Oftersheim. Die Sommerferien stehen vor der Tür und die große Frage, die sich sowohl Eltern als auch Kinder stellen, lautet: Wie vertreibt man sechs schulfreie Wochen? Die Antwort darauf ist in diesem Jahr nach der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Kontaktbeschränkungen – insbesondere von Mitte März bis zu den Pfingstferien – noch mehr als sonst eine Herausforderung. Der Gemeinde ist es in Kooperation mit Vereinen und Organisationen dennoch gelungen, ein vielseitiges und umfangreiches Programm für Kinder und Jugendliche von sechs bis 17 Jahren anzubieten. Los geht’s am Samstag, 1. August, es endet am Samstag, 12. September.
Federführend verantwortlich ist Jugendreferent Steffen Eisemann. „Es waren schon besondere Bedingungen, unter denen wir in diesem Jahr das Sommerferienprogramm organisieren mussten. Aber die neuen Verordnungen zur Corona-Pandemie und die damit verbundenen Lockerungen geben uns jetzt den Raum für das tolle Programm mit insgesamt 30 Veranstaltungen, die wir auf die Beine gestellt haben“, zeigt er sich erleichtert. „Ich bin froh, dass manche Vereine auch mehrfach Veranstaltungen anbieten.“ Das Programm, weiß er, sei nur möglich durch das Engagement der vielen Ehrenamtlichen der Vereine, ist er dankbar, „dass das Ergebnis den Kindern und Jugendlichen in unserer Gemeinde zugutekommt.“
Er freut sich über die neuen Teilnehmer wie die TSV-Abteilung Leichtathletik, den Golfclub oder den Heimat- und Kulturkreis. Aber er hat auch Verständnis dafür, wenn Vereine aufgrund der besonderen Situation in diesem Jahr nicht teilnehmen können.
Mit heißer Nadel gestrickt
Auch das Jugendzentrum ist wieder mit von der Partie. „Dieses Mal wurde das Programm mit heißer Nadel gestrickt“, sagt Hausleiter Sebastian Längerer. „Lange drohte uns ja eine komplette Absage, aber wir haben uns immer noch ein Türchen mit einem Behelfsprogramm offengelassen. Jetzt bin ich froh, dass wir so viele Veranstaltungen anbieten können.“ Er spricht die Ausflüge an: „Wenn ein Verein in diesem Jahr nicht teilnimmt, haben wir versucht, alternative Betreuungsmöglichkeiten zu finden und das ist uns auch in den meisten Fällen gelungen“, ist er stolz, dass es „nur marginale Einschnitte gibt“. Auch er kann die Beweggründe für die Absagen – wie Steffen Eisemann – nachvollziehen: „Immerhin lastet die Verantwortung oftmals auf den Schultern gerade der älteren Mitglieder – und die gehören eben zur Risikogruppe.“
Wie viele Mitglieder des MSC, weshalb sich der Vorsitzende Ralf Kumpf für die Absage des beliebten Seifenkistenrennens entschieden hat. Bereits in der Juni-Sitzung des Gemeinderats äußerte er sich kritisch dazu, dass die Gemeinde überhaupt ein Sommerferienprogramm anbietet. „Es gibt in diesem Jahr nun mal Verordnungen und die sollten wir einhalten. Ich will kein Risiko für meine Mitglieder eingehen, die sich ehrenamtlich engagieren. Für die Situation kann niemand etwas, aber wir sollten alle vernünftig sein“, ist seine Auffassung. „Wer steht in der Verantwortung, wenn etwas passiert? Das ist der Veranstalter. Und das will ich mir nicht antun.“
Zudem sei bei seinem Angebot der Aufwand bei einer Durchführung zu groß, gibt er zu bedenken. „Wir hätten zusätzliche Ausgaben für die Einhaltung von Hygiene und Verordnungen. Und wir müssten immer schauen, dass die Kinder nicht so dicht beieinanderstehen. Dabei wollen sie doch eigentlich nur zusammensein.“ Viele Veranstaltungen, meint Ralf Kumpf, würden abgesagt. „Das ist schade, aber es ist nun mal so.“ Und so sieht das Programm aus:
SGO: Den Auftakt macht am Samstag, 1. August, die SGO mit ihrem „Fußball – Spielen – Spaß haben für Mädchen und für Jungen“. Das Ganze startet um 9.45 Uhr auf dem Sportgelände des SGO (Altersgruppe sechs bis 13 Jahre).
KSC: Wenn Kinder und Jugendliche schon immer mal boxen wollten wie die Klitschko-Brüder, sind sie beim KSC-Angebot „Boxen für Kids“ und „Boxen für Junioren“ – jeweils Dienstag, 4. August, und Donnerstag, 6. August, genau richtig. Im Wechsel können Sechs- bis Zehnjährige von 14.30 bis 15.15 Uhr und Elf- bis 14-Jährige von 15.45 bis 16.30 Uhr, die Fäuste in den Trainingsräumen der Intelligent Punchers, Mannheimer Straße 40, fliegen lassen.
DRK: In einem Notfall mit Verletzten schnell zu reagieren, ist absolut notwendig und im schlimmsten Falle sogar lebensentscheidend. Doch wie handelt man überhaupt richtig, wenn sich ein Mensch verletzt hat, blutet, keine Luft mehr bekommt oder nicht mehr atmet? Das Jugendrotkreuz bereitet Kinder und Jugendliche von sieben bis 13 Jahren in seinem Programm „Kleine Helfer – große Helden“ am Freitag, 7. August, von 11 bis 18 Uhr in den DRK-Räumen, Mannheimer Straße 5, auf solche Fälle vor.
Huko: Wer sich schon immer gefragt hat, wie Oftersheim überhaupt entstanden ist und sich für die lokale Heimatgeschichte interessiert, kann sich bereits auf die zweite Ferienwoche freuen, denn dann stellt der Heimat- und Kulturkreis (Huko) die Frage „Kennt ihr Oftersheim?“ Kennt man nicht auf Anhieb die Antwort, ist das sicherlich kein Problem, denn in einer anderthalbstündigen Veranstaltung im Gemeindemuseum, Mannheimer Straße 59, lernen Sechs- bis 17-Jährige von 14 bis 15.30 Uhr am Montag, 10. August, ihre Gemeinde besser kennen.
Golf-Club: Tee kann nur getrunken werden? Nicht ganz, denn in der Golfsprache ist ein Tee auch ein Sockel, von dem der Golfball abgeschlagen wird. Dieser wird dann mit Schwung durch die Luft geschlagen, um zum Finale in ein Loch zu fallen – und das mit möglichst wenig Schlägen. Der Golf-Club gibt am Dienstag, 11. August, von 14 bis 16.30 Uhr auf seiner Anlage eine kleine „Einführung in den Golfsport“ für Interessierte zwischen sechs bis 17 Jahren.
TSV-Leichtathletik: Will sich die Jugend im Alter von sechs bis zehn Jahren in den Ferien sportlich messen, hat sie mit dem Programm „Leichtathletik-Sommerolympiade“ des TSV am Mittwoch, 12. August, von 10 bis 13 Uhr die Möglichkeit. Egal ob Weitsprung, Kugelstoßen oder 100-Meter-Lauf – die Teilnehmer können auf dem TSV-Sportplatz ihre Talente zum Besten geben.
Capoeira: Am Montag, 17. August, reisen die Teilnehmer gedanklich nach Brasilien, indem sie eine Einführung in brasilianische Kampfkunst mit „Capoeira zum Schnuppern“ kriegen. Für die insgesamt Sechs- bis Neunjährigen startet die Reise von 10 bis 11.30 Uhr im Rose-Saal, von 12 bis 13.30 Uhr bekommen die Zehn- bis 14-Jährigen einen Einblick in die südamerikanische Kampfkunst.
Juz: Lasst euch überraschen – heißt es am Dienstag, 18. August, jeweils für zwei Stunden im Jugendzentrum beim „Überraschungskino“. Von 11 bis 18.30 Uhr können sich jeweils zehn Teilnehmer von zwölf bis 17 Jahren auf einen Überraschungsfilm freuen. Das Juz hat sich ein weiteres spannendes Highlight überlegt, denn am Donnerstag, 20. August, geht es von 9.45 bis 16 Uhr nach Heidelberg zur Besichtigung des Schlosses. Treffpunkt ist der Rathausvorplatz.
TCO: Am Samstag, 22. August, von 10 bis 13 Uhr zeigt der TCO mit seinem „Spiel und Spaß auf dem Tennisplatz“ auf der Tennisanlage den Kindern von sechs bis zwölf Jahren, wie man einen Aufschlag macht, um den Ball über das Netz zu schlagen.
Kleintierzüchter: Kreativ wird die Woche abgerundet mit dem Bastelnachmittag für Zehn- bis Zwölfjährige am Samstag, 22. August, von 14 bis 17 Uhr beim Kleintierzuchtverein, Oberer Wald.
Jugendreferat: Leider gibt es noch zu viele körperliche Übergriffe mit Opfern, die sich nicht wehren konnten. Damit sich bereits die Jugend schon früh zu behaupten weiß, lehrt am Montag, 24. August (und am Donnerstag, 3. September), die Veranstaltung „Selbst-bewusst verteidigen“, von 10 bis 11 Uhr die Sechs- bis Neunjährigen und von 11.30 bis 12.30 Uhr die Zehn- bis 14-Jährigen, wie das geht. Beide Termine finden im Rose-Saal statt.
Förderverein Wildgehege: Am Dienstag, 25. August, geht es von 11 bis 14 Uhr spannend weiter mit einem Lern- und Spieltag zwischen den Gehegen, angeboten vom Förderverein Wildgehege und dem Jugendzentrum. Die Teilnehmer im Alter von acht bis 13 Jahren treffen sich beim Pavillon am Wildgehege.
Juz: Den Abschluss der vierten Ferienwoche macht am Donnerstag, 27. August, von 9.30 bis 15 Uhr der Ausflug ins Technoseum, wo Kinder und Jugendliche von acht bis 14 Jahren interessante geschichtliche Fakten entdecken können. Treffpunkt ist am Jugendzentrum.
Das ist auch der Ausgangspunkt einer Exkursion in den Kleinen Odenwald, mit der die vorletzte Ferienwoche beginnt. Mit einer Höhe von 570 Metern ist der Königsstuhl der höchste Berg sowohl des Kleinen Odenwaldes wie auch an der Bergstraße. Dorthin starten die Teilnehmer im Alter von zehn bis 14 Jahren am Dienstag, 1. September, von 13.45 bis 16 Uhr. Treffpunkt ist am Rathausvorplatz.
Am nächsten Tag ist das Ausflugs-ziel der Minigolfplatz in Schwetzingen. Los geht’s für die Zwölf- bis 17-Jährigen um 13.45 Uhr, die Veranstaltung endet um 16 Uhr in der Mannheimer Straße 67.
Den Luisenpark steuern am Dienstag, 8. September, von 9.30 bis 15 Uhr Sechs- bis 17-Jährige an. Im weitläufigen Park kann nach Herzenslust getobt und gespielt werden.
Und noch einmal ist das Juz an der Reihe: Auf eine ganz besondere Rallye dürfen sich die Teilnehmer im Alter von zehn bis 14 Jahren am Mittwoch, 9. September, freuen, wenn es von 10 bis 13 Uhr heißt „Burgerjagd – die etwas andere Rallye“.
TTC: Tischtennis-Profis aufgepasst – wer hat den effektivsten Schmetterball drauf? Aber auch diejenigen, die noch nicht den richtigen Aufschlag kennen, sind angesprochen, denn der TTC Eichenkreuz begrüßt beim „Tischtennis für Anfänger und Fortgeschrittene“ am Donnerstag, 10. September, von 10 bis 13 Uhr nicht nur die Könner. Hier werden allen Teilnehmern von acht bis zwölf Jahren in der Kurpfalzhalle Tricks und Kniffe gezeigt.
Gemeindebücherei: Am Freitag, 11. September, von 10 bis 11 Uhr werden spannende Geschichten für die Teilnehmer von sechs bis acht Jahren bei der „Geschichtenzeit“ in der Gemeindebücherei gelesen.
Rebennack: Schon so schnell zu Ende? Ach was, da kommt doch noch das Finale! Wie wäre es mit einer modernen Schnitzeljagd? Die Praxis für Ergotherapie Rebennack macht am Samstag, 12. September, den Abschluss des Sommerferienprogramms mit „Geocaching – moderne Schnitzeljagd mit GPS“. Die heiße Jagd geht um 10 Uhr an der Grillhütte los und endet um 13 Uhr.
Anmeldung und Platzvergabe
Das Anmeldeverfahren erfolgt in diesem Jahr kontaktlos. Für die Anmeldung muss der Anmeldebogen komplett ausgefüllt werden und von den Eltern unterschrieben sein.
Bis Dienstag, 14. Juli, müssen die Anmeldebögen in den Briefkasten des Jugendzentrums, Mannheimer Straße 67, geworfen werden.
Ab Mittwoch, 15. Juli, erfolgt dann die computergestützte automatische Platzvergabe. Alle bis dahin abgegebenen Anmeldungen werden gleichberechtigt behandelt.
Beim Aussuchen der Wunschveranstaltungen sollte man auf die besonderen Hinweise zu den einzelnen Veranstaltungen achten.
Nach erfolgreicher Platzvergabe durch den Computer wird eine Anmeldebestätigung (Teilnehmerpass) erstellt.
Der Teilnehmerpass wird spätestens bis Freitag, 24. Juli, an die angegebene E-Mail-Adresse geschickt. Eine Abholung im Jugendzentrum ist in diesem Jahr nicht möglich.
Beim Oftersheimer Sommerferienprogramm unter Pandemiebedingungen entfällt die in den vergangenen Jahren übliche Anmeldegebühr.
Bei einigen Veranstaltungen wird eine zusätzliche Teilnahmegebühr, beispielsweise für Eintrittsgelder, erhoben.
Nach dem abgeschlossenen Anmeldeverfahren werden die noch freien Plätze in einer Restebörse vergeben, die ab Montag, 27. Juli, ausschließlich telefonisch unter der Nummer 06202/59 71 13 stattfindet. zg
Das ist sonst noch wichtig
Ein Teilnahmeverbot gilt für Personen, die in Kontakt zu einer mit dem Coronavirus infizierten Person stehen oder standen, wenn seit dem letzten Kontakt noch nicht 14 Tage vergangen sind oder sie typische Symptome einer Coronavirus-Infektion aufweisen.
Eine Gesundheitsbestätigung ist für jedes Kind zu jeder Veranstaltung durch die Erziehungsberechtigten auszufüllen und vor der Teilnahme beim Veranstalter abzugeben. Ein entsprechender Vordruck der Gesundheitsbestätigung wird mit dem Teilnahmepass übersandt.
Wenn eine Person bis zu zwei Wochen nach ihrer letzten Teilnahme an einer Veranstaltung des Sommerferienprogramms feststellt, dass sie Symptome einer Infektion mit dem Coronavirus hat, sie selbst oder Familienmitglieder positiv auf Corona getestet worden sind, dann sollte dies telefonisch an die Nummer 06202/59 71 13 gemeldet werden.
Zu jedem Zeitpunkt sollte ein Mindestabstand von 1,5 Metern zu anderen Personen eingehalten werden.
Eine einfache Mund-Nase-Bedeckung oder eine Alltagsmaske muss grundsätzlich immer zu den Veranstaltungen mitgebracht und dort bereitgehalten werden.
Wenn eine Teilnahme an einer Veranstaltung nicht möglich ist, bitte rechtzeitig anrufen (vormittags im Rathaus unter der Nummer 06202/59 71 13; ab 14 Uhr im Jugendzentrum unter der Nummer 06202/59 71 56), damit der Platz anderweitig vergeben werden kann. zg
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