Bildung auch im Digitalen: Büchereinutzer wissen mehr

Lukas Heylmann findet es vorbildlich, dass sich die Oftersheimer Gemeindebücherei breiter aufstellen will - die Menschen müssen es aber auch nutzen.

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Lukas Heylmann
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Oftersheim. Im Jahr 2022 hat das Statistikportal „Statista“ einen Bericht zur Digitalisierung an deutschen Schulen veröffentlicht. Dabei verweist es auch auf den Schub, den die Corona-Pandemie hier zwangsweise ausgelöst hatte – und die desolaten Zustände, auf die diese Trendwende traf. „An vielen Schulen fehlte es schlicht an der grundlegenden Infrastruktur“, heißt es in dem Report. Zudem hätten Studien aus der Zeit davor gezeigt, dass deutsche Kinder nur mittelmäßige digitale Kompetenzen hätten.

Aber sie kommt dennoch in die Schulen, die Digitalisierung. Und seien wir ehrlich: An ihr führt kein Weg vorbei, weder im Arbeitsalltag, noch in der Freizeit. Deutschland war bei dem Thema träge, dauerhaft querstellen kann es sich aber nicht mehr. Und hier kommen auch traditionsreiche Institutionen wie Büchereien ins Spiel. Dass diese digitale Medien zur Verfügung stellen, ist seit Jahren so. Dennoch hängt ihnen oft – zu Unrecht – ein ewiggestriger Ruf nach.

Dabei kann man den Büchereien womöglich vorwerfen, dass sie nicht ausreichend auf ihr vielfältiges Angebot aufmerksam machen – nicht jedoch, dass sie sich nicht bemühen, ihre gesellschaftliche Aufgabe zu erfüllen. Jedenfalls nicht in Oftersheim. Und so schwingt fast ein bisschen Undankbarkeit mit, wenn man ein niedrigschwelliges Angebot wie die örtliche Gemeindebücherei nicht nutzt. Denn wer den eigenen oder womöglich den Horizont des Nachwuchses erweitern will, wird keine günstigere Möglichkeit in dieser Seriosität finden.