Oftersheim. Welche Themen bewegen die Bürger, welche Herausforderungen müssen bewältigt werden und wie sollte man damit umgehen? In unserer Sommerinterview-Reihe können sich die Oftersheimer Gemeinderatsfraktionen dazu äußern.
Den Auftakt unserer kleinen Serie macht die SPD, die die Antworten am schnellsten zurückgeschickt hat. Fraktionssprecher Jens Rüttinger hat die Fragen schriftlich beantwortet.
Herr Rüttinger, gibt es einen Ort in Oftersheim, um den sich in Ihren Augen nicht genug gekümmert wird?
Jens Rüttinger: Da gibt es einige Plätze. Der Gemeindesportplatz beim Tennisclub Oftersheim in der Hardtwaldsiedlung ist aktuell in einem schlechten Zustand. Der Rollschuhplatz, der Lessingplatz und der Platz an der Friedenslinde gehören außerdem noch aufgewertet.
Sind Sie mit der Umsetzung des Rettungszentrums zufrieden? Hätten Sie sich etwas anders gewünscht?
Rüttinger: Hier geht es nicht um meine Wünsche, sondern darum unserer Feuerwehr für die Zukunft möglichst gut aufzustellen, damit diese zum Schutz unserer Einwohner weiterhin tätig sein kann. Insgesamt glaube ich, können wir mit der Lösung sehr zufrieden sein. Das müssen aber die Nutzer Feuerwehr und Rotes Kreuz entscheiden.
Tempo 30 in der Heidelberger Straße – der Lärmaktionsplan wird bald umgesetzt. Könnte man die Umsetzung irgendwie beschleunigen? Und gibt es noch andere Straßen, wo Sie ein Tempolimit wichtig finden?
Rüttinger: Die SPD Oftersheim spricht sich für Tempo 30 in ganz Oftersheim aus. Insgesamt dauert die Umsetzung sehr lange. Hier sollte der Bürgermeister mit Nachdruck bei den zuständigen Stellen die Umsetzung einfordern.
Finden Sie, der Mensch greift bei den Oftersheimer Dünen zu sehr ein – beispielsweise mit Zäunen oder dem punktuellen Weiden der Ziegen und Schafe – oder müsste da noch viel mehr passieren?
Rüttinger: So wie sich derzeit die Beweidung mit den Zäunen darstellt, bin ich nicht einverstanden. Wir haben dieser Umsetzung so im Gemeinderat nie zugestimmt. Insgesamt ist es gut, dass wir die Binnendünen schützen. Allerdings wird sich unser Wald, wie Generationen ihn kennen oder kannten, verändern. Daran müssen wir uns allerdings gewöhnen.
Was läuft bei der Baustelle Mannheimer Straße gut und was nicht? Anwohner beschweren sich unter anderem wegen der Parkregelungen – können Sie das nachvollziehen?
Rüttinger: Straßenbaumaßnahmen führen immer zu Belastungen der Anwohner und der Gewerbetreibenden. Leider wurden anders als vom Bürgermeister versprochen, die Anwohner und die Gewerbetreibenden nicht zeitnah über die jeweiligen Maßnahmen informiert. Dass dann die Baustelle 14 Tage urlaubsbedingt stillsteht, ist unverständlich. Ich kann den Unmut der Oftersheimer verstehen.
Wie sehen Sie die Diskussion um den barrierefreien Bahnhof? Wie soll das finanziell geregelt werden – oder haben Sie sogar eine ganz andere Lösung, wie man barrierefrei nach Schwetzingen kommen könnte?
Rüttinger: Hier liegen die Forderungen des Gemeinderats der Deutschen Bahn vor. Finanziell sehen wir die Deutsche Bahn beziehungsweise den Bund in der Pflicht, da die Unterführung nicht der Wunsch der Gemeinde war, sondern ein Projekt der Bahn. Eine barrierefreie Zuwegung ist kein Wunsch, sondern eine Notwendigkeit, damit insbesondere Menschen mit Mobilitätseinschränkungen die Unterführung sicher benutzen können.
Bald soll es Luftfilter an Kindergärten und Schulen geben. Lange wurde darüber im Gemeinderat diskutiert. Was halten Sie von dieser Lösung gegen das Coronavirus? Gibt es für Sie noch andere Mittel?
Rüttinger: Luftfilter sind insbesondere bei Zimmern, die schlecht oder gar nicht belüftet werden können absolut notwendig. Übrigens sowohl bei unseren Schulen wie auch unseren Kindergärten. Allerdings sollten unbedingt die staatlichen Förderungen ausgeschöpft werden. Leider habe ich zum heutigen Tag (4. August) noch keine Rückmeldung über den Testlauf der in einer Eilentscheidung angeschafften Lüfter. Was grundsätzlich Entscheidungen schwierig macht.
Seit Juli hat die Gemeinde eine neue Integrationsbeauftragte. Welche Projekte würden Sie sich im Ort wünschen?
Rüttinger: Wir brauchen keine neuen Projekte, sondern die Fortführung der bisher, aus meiner Sicht guten Arbeit aller an der Integration beteiligten. Hier möchte ich ausdrücklich die Ehrenamtlichen des Asylkreises hervorheben.
Welcher ist ihr Lieblingsplatz in der Gemeinde – und warum?
Rüttinger: Den einen Lieblingsplatz habe ich nicht. Aber wenn es meine Zeit zulässt, bin gerne in unserem Pachtgarten in der Gartenanlage „Im Sand auf den Kohlwald“, auf dem Gelände der Sportgemeinschaft Oftersheim (SGO) oder einfach zuhause. Dass alle drei Orte in der Hardtwaldsiedlung sind, ist kein Zufall, hier fühle ich mich sehr wohl.
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