Klimaschutz

Energiesparen beim Wäschewaschen: Tipps von Oftersheimer Experte

"Meister Lutz" gibt Tipps zur umweltfreundlichen Wäschepflege, wie das sparsame Dosieren von Waschmittel, das Verzichten auf Weichspüler und Hygienespüler sowie die Verwendung von Pulverwaschmittel anstelle von Flüssigwaschmittel.

Von 
Marcus Oehler
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Oft reichen 30 Grad Temperatur für den Waschvorgang in der Waschmaschine aus. © dpa

Oftersheim. Seit Mitte vergangenen Monats erläutert der Oftersheimer Klimaschutzmanager Martin Hirning unter dem Pseudonym „Meister Lutz“ Themen rund um sein Fachgebiet. Dieses Mal: Sollte Wäsche wie gewohnt gewaschen werden?

„Eine Wäschetrocknung steht auf Platz eins und ein 40-Grad-Waschgang auf Platz drei im Ranking der Energiefresser im Haushalt“, weiß „Meister Lutz“. Leicht verschmutzte Buntwäsche könne auch bei nur 20 bis 30 Grad gewaschen werden, „was ausreichend ist und die Wäsche schont. Auch bei Weißwäsche sind in der Regel nicht mehr als 40 Grad notwendig“. So verbrauche eine Waschmaschine bei einem Waschvorgang mit 90 Grad ungefähr 1,9 Kilowattstunden Strom. „Und das kostet ungefähr 66 Cent, während ein Vorgang mit 30 Grad nur ungefähr 0,4 Kilowattstunden Strom benötigt und nur noch 14 Cent kostet.“

Nächster Rat: „Und bitte nur waschen, wenn es nötig ist. Nicht alle Textilien müssen nach einmaliger Benutzung in die Maschine gesteckt werden. Bei Pullovern und Hosen reicht oft Lüften. Seltener wäscht auch, wer seine Maschine bei jedem Waschgang möglichst voll belädt. So ist garantiert, dass Wasser, Strom und Waschmittel so effizient wie möglich verwendet werden. Das schont Umwelt und Geldbeutel.“

Um umweltfreundlich Wäsche zu waschen, habe er noch weitere Ratschläge: „Achtet beim Kauf auf nachhaltige Waschmittel. Wenn Waschmittelhersteller damit werben, dass ihr Produkt weniger schäumt, über mehr Waschkraft verfügt oder ähnliche Produkteigenschaften besitzt, dann enthält dies verschiedene Kunststoffverbindungen. Das ist flüssiges Plastik, das durch den Waschgang in die Umwelt gelangt. Zum Glück gibt es einige Produkte, die ohne Kunststoffe im Waschmittel auskommen.“

Klimafreundlicher könne auch durch sparsames Dosieren gewaschen werden. „Denn viel hilft hier nicht viel.“ Meistens reiche die Menge aus, die auf der Packung als Dosierangabe für „leicht verschmutzte Wäsche“ angegeben sei.

Auf ein Trio beim Wäschewachsen könne außerdem problemlos verzichtet werden: Weichspüler, Hygienespüler und das Vorwaschprogramm. „Heutige Waschmittel reinigen so gut, dass eine Vorwäsche fast immer unnötig ist, Waschmaschinen haben dieses Programm halt ,für alle Fälle‘.“ Ein Weichspüler stelle eine „überflüssige Umweltbelastung“ dar, denn in einem solchen Mittel seien allerlei chemische Verbindungen wie Duft-, Farb- oder Konservierungsstoffe enthalten, die auch Hautreizungen und allergische Reaktionen auslösen könnten. Ausnahmen stellten nur einige Bio-Weichspüler dar, betont Hirning.

„Ähnlich ist es bei Hygienespülern. Zwar töten sie tatsächlich Keime ab, enthalten aber laut den Verbraucherzentralen Verbindungen, die auch den Mikroorganismen in Kläranlagen oder Wasserorganismen schaden können. Sicher ist, dass sie zu einem gesteigerten Chemikalieneintrag in die Gewässer führen“, erläutert der Oftersheimer Klimaschutzmanager.

Lieber Pulver oder Flüssigwaschmittel? Bei dieser Frage sei Pulver meistens die bessere Antwort, erklärt Hirning abschließend, „da Flüssigwaschmittel oft mehr Chemie enthält, beispielsweise in Form von Konservierungsmitteln. Damit belastet flüssiges Waschmittel Kläranlagen und Gewässer stärker als Pulver. Caps, Pods und Co. brauchen viel Platz für wenig Inhalt und können überdies nicht dosiert werden“.

Dies seien jedoch nur grundlegende Tipps, schreibt Hirning und lädt dazu ein, sich in persönlichen oder auch telefonischen Sprechstunden unter der Nummer 06202/59 72 01 detaillierter zu informieren oder eine E-Mail mit Fragen an die Adresse meister-lutz@oftersheim.de zu senden.

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