Oftersheim. „Der Klimawandel trifft auch Oftersheim. Das können wir zum Beispiel an unserem Wald deutlich sehen“, so Bürgermeister Pascal Seidel. Wie mit den Herausforderungen des Klimawandels umgegangen werden könnte, war Thema beim Besuch des Landtagsabgeordneten der Grünen, Dr. Andre Baumann, im Oftersheimer Rathaus. Dort standen wichtige Themen wie Klima- und Umweltschutz auf der Tagesordnung. „Wir müssen mit vereinten Kräften daran arbeiten, dass wir uns in Zeiten steigender Temperaturen und Extremwetterlagen zukunftsfähig aufstellen“, sagte Baumann. „Ich freue mich, dass die Gemeinde einen Klimamanager eingestellt hat und den Klimaschutz vorantreiben möchte. Ich unterstütze die Gemeinde sehr gerne.“
Beim Besuch des neuen Rathauschefs ging es auch um die Zukunft des Hardtwalds, um Biotopvernetzung und eine zukunftsfähige Wärme- und Energieversorgung. „Wir müssen den Hardtwald nachhaltig bewirtschaften“, so Seidel und verwies auf den Bericht des Revierförsters in der letzten Gemeinderatssitzung.
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Seit Jahren gilt der Beschluss, der von der Grünen Gemeinderatsfraktion beantragt wurde: Nur schadhafte Bäume dürfen im Gemeindewald entnommen werden. In der letzten Gemeinderatssitzung wurde außerdem beschlossen, dass alle Mehreinnahmen aus dem Holzverkauf in Pflegemaßnahmen investiert werden. So werden Spätblühende Traubenkirsche und Kermesbeere nun noch stärker bekämpft und der Wald mit Bäumen aufgeforstet, die vermutlich besser an das wärmere Klima angepasst sind.
Klimawandel in Oftersheim: Lebensräume wieder herstellen
Apropos warm: „Die Pflege der Oftersheimer Dünen liegt mir besonders am Herzen“, sagte Baumann. Die Oftersheimer Dünen bieten Lebensräume für Arten, die besonders gut an hohe Temperaturen angepasst sind. „Umfangreiche Naturschutzmaßnahmen in den Naturschutzgebieten waren die Voraussetzungen, damit der Oftersheimer Golfplatz genehmigt werden konnte“, so Baumann über die Verhandlungen, die er noch als Nabu-Landesvorsitzender mit der Gemeinde Oftersheim und dem Regierungspräsidium Karlsruhe geführt hatte.
Damit seltene Pflanzenarten, wie die Sandstrohblume, das Sandveilchen oder die Sandsilberscharte gefördert werden, müssen deren Lebensräume hergestellt werden. Diese Naturschutzmaßnahmen sind in den letzten Jahren ins Stocken geraten. Baumann und Seidel waren sich einig, dass alle Akteure an einen Tisch geholt werden müssen, um die Entwicklung der landesweit bedeutsamen Sandökosysteme in den Oftersheimer Dünen voranzubringen.
Klimaschutz in Oftersheim: Hand in Hand
Potenzial für erneuerbare Energien sehen Baumann und Seidel unter anderem bei der Freiflächen-Photovoltaik. „Ich würde mir wünschen, dass auf geeigneten Flächen in Oftersheim Solarmodule erneuerbare Energie liefern würden“, so Baumann. „Und wir müssen Energie einsparen, um die Klimaziele zu erreichen.“ Pascal Seidel stimmte ihm zu: „Wir haben die Stelle des Klimamanagers besetzt und werden nun konsequent untersuchen, wo wir Energie sparen können. Ein erster Schritt ist die in Auftrag gegebene Wärmekartierung und die geplante kommunale Wärmeplanung. Und ich werde natürlich auch prüfen, ob es geeignete Flächen für Photovoltaikanlagen in Oftersheim gibt.“
Groß sind die Herausforderungen, die es gemeinsam zu bewältigen gilt. Sowohl beim Umwelt- und Klimaschutz, als auch bei anderen dringenden Themen, die die Gemeinden im Wahlkreis beschäftigen, wie der Neubau der Gütertrasse der Bahn oder die zunehmende Bürokratisierung, die den Verwaltungen zu schaffen macht. „Fakt ist: Wir können viele Herausforderungen nur gemeinsam bewältigen“, waren sich Baumann und Seidel einig. „Und darum müssen wir sie auch gemeinsam anpacken.“
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