Oftersheim. Nahezu 25 Landfrauen und auch einigen Männer, ließen sich von der Stadtführerin Elke Noeske in die Vergangenheit von Schwetzingen entführen, wie sie uns in einer Pressemitteilung wissen lassen. Der schöne Klang der Marienglocke begrüßte die Gruppe vom Turm der St. Pankratius-Kirche, bevor sie sich auf den Weg zum Ehrenhof des Schlosses machten. Dort erfuhren sie von der Palatina-Achse, die sich vom Königsstuhl in Heidelberg über den Schlossgarten in Schwetzingen bis zur Kalmit, der höchsten Erhebung des Pfälzer Waldes, zog – teilweise sogar als Sichtachse. Diese Achse diente dem Hofastronomen von Kurfürst Carl Theodor, Christian Mayer, als Grundlage zur Vermessung der Kurpfalz in seiner „Charta Palatina“, die er von 1764 bis 1772 erarbeitete.
Danach machten sich die Landfrauen und -männer auf den Weg zum wohl umstrittensten Denkmal der Stadt. „Carl Theodor mit Mätresse auf dem Schwein“. Die Besucher ließen sich erklären, was es damit auf sich hat: Der Künstler Peter Lemke wollte damit ausdrücken, dass der Kurfürst „viel Schwein in seinem Leben hatte“. Dann ging es weiter, an der Spargelfrau vorbei, bei der Elke Noeske den Damen nicht viel erzählen musste, da sie als Landfrauen über Spargel und den Anbau „bestens Bescheid wussten“, wie sie mitteilen.
Weiter ging es über den Pigage-Platz zum Wasserwerk am Finanzamt. Hier erfuhren sie, dass das Wasserwerk, angetrieben von Wasserrädern im Leimbach, schon 1774 in Betrieb genommen wurde, um die Fontänen im Schlossgarten sprudeln zu lassen. Für die damalige Zeit eine enorme Leistung von Baumeister Nicolas de Pigage. Der nächste Halt war der Gedenkstein „Schwetzinger Thora“. Das Mahnmal erinnert an die Deportation der badischen Juden nach Gurs. Der Weg führte weiter zur katholischen Kirche St. Pankratius, dem ältesten Gotteshaus der Stadt mit einer spätbarocken Fassade aus dem 18. Jahrhundert.
Zum Abschluss ging es dann auf dem „Weg zu Hofmusik“ zur Hörbar, wo man mit besonderer Technik digital kurfürstlicher Hofmusik lauschen konnte. Die Vorsitzende Irene Gieser bedankte sich bei Elke Noeske für die interessante Führung, bei der die Damen und Herren aus Oftersheim laut eigener Aussage „noch manch Neues erfahren konnten“. Zum Abschluss begab sich die Gruppe ins „Blaue Loch“, wo noch ein reger Gedankenaustausch stattfand.
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