Gemeinderat

Bessere Strukturen sind das Ziel

Bewertung der Stellen soll analysiert werden

Von 
Lukas Heylmann
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Oftersheim. Die Freude war der CDU-Fraktion in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates deutlich anzumerken. Und das wundert nicht wirklich, denn mit der Auftragsvergabe für eine Untersuchung der Kernverwaltung von Oftersheim stand ein Punkt auf der Tagesordnung, der auf ein Anliegen der Christdemokraten zurückgeht – eines mit Erfolg, denn der Auftrag ist nun vergeben.

Ein kurzes Zurückspulen in den Dezember 2020: Da hatte die CDU in der Gemeinderatssitzung eine Bedarfsanalyse der zurzeit 46 Stellen im Rathaus angeregt. Das Gremium stimmte diesem Vorschlag Anfang 2021 mehrheitlich zu. Dann passierte für eine ganze Weile nichts. Grund dafür – so die Verwaltung – waren die Bürgermeisterwahl im September 2022 und der Wahlkampf im Vorfeld. Nach der Wahl habe das Projekt zudem auf Eis gelegen, um dem neuen Bürgermeister nicht vorzugreifen.

Einen Wermutstropfen gab es für die CDU laut deren Fraktionsvorsitzender Annette Dietl-Faude dennoch, denn die beauftragte Kommunalberatungsfirma Heyder und Partner aus Tübingen kann laut eigener Aussage voraussichtlich erst im November mit dem Projekt starten. Bürgermeister Pascal Seidel erklärte, dass sich das Unternehmen zurzeit in einem Großprojekt befinde, das zuständige Team seine Aufmerksamkeit ab November allerdings ganz Oftersheim widmen könne.

Die Verwaltung hatte Gespräche mit fünf Beratungsunternehmen geführt. Heyder und Partner hatte nicht nur das günstigste Angebot gemacht, sondern auch eine Zusatzleistung ins Gespräch gebracht, die vor allem den Bürgermeister überzeugt habe: begleitende Workshops für die Mitarbeiter. „Wenn es eine Umstrukturierung gibt, kann diese nur funktionieren, wenn alle dahinterstehen“, so Seidel in seiner Erklärung. Die Analyse lässt sich Oftersheim rund 43 000 Euro kosten, für die Workshops kommen weitere 7000 Euro hinzu – das Gremium konnte über die Sachverhalte getrennt abstimmen und nahm beide einstimmig an.

Unglückliche Entscheidungen

Fraktionsvorsitzender Patrick Schönenberg erwähnte im Namen der Grünen, dass diese das Vorhaben der CDU von Beginn an unterstützt habe – vor allem, da es in der Vergangenheit, so seine Worte „unglückliche Strukturentscheidungen“ gegeben habe. Außerdem äußerte Schönenberg die Hoffnung, dass die Workshops die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Ämtern verbessern könnte. Jens Rüttinger (SPD) erklärte, dass seine Fraktion sich wünsche, dass im Anschluss an die Analyse im Rathaus, die „Mitarbeiter des Bauhofs in den gleichen Genuss kommen, denn auch sie haben ein Recht auf eine faire Beurteilung ihrer Stellen“.

Welche Umstellungen das Gutachten der Firma letztlich mit sich bringen wird, zeigt sich wohl allerdings erst mittelfristig. Heyder und Partner veranschlagt laut Verwaltung für ein solches Projekt sieben bis acht Monate – somit wäre die Untersuchung erst im Sommer 2024 abgeschlossen.

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