Demokratie im Vorschulalter

Oftersheim. Es sei wichtig, Kinder an den Entscheidungsprozessen teilhaben zu lassen, findet Stefan Wolf, Mitarbeiter der Lebenshilfe, die Träger der Kindertagesstätte Sonnenblume in Oftersheim ist. Ihre 74 Kinder sollen schon im Vorschulalter zu aktiven Mitgestaltern der eigenen Lebens- und Lernwelt erzogen werden. „So können die Kinder die Kompetenz erwerben, um selbstbestimmt, eigenverantwortlich und individuell handeln zu können“, sagt Wolf. Die oberste Prämisse sei es, das Kind von Anfang an als Rechtsträger zu betrachten. Für das Team in der Kita bedeute das im Besonderen eine professionelle Haltung gegenüber den Kindern – geprägt von Akzeptanz, Empathie, Transparenz und Respekt. „Wir wollen Geborgenheit und Schutz, Orientierung und Halt bieten.“

Teilhabe essenziell

Um den Kindern ihre Rechte bewusst zu machen, sei den Mitarbeitern der Kita besonders wichtig, im Alltag Situationen zu schaffen, in denen der Nachwuchs Teilhabe und Entscheidungsmacht erlebe. Ein Beispiel dafür sei die regelmäßig stattfindende Kinderkonferenz. „Im täglichen Miteinander erleben die Kinder, dass ihre Meinung zählt, sie etwas bewirken und Dinge, die sie betreffen, mitentscheiden und den Kindergartenalltag mitgestalten können“, erklärt Wolf.

Besonders im Fokus stünden Teilhabe und Partizipation. „Teilhabe bedeutet Verantwortung übernehmen und Entscheidungen treffen.“ Das seien wichtige Aspekte, die den Aufbau des Selbstvertrauens der Kinder unterstützen würden. Unter Partizipation verstünde das Team die Einübung demokratischer und sozial-kooperativer Entscheidungen. So könnten die Kinder erleben, dass ihre Meinung wichtig sei und einen Unterschied mache. „Wir geben Kindern den Raum und das Recht, ihre Wünsche und Interessen zu vertreten, um ein fundiertes Demokratieverständnis zu entwickeln.“ Ziel sei zudem auch das Erkennen des eigenen Selbstwertgefühls und Stärkung des Selbstvertrauens. nesy/mgw