angebot an kulturellen Angeboten ist gerade in der Metropolregion riesengroß. Zwischen Mannheim, Ludwigshafen, Heidelberg und Schwetzingen gilt es, eine Nische zu besetzen und letztlich die richtige Dosierung an Events zu finden. „Insbesondere mit Heidelberg, Mannheim und Schwetzingen können wir nicht mithalten“, sagt Kulturamtsleiter Guido Hillengaß im Gespräch mit dieser Zeitung, „wir haben ein anderes Publikum. Da bedarf es einer anderen Ansprache – das ist in einer dörflich geprägten, sehr regen Gemeinde gar nicht so einfach.“
Hillengaß ist sehr erfahren. Seit einem Vierteljahrhundert macht er den Job im Kulturamt, plant und koordiniert mit einem Vorlauf von in der Regel zwei Jahren wichtige Veranstaltungen, überlegt wann und wie sich kleinere Formate integrieren lassen – und er kennt seine Pappenheimer. Da Guido Hillengaß darüber hinaus seit 25 Jahren dem Vereinskartell angehört, der Dachorganisation aller Oftersheimer Vereine, hat er den Überblick über das komplette Veranstaltungsportfolio aller Institutionen wie Organisationen.
Termine 2022
- Picknick Open Air Kino, Freitag, 1. Juli, Einlass ab 19.30 Uhr, Film „Der Rausch“, Vorführung ab 21.15 Uhr (Gemeindepark).
- Ortsmittefest, Samstag, 23. Juli, 13 Uhr bis 24 Uhr, und Sonntag, 24. Juli, 11 bis 18 Uhr.
- Rüdiger Hofmann, Samstag, 5. November, ab 19.15 Uhr (Roland-Seidel-Halle).
„Das funktioniert in Oftersheim sehr gut. Eine Unterstützung gibt es immer, ganz gleich von welcher Seite“, konstatiert Hillengaß, „die Vereine helfen sich gegenseitig und leihen sich untereinander Sachen aus.“
Ein großes und launiges Fest
Eine öffentliche Plattform stellt vor allem das Ortsmittefest dar, das alle zwei Jahre im Wechsel mit dem Tag des Waldes ausgerichtet wird. Die Vorfreude auf das Wochenende am 23./24. Juli ist gewaltig, von Samstag (ab 13 Uhr) bis Sonntag (18 Uhr) geht es im unmittelbaren Umfeld von Rathaus, Friedrich-Ebert-Grundschule, Christuskirche, Gemeindepark und Roland-Seidel-Halle (ehemals Kurpfalzhalle) hoch her. Hauptbühne, Festmeile, Spielstraße und Mittelalterlager bilden zugleich die Koordinaten des Festes, das zum zehnten Mal im Zentrum der Hardtwald-Gemeinde stattfinden wird. „Ein großes Familienfest an zwei Tagen“, ordnet Guido Hillengaß das muntere Treiben ein, „unser Konzept hat sich bewährt. Man muss nicht immer das Rad neu erfinden.“
Am Samstagabend (20.30 Uhr) werden Papi’s Pumpels erneut den Oftersheimern einheizen. Die Schlagerband aus Stockach mag es gerne leidenschaftlich und vor allem lustig. Leadsänger Papi „pumpelt“ eben gerne mit seinen Pumpels (Kumpels) rum. Für den Bandnamen zeichnet sich der 2008 vierjährige Janis (Spitzname „Bisel“) verantwortlich, der Sohn vom Papi. Die Wortkreation eines Buben, der das K mit einem P verwechselte, erwies sich als richtungsweisend wie schicksalhaft. „Die machen drei Stunden lang volle Pulle Gaudi“, sagt Hillengaß über die Band nordwestlich vom Bodensee.
Davor wird ab 18 Uhr die Schwetzinger Partyband Athi.rocks, besser gesagt Athis Partyquartett, die Bühne zum Rocken bringen. Mit handgemachter, ehrlicher Livemusik, mit Spielfreude und Spaß, mit einem ungeschminkten Mix aus verschiedensten Musikrichtungen.
Nachdem Oftersheim am Samstagabend, 23. Juli, rockt und zockt, tanzt und lacht am inspirierenden Kinder- und Jugendtag, geht es am Sonntag, 24. Juli, eher klassisch zu. Ökumenischer Gottesdienst, bayrischer Frühschoppen, Familienmittag mit den beiden Vereinen TSV und HG sowie der Mitmachzirkus Paletti bilden den Rahmen des zweiten Tages. Damit Ton und Licht passen, haben Hillengaß und Co. wie gehabt die Eventprofis der Östringer Session Pro GmbH engagiert.
Hoffmann, Asül und Bodo Bach
Weitere Höhepunkte des jahresübergreifenden Kulturkalenders seien schon mal kurz erwähnt: Am 5. November kommt Kabarettist Rüdiger Hoffmann („Alles mega“), am 13. Januar 2023 dessen Kollege Django Asül („Satirischer Jahresrückblick“) und am 25. März Moderator und Komiker Bodo Bach („Das Guteste aus 20 Jahren“) nach Oftersheim.
Die Mischung stimmt also – die Roland-Seidel-Halle (ehemals Kurpfalzhalle), im Querformat mit rund 250 Sitzplätzen genutzt, macht’s möglich . . .
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